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25.08.2024 | (rsn) – Adam Yates (UAE Team Emirates) hat die schwere 9. Etappe der 79. Vuelta a Espana von Motril an der Mittelmeerküste hinauf in die Sierra Nevada und zum Tagesziel in Granada als Solist gewonnen. Der Brite sprang kurz nach dem Start des 178 Kilometer langen Teilstücks in die 26-köpfige Ausreißergruppe des Tages und setzte 58 Kilometer vor dem Ziel zum siegbringenden Alleingang an.
Am Ende fuhr er 1:39 Minuten vor Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) sowie 3:45 Minuten vor einer zehnköpfigen Favoritengruppe als Erster über den Zielstrich. Aus dieser heraus erspurtete Ben O'Connor (Decathlon – AG2R - La Mondiale) Etappenrang drei und damit vier Sekunden Zeitgutschrift.
"Ich habe noch nie zuvor so gelitten. Es ist so heiß da draußen! Ab dem letzten Berg habe ich nur noch gekrampft und wusste nicht, ob ich es durchziehen kann", sagte Yates mit feuchten Augen und Eisweste um den Oberkörper im Sieger-Interview. "Ich hatte viel Pech über die Jahre bei Grand Tours und wusste wirklich nicht, ob ich es schaffe. Aber ich bin einfach so verdammt glücklich, dass ich endlich eine weitere verdammte Grand-Tour-Etappe gewinnen konnte."
Yates war gemeinsam mit seinen Teamkollegen Marc Soler und Jay Vine in die frühe Ausreißergruppe des Tages gesprungen und hatte aus der heraus am vorletzten Anstieg des Tages, dem zweimal zu fahrenden Alto de Hazallanas, 58 Kilometer vor Schluss attackiert. Danach baute er seinen Vorsprung zunächst sogar weiter aus und hielt lange knapp sechs Minuten auf die Favoritengruppe. Erst auf den letzten 23 Kilometern hinunter ins Tagesziel verlor er noch deutlich Boden.
"Es war eine sehr gute Teamleistung mit Marc und Jay bei mir in der Spitzengruppe. Sie haben es perfekt vorbereitet. Marc hat einen tollen Job gemacht, indem er das Tempo sehr hoch hielt und dann ist Jay auch superhart gefahren, bis es nur noch Gaudu und ich waren. Ich sah, dass ihm (Gaudu) die Hitze zusetzte. Das hat sie mir auch, aber ich habe es trotzdem versucht und dann ging es nur noch ums Leiden bis ins Ziel", so Yates.
Mikel Landa (Soudal – Quick-Step), Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe), Pavel Sivakov (UAE Team Emirates), Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe), David Gaudu (Groupama – FDJ), Enric Mas (Movistar), Felix Gall (Decathlon – AG2R - La Mondiale) und Jay Vine (UAE Team Emirates) folgten zeitgleich mit O'Connor auf den Plätzen vier bis zwölf.
So baute der Australier seine Gesamtführung leicht aus. Er liegt nun 3:53 Minuten vor Roglic und derer 4:32 vor Carapaz, 4:35 vor Mas und 5:17 vor Landa. Lipowitz verrichtete in der Favoritengruppe viel Führungsarbeit und belohnte sich mit dem Sprung auf Rang sechs der Gesamtwertung (+ 5:29) sowie zurück ins Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Dessen bisheriger Träger Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) wurde früh abgehängt.
Yates kletterte mit seinem Solo-Sieg vom 27. auf den siebten Rang der Gesamtwertung – und das ausgerechnet an dem Tag, als Teamkapitän Joao Almeida die Vuelta aufgrund einer Corona-Infektion aufgeben musste. Gall ist zeitgleich mit Yates, beide haben 5:30 Minuten Rückstand aufs Rote Trikot von O'Connor, nun Gesamtachter.
"Ehrlich gesagt ist mir die Gesamtwertung heute scheißegal. Es ging nur um die Etappe. Wir sind Vollgas gefahren und hatten ja nichts zu verlieren", sagte Tagessieger Yates mit Blick auf seinen großen Sprung im Gesamtklassement.
Während O'Connor im Roten Trikot des Gesamtführenden blieb und Lipowitz Weiß als bester Nachwuchsfahrer übernahm, behielt Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) das Grüne Trikot des Punktbesten. Die Führung im Bergklassement wechselte von Roglic zu Tagessieger Yates, dessen UAE Team Emirates nun auch die Mannschaftswertung anführt.
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— La Vuelta (@lavuelta) August 25, 2024
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Schon kurz nach dem Start hagelte es Attacken und es bildete sich auf den ersten Kilometern nach und nach eine 26-köpfige Spitzengruppe um van Aert, den Österreicher Patrick Konrad (Lidl – Trek), den Deutschen Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), den Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ) und dessen Teamkollege David Gaudu, der mit 6:30 Minuten Rückstand aufs Rote Trikot Bestplatzierter der Ausreißer war, sowie gleich drei Mann des UAE Team Emirates: Marc Soler, Vine und Yates.
Die große Spitzengruppe fuhr auf den ersten 70 Kilometern mehr als fünfeinhalb Minuten Vorsprung auf das von Red Bull – Bora – hansgrohe angeführte Hauptfeld heraus, bevor dann der erste der drei Kategorie-1-Berge des Tages begann, der Puerto de El Purche (8,9 km bei 7,7%). Hinauf in die Sierra Nevada zerfiel die Spitzengruppe unter dem Tempodiktat von Soler und Vine schnell. Nur acht Mann erreichten noch gemeinsam die Bergwertung: Gaudu, Küng, Soler, Yates, Vine, Chris Harper (Jayco – AlUla), Pablo Castrillo (Kern Pharma) und Torstein Traeen (Bahrain Victorious).
Das Profil der 9. Etappe der Vuelta a Espana. | Grafik: Veranstalter
Sie lagen zu diesem Zeitpunkt noch 4:50 Minuten vor dem Hauptfeld, aus dem heraus am Berg Carapaz attackiert und sich abgesetzt hatte. Die zehn Bergpunkte für Rang eins am Gipfel nahm Gaudu mit.
Erst James Shaw und anschließend Darren Rafferty kamen aus der ehemaligen Spitzengruppe zu Carapaz zurück und fuhren für den Ecuadorianer Tempo, bis der am zweiten Berg des Tages, dem Alto de Hazallanas allein unterwegs war und schon an dessen Fuß nur noch 1:30 Minuten hinter der Spitze lag. Dort aber waren nun 60 Kilometer vor dem Ziel auch lediglich drei Mann beisammen: Vine, Yates und Gaudu.
Vier Kilometer vor dem Bergpreis und 58 Kilometer vor dem Ziel setzte Yates zum Solo an, nachdem Vine Gaudu ans Limit gebracht und zum Abreißen gezwungen hatte. Und allein baute der Brite seinen Vorsprung auch aufs Hauptfeld der Favoriten weiter aus. Am Gipfel, 50 Kilometer vor Etappenende, hatte er wieder 5:30 Minuten Vorsprung auf Roglic, O'Connor und Co. – 1:45 Minuten hinter dem Spitzenreiter lagen nun Carapaz, Castrillo, Gaudu und Vine zu viert.
In der Abfahrt und dem anschließenden Gegenanstieg zur Sprintwertung, die 31 Kilometer vor Schluss abgenommen wurde, baute Yates seinen Vorsprung auf alle Verfolger weiter kontinuierlich aus, sodass das nur noch rund 15-köpfige Favoritenfeld bald mehr als sechs Minuten hinter ihm zurücklag. Dort schalteten sich neben Lipowitz auch Felix Gall und Oscar Rodriguez für die Ineos Grenadiers in die Führungsarbeit ein.
Im zweiten Hazallanas-Anstieg explodierte die Favoritengruppe unter dem Tempodiktat von Lipowitz. Auch Roglic und O'Connor bekamen Probleme und das nutzte Mas, um sich mit Pavel Sivakov (UAE Team Emirates) abzusetzen und den Franzosen kurz darauf stehen zu lassen. Lipowitz wartete auf seinen Kapitän und arbeitete dann für Roglic weiter, genau wie Gall für O'Connor. Bei ihnen blieben fünf Kilometer vor der Bergwertung nur noch Landa, Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) und Cristian Rodriguez (Arkéa – B&B Hotels), wobei Letzterer auch bald abgeschüttelt wurde.
Trotz des erhöhten Tempos hinten hielt Yates vorne aber seinen Vorsprung beinahe konstant und der Brite erreichte den Gipfel des Alto de Hazallanas knapp 23 Kilometer vor dem Ziel noch mit 1:38 Minuten Vorsprung auf Carapaz und sicherte sich mit den zehn Punkten dort auch die Führung in der Bergwertung. Gaudu lag da bereits 3:42 Minuten zurück, Mas 4:37 Minuten und die Gruppe um das Rote Trikot von O'Connor sowie Roglic 5:38 Minuten.
In der Abfahrt entging Mas einem schweren Sturz in einer Linkskurve nur haarscharf und verlor einige Sekunden, als er am Straßenrand auf dem Schotter zum Stehen kam. Trotzdem aber blieb er zunächst deutlich vor der Gruppe, die auf breiter Straße bei hohen Geschwindigkeiten mit vielen Tret-Anteilen dank des gegenseitigen Windschattens aber im Vorteil war und vor allem unten heraus immer näher an ihn herankam.
Yates fuhr dessen ungeachtet dem beeindruckenden Solo-Sieg entgegen und Carapaz wurde 1:39 Minuten hinter ihm Zweiter. Dahinter aber lief auf den letzten flacher werdenden Kilometern aber einiges wieder zusammen: Erst holten Mas und Vine Gaudu ein, dann wurden sie zu dritt, aber auch von der siebenköpfigen Gruppe um das Rote Trikot wieder geschluckt. Die nämlich spielte den Windschattenvorteil auf den letzten Kilometern sehr gut aus und kam schließlich mit 3:45 Minuten Rückstand in Granada an. Dort sicherte sich O'Connor im Sprint noch die vier Sekunden Zeitgutschrift als Etappendritter.
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