Schweizer Solosieg in der Bretagne

Aus dem Chaos steigt Hirschi empor

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Aus dem Chaos steigt Hirschi empor"
Marc Hirschi (UAE Team Emirates) gewinnt die Bretagne Classic | Foto: Cor Vos

25.08.2024  |  (rsn) - Marc Hirschi (UAE Team Emirates) hat die 88. Bretagne Classic (1.UWT) gewonnen. Nach 260 Kilometern mit Start und Ziel in Plouay rettete er eine Sekunde auf ein dezimiertes Feld, aus dem Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) den Sprint vor Magnus Cort (Uno-X Mobility) für sich entschied. Vierter wurde Arnaud de Lie (Lotto – Dstny) vor Thibau Nys (Lidl – Trek).

Zwei Wochen nach seinem letzten Rennen, das er in San Sebastian für sich entschied, schlug Hirschi am Ende eines chaotischen Wettkampfs erneut zu. “Die letzten 60 Kilometer war es enorm schwer. Es gab viele Attacken und wohl auch viele Fahrer, die auf einem Level unterwegs waren. Niemand war wirklich stärker als die Konkurrenz“, analysierte der Eidgenosse das Finale der Bretagne Classic.

Erst am letzten Anstieg setzte sich eine Gruppe entscheidend ab. “Tiesj Benoot zog voll durch. Ich war am Limit. Dann wurde kurz gewartet und ich wusste, dass das mein Moment ist“, blickte Hirschi auf seine entscheidende Attacke 3,5 Kilometer vor dem Ziel zurück.

Seine Begleiter wurden kurz danach eingeholt, der UAE-Profi selbst hielt aber durch. “Ich musste dann durch den Gegenwind. Ich habe mich auf meine Aerodynamik konzentriert und bin Vollgas gefahren“, so Hirschi.

Einziger Deutscher im Ziel war Maximilian Schachmann (Red Bull – Bora – hansgrohe), der den Strich als 40. überquerte.

So lief die Bretagne Classic:

Silvan Dillier (Alpecin – Deceuninck) und Christopher Juul-Jensen (Jayco – AlUla) setzten sich in der Anfangsphase ab und fuhren einen Vorsprung von 11 Minuten heraus. Der reichte aber bei weitem nicht, denn rund 55 Kilometer vor dem Ziel wurde das Duo bereits wieder gestellt.

Kurz danach probierte es Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility). Der Norweger bekam zehn Kilometer später Gesellschaft von Mads Schmidt Würtz (Israel – Premier Tech). Hinter dem Duo hagelte es in dieser Phase weiter Attacken, die allerdings von Lotto – Dstny und Lidl – Trek meist schnell neutralisiert wurden. Fahrer beiden Mannschaften sprangen mit, um dann die Führungsarbeit zu verweigern.

Das Streckenprofil der Bretagne Classic | Foto: Veranstalter

Durch die Attacken blieb das Tempo hinter den Ausreißern längere Zeit hoch. Das wurde den Zwei mit noch 44 zu fahrenden Kilometern zum Verhängnis. Die nächsten 17 Kilometer blieb es unruhig, wobei sich niemand längerfristig absetzen konnte. Dafür wurde das Peloton langsam aber sicher immer kleiner.

Mit noch 27 zu fahrenden Kilometern griff Romain Grégoire (Groupama – FDJ) an. Erneut konnte sich im Feld niemand organisieren, doch das Peloton blieb schnell und gönnte dem Spitzenreiter nie mehr als 15 Sekunden. Als Arnaud de Lie (Lotto – Dstny) 15 Kilometer vor dem Ziel am Longeo davonsprintete, holte er Groupama-Profi ein. Sein Landsmann Ilan van Wilder (Soudal – Quick-Step) war der einzige, der mit dem Belgischen Meister mitgehen konnte.

Zwei Kilometer hielt das Duo durch, bevor auch dieser Versuch neutralisiert wurde. Auf die letzte 11,7 Kilometer lange Runde gingen rund 60 Fahrer gemeinsam. Nun zeigte sich vor allem Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step) aktiv, der allerdings stets gut beschattet wurde. Als Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) am letzten Anstieg mit noch 5 zu fahrenden Kilometern voll durchzog, konnten nur acht Fahrer sein Hinterrad halten.

Aus diesem Oktett griff Hirschi 3,5 Kilometer vor dem Ziel an. Seine sieben Begleiter wurden eingeholt, während sich der Schweizer weiter vom Rest entfernte. Maximal acht Sekunden bekam er und die verteidigte er bis zur Zielgeraden. Hinter ihm sprinteten rund 50 Fahrer um den zweiten Rang.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025UCI bestraft eigenen Fahrzeugführer mit Gelber Karte

(rsn) – Was an Spannung um den Tour-Sieg in den vergangenen Wochen etwas fehlte, ersetzten die Organisatoren der Tour de France (2.UWT) mehr oder weniger unfreiwillig. Jedem Zuschauer dürfte noch

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

26.07.2025Müssen Pogacar, Lipowitz und Co. den Montmartre fürchten?

(rsn) - Die Anfahrt auf die Schlussrunden über den Champs Elysees waren bei der Tour de France der versöhnliche Abschluss eines über drei Wochen bitterhart ausgefochten Kampfes um das Gelbe Trikot!

26.07.2025Reusser raus, Lippert gestürzt: Tour für Movistar fast schon gelaufen

(rsn) - Viel schlechter hätte die 1. Etappe der Tour de France Femmes für das Team Movistar kaum laufen können. Zuerst wird schon vor dem Start bekannt, dass die Kapitänin Marlen Reusser sich ein

26.07.2025Montmartre statt Sprintboulevard

(rsn) – Nach 20 harten Tagen bricht die Tour de France auf ihrer letzten Etappe mit einer langen Tradition. Zum 50-jährigen Jubiläum der Zieleinfahrt auf der Champs-Élysées führt die 132 Kilome

26.07.2025Jegat nutzt vorletzte Chance für den Sprung in die Top 10 der Tour

Was vorgestern noch mit Ben O’Connors (Jayco - AlUla) großem Triumph am Col de la Loze nach einer sehr versöhnlichen Tour de France aussah, bekam auf der 20. Etappe einen bitteren Beigeschmack. De

26.07.2025Vos gewinnt Auftakt der Tour de France Femmes im Bergaufsprint

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat den Auftakt der 4. Tour de France Femmes (2.WWT) in einem Zweiersprint für sich entschieden. Im Stile einer wahren Finisseurin ließ sie dabei auf

26.07.2025Strong sprintet in Wallonien am Hügel allen davon

(rsn) – Corbin Strong (Israel – Premier Tech) hat den Auftakt zur 46. Tour de Wallonie gewonnen (2.Pro). Der Neuseeländer war nach 182 Kilometern rund um Nassogne im Hügelsprint der mit Abstand

26.07.2025Kaden Groves: Regenkönig und Montmartre-Vorbeuger

(rsn) - Wer braucht einen Wetterfrosch, wenn er Kaden Groves kennt? Gewinnt der Australier, muss es geregnet haben. So war es auf der 6. Etappe des Giro d’Italia in diesem Jahr, als Groves im extre

26.07.2025Van den Broek: “‘Glückwunsch, hier verschenkst du die Etappe‘“

(rsn) – Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat die 20. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen und damit sein Grand-Tour-Triple komplettiert. Er löste sich aus der Spitzengruppe, die mit noch 16

26.07.2025Sprinter Groves feiert Solo-Sieg in Pontarlier

(rsn) – Der Sprinter Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) hat seinen Mitstreitern in der Ausreißergruppe ein Schnippchen geschlagen und die 20. Etappe der Tour de France von Nantua nach Pontarlie

26.07.2025Zwei Millionen Euro Ablöse für Evenepoel? Nächstes Kapitel im Wechselpoker

(rsn) – Ob Remco Evenepoel diesen Winter von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - Bora – hansgrohe wechseln wird, beschäftigt seit Wochen die Gemüter. Verschiedene Journalisten melden verschieden

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Puchar MON (1.2, POL)
  • Grand Prix de Pérenchies (1.2, FRA)
  • Vuelta a Castilla y Leon (1.1, ESP)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Gießen (BLF, GER)