US-Amerikanerin vor Thüringen-Zeitfahren mit großer Chance

Rückkehrerin Edwards auf dem Weg zur Sensation

Von Peter Maurer

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Ruth Edwards (Human Powered Health) | Foto: Arne Mill/T.RF Sportmarketing GmbH

28.06.2024  |  (rsn) – Die Straßenweltmeisterschaften in Flandern 2021 waren für Ruth Edwards (Human Powered Health) eigentlich der Abschluss ihrer Karriere. Einer doch sehr erfolgreichen, denn die in Großbritannien geborene und im Alter von sieben Jahren in die USA gezogene Sportlerin gewann 2016 die Silbermedaille in der Teamverfolgung auf der Bahn und wurde mit ihrem Land im selben Jahr sogar Weltmeisterin in dieser Disziplin. Außerdem sicherte sie sich 2018 eine Etappe des Giro d'Italia Femminile.

"Ich habe den Radsport einfach zu sehr vermisst", erzählte sie gegenüber radsport-news.com bei der Thüringen-Rundfahrt, wo sie nach vier Etappen nach wie vor vier Sekunden hinter dem Gelben Trikot liegt. Am ersten Tag riss sie gemeinsam mit der Belgierin Margot Vanpachtenbeke (VolkerWessels) aus und das Duo erreichte das Ziel fast sechseinhalb Minuten vor dem Feld. Aufgrund einer Bahnschranke, die das Peloton aufhielt, bekamen ihre Verfolgerinnen aber drei Minuten gutgeschrieben.

Nach wie vor haben Vanpachtenbeke und Edwards aber nur wenig von ihrem Vorsprung eingebüßt. Am Samstag wartet noch das Einzelzeitfahren rund um Altenburg und am Sonntag die zu Beginn bergige Schlussetappe um Schmalkalden. Während Vanpachtenbeke befürchtet, dass sie ihr Führungstrikot nach dem Zeitfahren wohl abgeben muss, könnte der US-amerikanischen Comebackerin, die in diesem Jahr zurückkehrte, wohl eine große Chance winken.

Am Berg hat Edwards keine Probleme, aber wie steht es mit der Zeitfahrform?

Denn Edwards ist keine schlechte Zeitfahrerin, war immerhin vor kurzem die viertbeste ihres Landes bei den nationalen Titelkämpfen und hat noch ein Polster von zweieinhalb Minuten auf Mischa Bredewold (SD Worx - Protime), Lucinda Brand, Shirin van Anrooij (beide Lidl – Trek) oder die Österreicherin Christina Schweinberger (Fenix – Deceuninck). Auf dem letzten Tagesabschnitt sollte die starke Kletterin aus den Vereinigten Staaten keine Probleme haben. Wenn die Konkurrenz sie knacken will, dann also im Kampf gegen die Uhr.

"Ich weiß nicht, wie sich das entwickelt. Ich habe am ersten Tag schon recht viel investiert", versuchte die 30-Jährige ein Understatement. 2020 bezwang sie Liane Lippert (Movistar) bei der Tour Down Under, der bislang größte Sieg von Edwards, die damals noch unverheiratet als Ruth Winder unterwegs war und die vielleicht ein Vorbild sein könnte für andere Comebackerinnen wie Anna van der Breggen, die im nächsten Jahr wieder für SD Worx – Protime in die Pedale treten wird.

"Es ist enorm, wie sich unser Sport in den letzten Jahren entwickelt hat, aber es ist auch enorm, wie sehr er physisch und psychisch belastet. Vielleicht werden solche Pausen auch immer populärer", meinte Edwards und fügte an: "Es war aber auch richtig schwer, das Rad ganz in die Ecke zu stellen." Die neu gewonnene Popularität des Frauenradsports brachte sie zurück und nun öffnet sich für die 30-Jährige am Samstag eine große Chance, nicht nur die Nachfolgerin von Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime), sondern auch die erste US-Amerikanerin seit Evelyn Stevens 2014 zu werden, die die Gesamtwertung der Frauen-Rundfahrt für sich entscheiden kann.

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