Bennett und Page auf den Plätzen

Sprintzug nahe an der Perfektion: Pedersen holt Dauphiné-Auftakt

Von Marc Zeiringer

Foto zu dem Text "Sprintzug nahe an der Perfektion: Pedersen holt Dauphiné-Auftakt"
Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 76. Critérium du Dauphiné gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.06.2024  |  (rsn) - Der Auftakt des 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) wurde zur erwarteten Sprintershow. Nach 172,5 Kilometern rund um Saint Pourcain sur Sioule setzte sich am Ende der 1. Etappe der Däne Mads Pedersen (Lidl - Trek) souverän vor dem Iren Sam Bennett (Decathlo - AG2R La Mondiale) und Hugo Page (Intermarché – Wanty) aus Frankreich durch.

An einem nebeligen und nassen Junitag im französischen Department Allier löste sich früh ein Duo. Knapp fünf Minuten betrug der Vorsprung von Mark Donovan (Q36.5) und Mathis Le Berre (Arkéa – B&B Hotels), aber an der 16-Kilometer-Marke wurden die Ausreißer vom Hauptfeld gestellt. In einem extrem schnellen Sprintfinish mit bis zu 80 km/h holte sich Pedersen dann seinen bereits achten Saisonsieg gleich bei seinem ersten Einsatz nach seinem dritten Platz bei Paris-Roubaix vor zwei Monaten. Sieben dieser Erfolge konnte der Ex-Weltmeister in Frankreich verbuchen.

“Ich habe es schon oft gesagt: Ich mag es, in Frankreich zu fahren – von den kleinen bis zu den großen Rennen ist es hier immer gut organisiert. Natürlich ist es da schön, weiter zu gewinnen“, erklärte der 28-jährige Pedersen im Sieger-Interview. Ausschlaggebend für den Sieg war das perfekte Teamwork im Sprintzug. Bis kurz vor Schluss wusste Pedersen noch vier Teamkollegen an seiner Seite. “Alex kontrolliert unseren Sprintzug nahe an der Perfektion und natürlich brauchen Toms und Ryan dann auch die Power, um mich abzuliefern. Das war ein Leadout sehr nah an der Perfektion“, bedankte sich Pedersen bei seinen Teamkollegen Alex Kirsch, Toms Skujins und Ryan Gibbons.

Nun wartet auf Lidl - Trek morgen die schwierige Aufgabe, das Gelbe Trikot zu verteidigen. “Jetzt, wo ich die Führung habe, wird mich, glaube ich, auch niemand in die Ausreißergruppe lassen. Von daher kontrollieren wir das Rennen morgen, um dem Gelben Trikot Respekt zu zollen – und wir haben auch einen GC-Fahrer (Tao Geoghegan Hart) hier, um den wir uns kümmern müssen. Das ist mein Job bis Etappe 5“, kündigte der Tagessieger bereits Helferdienste an.

Im Gesamtklassement liegt Pedersen nun vier Sekunden vor Bennett und sechs vor Page. Das Gepunktete Trikot wird nach dem Gewinn aller drei Bergpreise Donovan tragen, das Trikot des besten Nachwuchsfahrers wird sich der 22-jährige Page überstreifen. In der Punktewertung liegt ebenfalls Pedersen voran. Stellvertretend für ihn wird der zweitplatzierte Bennett im Grünen Trikot die Etappe bestreiten.

So lief die 1. Etappe des Critérium du Dauphiné:

Mit 154 Fahrern und 22 Teams startete die 76. Ausgabe des Critérium de Dauphiné. Nach knapp fünf Kilometern gab es die erste Attacke: Donovan zog davon, doch dem Briten folgte mit Verzögerung nur der Franzose Le Berre, der bei Kilometer 32 den Anschluss schaffte. Das Duo fuhr sich einen Maximalvorsprung von fast fünf Minuten heraus, Donovan holte sich im Etappenverlauf alle drei Bergwertungen und damit das Gepunktete Trikot.

Decathlon - AG2R und Lidl - Trek organisierten die Tempoarbeit im Feld, das bis zum Zwischensprint den Rückstand auf 2:35 Minuten reduzierte. Le Berre holte sich in Chantelle vor Donovan zehn Punkte im Kampf um das Grüne Trikot sowie drei Bonussekunden. Daraufhin wuchs der Abstand wieder auf über knapp drei Minuten an, blieb dann aber über einen langen Zeitraum konstant. Nach und nach konnte das Peloton durch die Arbeit von Lidl - Trek und Decathlon - AG2R den Rückstand verringern. Knapp 40 Kilometer vor dem Ende betrug er nur noch 1:45 Minuten.

Das Streckenprofil der 1. Etappe des Critérium du Dauphiné | Foto: Veranstalter

Einige Fahrer hatten Defekte zu beklagen, auch der spätere zweitplatzierte Bennett, musste sein Hinterrad wechseln, fand aber schnell wieder Anschluss an das Feld. Nach einem Sturz bei der 25 Kilometer-Marke war für James Whelan (Q36.5 Pro Cycling) das Dauphiné Critérium du 2024 beendet. Zuvor hatte es bereits Alex Edmondson (dsm-firmenich - PostNL) erwischt.

16 Kilometer vor dem Ende wurden schließlich die Ausreißer gestellt und das Tempo im Feld stark reduziert. Am letzten Anstieg acht Kilometer vor der Etappenankunft versuchte Nils Politt (UAE Team Emirates), gefolgt von Marco Haller (Bora - hansgrohe), sich vom Feld zu lösen. Nach kurzer Zeit wurden die Ausreißer allerdings wieder eingeholt und es kam zum erwarteten Sprintfinish.

Hier lieferten sich Uno-X Mobility, Alpecin - Deceuninck, Lidl - Trek und Decathlon - AG2R einen spannenden Kampf um die Positionen, in dem Pedersens Helfer ihren Kapitän perfekt lancierten. Gibbons führte das Feld durch die letzte Kurve, aus der heraus Pedersen in einem langgezogenen Sprint von der Spitze weg Bennett und Page auf Distanz hielt.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.06.2024Lidl - Trek: Tour-Doppelspitze durch Corona und Grippe lahmgelegt

(rsn) – Knapp zwei Wochen vor dem Grand Départ in Florenz bereit die geplante Tour-Doppelspitze von Lidl – Trek dem Team Sorgen. Sowohl Tao Geoghegan Hart als auch Giulio Ciccone sind erkrankt un

10.06.2024Jorgenson bereut nach der Dauphiné nichts

(rsn) - Nachdem es bei Paris-Nizza schon mit dem Gesamtsieg klappte, war Matteo Jorgenson (Visma – Lease A Bike) auch beim Critérium du Dauphiné knapp am Erfolg dran. Acht Sekunden fehlten nach de

10.06.2024Gesamtsieg für Roglic nur Sahnehäubchen auf wichtiger Woche

(rsn) – Die Generalprobe ist geglückt: Bora – hansgrohe hat mit Kapitän Primoz Roglic das Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen und kann daher mit breiter Brust Ende Juni in die Toskana reise

09.06.2024Evenepoel: “Vielleicht habe ich mich etwas überschätzt“

(rsn) - Die Spannung war im Finale der 8. und damit letzten Etappe des Critérium du Dauphiné kaum zu überbieten. Fünf Kilometer vor Schluss begann mit Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) der aktuel

09.06.2024Jorgenson lässt Roglic zittern, Rodriguez holt Schlussetappe

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – hansgrohe) hat das 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen, musste am letzten Tag aber mächtig zittern. Der 34-jährige Slowene wurde im Schlussanstieg der 8. E

08.06.2024Zu viele Kilo? Evenepoel steckt Dauphiné-Rückstand locker weg

(rsn) – Zumindest in der Öffentlichkeit gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) weiter gelassen. Auch, nachdem der Belgier auf der 7. Etappe der Dauphiné-Rundfahrt im Schlussanstieg nach

08.06.2024Roglic doubelt seinen Vortagessieg, Evenepoel fällt weit zurück

(rsn) – Ähnliche Szenerie, andere Protagonisten. Nur der Hauptdarsteller war derselbe: Primoz Roglic hat auch die 7. Etappe des Criterium du Dauphiné (2.UWT) für sich entschieden. Der Kapitän vo

07.06.2024Erneut starker Gee: “Vielleicht habe ich zu viel gearbeitet...“

(rsn) – Die erste der drei das Critérium du Dauphiné (2.UWT) abschließenden Bergankünfte hat das Gesamtklassement der achttägigen Rundfahrt im Südosten Frankreichs nochmal stark durchgeschütt

07.06.2024Geschlagen, aber cool geblieben: Evenepoel begrenzt Schaden

(rsn) – Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat zwei Tage nach seinem überlegenen Sieg im Einzelzeitfahren bei der ersten von drei aufeinanderfolgenden Bergankünften zum Abschluss des Critéri

07.06.2024Bora-Doppelschlag! Roglic holt Etappensieg und Gelb

(rsn) – Primoz Roglic (Bora – Hansgrohe) hat bei der schweren Bergankunft am Collet d´Avellard auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) bewiesen, in welch starker Form er sich befind

07.06.2024Geoghegan Hart flog mit 45 km/h gegen einen Strommast

(rsn) – Ein Sturzopfer, dem man die Folgen des Massencrashs auf der 5. Etappe beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) nicht auf den ersten Blick ansieht, ist Tao Geoghegan Hart (Lidl – Trek). Der Gir

07.06.2024Schmerzen zu groß: Ayuso gibt Dauphiné vor der 6. Etappe auf

(rsn) – Juan Ayuso (UAE Team Emirates) ist auf der 6. Etappe nicht mehr Teil des Pelotons beim Critérium du Dauphiné (2.UWT). Der Spanier zog sich in Hauterives zwar noch sein Trikot an und fuhr a

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

20.12.2024In starker Saison geriet der Handgelenksbruch zur Nebensache

(rsn) – Der Wechsel von Max Walscheid von Cofidis zu Jayco – AlUla im vergangenen Winter hat genau das bewirkt, was sich der Heidelberger erhofft hatte. Zum einen kehrte er nach einer sieglosen S

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine