Stimmen vor dem 88. Flèche Wallonne

Vlasov: “Wenn alles in Stücke zerfällt, muss ich mitgehen“

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Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

17.04.2024  |  (rsn) - Mit dem Flèche Wallonne steht am Mittwoch der ’kleinste‘ der drei Ardennenklassiker auf dem Programm. Die 88. Austragung des 'Wallonischen Pfeils', der in Charleroi beginnt und nach 198,6 Kilometern an der berühmten ‘Mauer‘ von Huy endet, wartet mit einer Neuerung auf, die für mehr Spektakel sorgen könnte: Erstmals wird die ’Mur‘ vier Mal unter die Räder genommen, zudem ist auf der Kuppe Rückenwind gemeldet, so dass hier das Feld auseinander gerissen werden und nur noch eine deutlich kleinere Gruppe als bisher immer die Schlusssteigung in Angriff nehmen könnte.

Wir haben vor dem Start des Rennens Stimmen gesammelt:

Patrick Konrad (Lidl – Trek / RSN):

“Mir liegen die Ardennenklassiker generell. Die letzten Male war ich aber hier in einer Leaderrolle, jetzt sind wir hier aber mit Mattias Skjelmose und wollen mit ihm gewinnen. Die Runde ist geändert worden, jetzt fahren wir vier Mal ’Huy‘, aber wir hoffen, dass es zum einem Szenario wie die letzten Jahre kommt und dass Mattias im letzten Anstieg in einer perfekten Position ist. Durch die Änderung ist das Rennen ein bisschen offener, die Anfahrt ist vom Positionskampf her viel schwieriger, keiner weiß, fahren jetzt 80 Mann das letzte Mal die ’Mur‘ hoch? Mir war der alte Kurs mit dem Anstieg kurz vor der ’Mur‘ etwas lieber. Dieses Jahr haben wir oben auf der ’Mur‘ Rücken- und dann sogar Crosswind. Da heißt es für mich auf der Runde aufpassen, dass nichts passiert. Mattias muss da aber dabei sein, wenn eine starke Gruppe gehen sollte. Dann wäre es trotzdem ideal, wenn noch zwei Teamkollegen dabei sind. Lassen wir uns überraschen. Wir Fahrer wissen selber nicht so genau, was auf uns zukommt, und wir müssen uns anpassen.“

Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe /RSN)

:“Ich war hier schon mal auf dem Podium (Dritter im Jahr 2022, d. Red.) und ich möchte mich natürlich verbessern, aber wir werden sehen, wie es läuft. Ein weiterer Anstieg zur ’Mur‘ ist natürlich hart und sie kann deine Beine zerstören. Speziell mit dem Rückenwind oben auf der ’Mur‘ wird es sicherlich Attacken geben und es kann auch leichter eine Lücke entstehen, wenn sie sich hinten anschauen. Wenn nach einer Attacke alles in Stücke zerfällt, muss ich natürlich mitgehen, wenn aber eine größere Gruppe zusammenbleibt, muss ich bis zum letzten Anstieg warten.“

Tom Pidcock (Ineos Grenadiers / Pressemitteilung):

"Beim Amstel hat alles zusammengepasst. Das war super für mich und das Team und auf dieser Welle können wir weitersufen. Ich denke der Flèche liegt mir recht gut, aber ich habe hier noch nie ein perfektes Rennen mit bestem Ergebnis gefahren. An einem so steilen Anstieg muss man sich gut pacen und es perfekt timen. Es wird ein schwieriges Rennen, es sind viele gute Fahrer am Start. Aber wir starten mit Zuversicht und fahren um zu gewinnen."

Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R / Pressemitteilung):

"Es ist so speziell! Zwei Kilometer vor dem Ziel fahren wir noch immer recht entspannt… und am Ende kommen wir völlig fertig an! Es ist der härteste Anstieg des Jahres und als Puncheur deshalb das wichtigste Rennen. Um an der Mur de Huy ein gutes Ergebnis zu holen, musst Du vor allem in großartiger physischer Verfassung sein. Auch wenn ich mich gut fühle weiß ich nicht, wie es sein wird. Aber ich denke ich bin in der Lage, eine führende Rolle zu spielen und sogar zu gewinnen."

Marc Hirschi (UAE Team Emirates / Pressemitteilung):

"Ich kenne die Strecke supergut, ich kenne den Anstieg und denke es ist immer ein faires Rennen: Es geht nur um die Beine! Das Amstel war ein superguter Start in die Woche und jetzt kommt ein etwas anderes Rennen. Aber ich hoffe, dass ich smart fahre und ein weiteres gutes Ergebnis hole."

Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility / RSN):

“Für mich ist es eines der coolsten Rennen des Kalenders. Ich bin es zuvor zwei Mal gefahren und haben den Anstieg bin den Anstieg auch bei der Streckenerkundung gefahren. Die Positionierung ist wichtig und dann entscheiden die Beine. Taktisch gesehen ist es ein ziemlich einfaches Rennen, aber das vierte Mal ’Mur‘ könnte dieses Jahr einen Unterschied machen. Vielleicht wird es wie in den anderen Jahren, aber vielleicht werden einige Jungs zuvor schon attackieren. Wir sind als Team auf alles gut vorbereitet. Für mich persönlich wären die Top Ten ein Traum.

Michael Matthews (Jayco – AlUla / Eurosport / RSN):

“Meine Beine sind derzeit supergut. Wenn du in guter Form bist, versuchst du, so viele Rennen wie möglich mitzunehmen. Aber jetzt geht es schon dem Ende entgegen und ich bin etwas müde. Meine Werte im Training waren ziemlich gut, hoffentlich kann ich das im Rennen umsetzen. Seit Mailand – Sanremo war es aber eine lange Zeit und ich hoffe, dass ich gut durchkomme. Mein Kopf ist gut und meine Beine sind es auch. In Folge der Streckenänderung erwarte ich ziemlich viele frühe Attacken und dann den Sprint eines deutlich reduzierten Feldes. Da die Gruppe relativ klein sein wird, glaube ich auch nicht, dass es gefährlich wird.

Juri Hollmann (Alpecin – Deceuninck / RSn):

“Mit Sören Kragh Andersen, Axel Laurance und Quinten Hermans haben wir drei gute Leute dabei. Wenn eine kleine Gruppe ankommt, sollten sowohl Axel als auch Quinten noch so einen guten Punch haben, dass sie auf Ergebnis fahren können. Wir haben keinen Mathieu (van der Poel) dabei, aber für die beiden ist auf jeden Fall Top 5, Top 10 drin. Wir haben über die Streckenänderung im Finale natürlich gesprochen, aber wir werden Gegenwind haben, das macht das Ganze langsamer. Am Ende liegt es auch immer an uns. Wenn keiner bremst, wird es gefährlich.“

Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike / NOS / RSN):

“Ich wurde gestern Abend zum zweiten Mal Vater. Die Planung zwischen den Klassikern war natürlich nicht so perfekt (lacht), nach Lüttich wäre besser gewesen, aber Mutter und Kind geht’s gut, wir sind happy. Ich habe aber in der Nacht nicht allzuviel geschlafen. Ich habe mich aber entschieden, hier zu starten. Ich habe mich gut vorbereitet, meine Familie und ich haben viel dafür geopfert und wir haben entschieden, dass ich starten würde, wenn alles gut laufen und es allen gut gehen würde. Natürlich fiel es mir schwer, sie im Krankenhaus verlassen zu müssen. Es gibt aber schwerere Phasen als Radsportler, in denen du mehrere Wochen von Zuhause weg bist. Ich bin vorgestern nach Gent gefahren, eigentlich hatte ich drei kurze Nächte.“

Maxin Van Gils (Lotto – Dstny / RSN):

“Ich mag die ’Mur‘ nicht allzu sehr, es ist nicht unbedingt der allerschönste Anstieg für mich, aber natürlich: Wenn du sie das letzte Mal hochfährst, ist das schon sehr speziell. Ich denke, die Streckenänderung im Finale kann schon was ändern, wenn die’Mur‘ das vorletzte Mal überquert wird und wenn da Fahrer attackieren, wird es auf den kurvigen und engen Straßen für das Feld schwerer, sie zurückzuholen. Dieses Jahr wird es sicherlich interessanter als letztes Jahr. Letztes Jahr war ich Achter, alles besser als das wäre gut.

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