Van der Poel und Lampaert schlugen je doppelt zu

Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre"
Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) gewann bereits zweimal Dwars door Vlaanderen. | Foto: Cor Vos

02.04.2025  |  (rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das Rennen dennoch von großer Bedeutung, bietet es wenige Tage vor der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) die letzte Möglichkeit zur Standortbestimmung. Mit einem Sieg in Waregem lässt sich das nötige Selbstvertrauen für die Ronde holen. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Jahre des Frühjahrsklassikers zurück.

70. Dwars door Vlaanderen 2015: Jelle Wallays

Einen Doppelerfolg konnten die Belgier bei der 70. Austragung feiern. Beim Heimspiel siegte Jelle Wallays (Topsport Vlaanderen - Baloise) mit zwei Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann und Teamkollegen Edward Theuns, der wiederum im Zweiersprint nach 200 Kilometern zwischen Roeselare und Waregem den Niederländer Dylan van Baarle (Cannondale – Garmin) hinter sich ließ.

Wallays gehörte schon ab Kilometer 80 zur Ausreißergruppe des Tages und attackierte kurz vor dem Ziel aus einem Spitzenquartett heraus. Während seine restlichen Begleiter gestellt wurden, hielt sich der Belgier zunächst vorne, wurde aber von drei Verfolgern doch noch. Auf dem letzten Kilometer löste er sich dann schließlich aus dem Quartett , um sich den Sieg zu sichern.

Zum Rennbericht

71. Dwars door Vlaanderen 2016: Jens Debusschere

Diese Austragung wurde im Massensprint entschieden. Nach 200 Kilometern erwies sich Jens Debusschere (Lotto Soudal) als der schnellste Mann. Der Belgier verwies den Franzosen Bryan Coquard (Direct Energie) und den Vorjahreszweiten Edward Theuns (Trek – Segafredo) auf die Plätze.

Neun Kilometer vor dem Ziel hatte Greg Van Avermaet (BMC) das Finale eröffnet und sich bis 200 Meter vor dem Ziel allein an der Spitze behauptet. Danach übernahmen die Sprinter das Kommando, wobei sich Coquard zunächst als Sieger wähnte und schon zum Jubel ansetzte.

Zum Rennbericht

72. Dwars door Vlaanderen 2017: Yves Lampaert

Bei der WorldTour-Premiere des Rennens feierte Yves Lampaert (Quick-Step Floors) einen Solosieg. Der Belgier setzte sich nach 203 Kilometern zwischen Roeselare und Waregem mit 39 Sekunden Vorsprung auf eine kleine Verfolgergruppe durch, die sein Landsmann und Teamkollege Philippe Gilbert ins Ziel führte. Das Podium komplettierte der Kasache Alexey Lutsenko (Astana).

Gilbert hatte bereits 77 Kilometer vor dem Ziel eine 25-köpfige Spitzengruppe initiiert. Einer weiteren Attacke des Belgiers am Paterberg konnten nur drei Fahrer folgen, darunter auch Lampaert, dessen Antritt knapp neun Kilometer vor dem Ziel zum Erfolg führte.

Zum Rennbericht

73. Dwars door Vlaanderen 2018: Yves Lampaert

Auch 2018 war gegen Yves Lampaert (Quick-Step Floors) kein Kraut gewachsen. Dem Belgier gelang nach 180 Kilometern als Solist die Titelverteidigung. Zwei Sekunden dahinter gewann der Niederländer Mike Teunissen (Sunweb) den Sprint der ersten Verfolgergruppe vor dem Belgier Sep Vanmarcke (EF Education First).

Lampaert nutzte im Dauerregen auf dem Schlusskilometer eine kleine Unachtsamkeit seiner vier Begleiter. Die Gruppe hatte sich 23 Kilometer vor dem Ziel nach einer Attacke von Vanmarcke gebildet.

Zum Rennbericht

74. Dwars door Vlaanderen 2019: Mathieu van der Poel

Erstmals trug sich Mathieu van der Poel (Corendon – Circus) in die Siegerliste ein. Der Niederländer entschied nach 182 Kilometern zwischen Roeslare und Waregem den Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe vor dem Franzosen Anthony Turgis (Direct Energie) und dem Luxemburger Bob Jungels (Deceuninck – Quick-Step) für sich. Vierter wurde der für Bora – hansgrohe fahrende Österreicher Lukas Pöstlberger, der zur frühen Ausreißergruppe gezählt hatte, die zunächst Gesellschaft von van der Poel bekam, der aus dem Feld heraus attackiert hatte.

Später konnten noch weitere vier Fahrer aufschließen. Am Nokereberg zehn Kilometer vor dem Ziel versuchten van der Poel und Jungels vergeblich, ihre Kontrahenten abzuhängen. So kam es zur Sprintentscheidung, in der sich van der Poel durchsetzte.

Zum Rennbericht

75. Dwars door Vlaanderen 2021: Dylan van Baarle

Nachdem das Rennen im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, holte sich Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) bei der 75. Austragung nach 184 Kilometern als Solist den Sieg. Der Niederländer hatte im Ziel 26 Sekunden Vorsprung auf das Feld, aus dem heraus sich der Franzose Christophe Laporte (Cofidis) den zweiten Platz vor dem Belgier Tim Merlier (Deceuninck – Quick-Step) sicherte.

Der Ineos-Profi hatte sich schon 51 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt und seinen Vorsprung souverän behauptet. Als einziger Fahrer einer achtköpfigen Verfolgergruppe konnte sich Laporte knapp vor dem ersten großen Feld ins Ziel retten.

Zum Rennbericht

76. Dwars door Vlaanderen 2022: Mathieu van der Poel

2022 gelang Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) der zweite Coup. Der Niederländer verwies nach 184 Kilometern zwischen Roeselare und Waregem mit einer Sekunde Vorsprung den Belgier Tiesj Benoot (Jumbo – Visma) auf Platz zwei. Mit fünf Sekunden Rückstand führte Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) die ersten Verfolger ins Ziel, zu denen nach langer Flucht auch Nils Politt (Bora – hansgrohe) zählte, der schließlich Fünfter wurde.

Benoot hatte zwei Kilometer vor dem Ziel aus der zu diesem Zeitpunkt achtköpfigen Spitzengruppe heraus attackiert – es war sein dritter Versuch im Finale – doch van der Poel konnte ihm folgen.

Zum Rennbericht

77. Dwars door Vlaanderen 2023: Christophe Laporte

Nach Platz zwei im Jahr 2021 war Christophe Laporte (Jumbo - Visma) bei der 77. Austragung nicht zu schlagen. Der Franzose siegte nach 184 Kilometern zwischen Roeselare und Waregem als Solist mit 15 Sekunden Vorsprung auf die große Verfolgergruppe, der auch Nils Politt (Bora – hansgrohe) angehörte. Der Hürther wurde schließlich Zehnter. Platz zwei ging an den Spanier Oier Lazkano (Movistar), gefolgt vom US-Amerikaner Neilson Powless (EF Education), der das Podium komplettierte.

Laporte hatte seine vorentscheidende Attacke vier Kilometer vor dem Ziel aus der zehnköpfigen Spitzengruppe heraus platziert. Hinter ihm retteten sich seine Ausreißerkollegen Lazkano und Powless knapp vor dem ersten Feld ins Ziel. Vor allem Lazkanos Leistung beeindruckte, war er doch ab Kilometer 17 in der Gruppe des Tages unterwegs und hielt sich bis sechs Kilometer vor dem Ziel an der Spitze.

Zum Rennbericht

78. Dwars door Vlaanderen 2024: Matteo Jorgensen

Wie im Jahr zuvor ging der Sieg an Visma - Lease a Bike. Dieses Mal setzte sich der US-Amerikaner Matteo Jorgenson nach 188,6 Kilometern in Waregem als Solist mit 29 Sekunden Vorsprung auf ein Verfolgerquartett durch. Den Sprint der Verfolger um Platz zwei gewann der Norweger Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility), der zuvor schon den ganzen Tag in der Ausreißergruppe des Tages gefahren war, vor dem Schweizer Stefan Küng (Groupama - FDJ).

Für Visma - Lease a Bike war es aber auch ein teuer erkaufter Sieg. Denn Wout Van Aert stürzte schwer und fiel so für die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix aus.

Zum Rennbericht:

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.04.2025Degenkolb liefert bei Dwars Door Vlaanderen starken Formtest ab

(rsn) - John Degenkolb (Picnic – PostNL) blickt auf ein hartes Dwars door Vlaanderen zurück, bei dem er trotz guter Beine nicht in die vorderen Ränge fuhr und sich 3:26 Minuten hinter Sieger Neils

02.04.2025Küng im Defektpech: “Da war viel mehr möglich“

(rsn) – Es scheint, als ob bei den belgischen Klassikern das Glück Stefan Küng (Groupama – FDJ) nicht hold sei. Immer wieder zählt der Schweizer zu den Sieg-Kandidaten, immer wieder wird er ge

02.04.2025Grandios verzockt: Visma scheitert an eigener Taktik

(rsn) - Visma - Lease a Bike konnte zum ersten Mal in dieser Klassikersaison einem Rennen seinen Stempel aufdrücken. Mit gleich vier Mann attackierte das Team 71 Kilometer vor dem Ziel und wenig spä

02.04.2025Highlight-Video des 79. Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Neilson Powless (EF Education – EasyPost) hat mit einem Husarenstück das 79. Dwars door Vlaanderen (1.UWT) für sich entschieden. Der 28-jährige US-Amerikaner ließ nach 184,2 Kilometern

02.04.2025Longo Borghini nimmt in Waregem Revanche für Sanremo

(rsn) – Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) hat mit einem Solo von rund 25 Kilometern erstmals in ihrer Karriere Dwars door Vlaanderen (1.Pro) der Frauen für sich entschieden. Die Italienische Meis

02.04.2025Powless fügt Visma in Waregem eine Schmach zu

(rsn) - Im Siegerinterview kam Neilson Powless (EF Education-EasyPost) aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Denn Siegchancen schienen der US-Amerikaner im Finale der 79. Ausgabe von Dwars door Vlaandere

02.04.2025Walscheid: “Sprint um Platz sechs wäre super“

(rsn) – Bei seinen bisherigen vier Teilnahmen an Dwars door Vlaanderen war Max Walscheid (Jayco – AlUla) als Helfer für seine (Sprint-)Kapitäne unterwegs. An den Start der 79. Ausgabe des flämi

02.04.2025Steimle: Noch drei Chancen auf ein Klassiker-Ergebnis

(rsn) – Im vergangenen Frühjahr hatte Jannik Steimle als von Q36.5 neu verpflichteter Klassikerkapitän meist freie Fahrt und wusste seine Chance unter anderem mit dem Sieg beim GP De Denain zu nut

02.04.2025Ex-Profi Wallays beginnt 15.000-km-Charity-Fahrt für Krebs-Stiftung

(rsn) – Zehn Jahre nach seinem Sieg bei Dwars door Vlaanderen und am 28. Geburtstag seines vor sechs Jahren tödlich verunglückten Teamkollegen Bjorg Lambrecht macht sich am Mittwoch Ex-Profi Jelle

01.04.2025Red Bull verzichtet bei Dwars door Vlaanderen auf Lazkano

(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

04.02.2025Dwars door Vlaanderen 2025 mit 26 Teams

(rsn) – Mit einem Team mehr als bisher wird am 2. April 2025 die kommende Ausgabe des flämischen Klassikers Dwars door Vlaanderen (1.UWT) gestartet. Wie die Organisatoren des letzten Rennens vor de

Weitere Radsportnachrichten

16.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

16.08.2025Cyclassics-Kurs etwas schwerer als in der Vergangenheit

(rsn) – Die Cyclassics in Hamburg am kommenden Sonntag warten in diesem Jahr nicht nur mit einem neuen Termin, sondern auch einer veränderten Strecke auf. Das Rennen, das im letzten Jahr erst im Se

16.08.2025Wegmann: “Reine Sprinter werden es schwerer haben“

(rsn) - Meistens sind die ADAC Cyclassics (1.UWT) in Hamburg ein Fest für die Sprinter, aber schon 2022 wurde der Waseberg zum Scharfrichter des Rennens. Bei der Attacke von Wout Van Aert (Visma –

16.08.2025Pedersen krönt Dominanz bei Heim-Rennen

(rsn) – Mads Pedersen und sein Tem Lidl – Trek haben die fünftägige Tour of Denmark fast nach Belieben dominiert. Die abschließende Etappe mit einem Rundkurs um Silkeborg verdeutlichte dies no

16.08.2025Chabbey feiert Heimsieg bei Romandie-Königsetappe

(rsn) – Elise Chabbey (FDJ – Suez) hat die Königsetappe der Tour de Romandie gewonnen. Am schweren Schlussanstieg nach La Tzoumas setzte sie sich in einem Zweier-Sprint gegen Urska Zigart (AG In

16.08.2025Posse bei Tour de Romandie “bedauerlich und unglücklich“

(rsn) – 62 Fahrerinnen starteten am Morgen zur Königsetappe der Tour de Romandie Féminin (2. WWT) nach La Tzoumaz. Sportlich ist die dreitägige Rundfahrt schon vor dem Start zur Farce verkommen.

16.08.2025Gigante bricht sich Bein im Training

(rsn) - Sarah Gigante (AG Insurance - Soudal) hat sich bei einem Trainingssturz den Oberschenkelknochen gebrochen. Bei Instagram meldete sich die Australierin nach überstandener Operation aus dem Kr

16.08.2025Routinier De Bondt wechselt zu Jayco - AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.08.2025Abrahamsen hält Sprinter bei belgischem Hitzerennen hinter sich

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat die 84. Auflage des Circuit Franco-Belge (1.Pro) gewonnen. Der 29-jährige Norweger setzte sich in der Gemeinde Mont de l´Enclus nordwestlich von Ronse

15.08.2025Pedersen rauscht mit langem Solo zum Sieg in Vejle

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat auf der 227 Kilometer langen 4. Etappe der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) seinen zweiten Tagessieg gefeiert und damit auch seine Gesamtführung weiter ausgebau

15.08.2025Kool wechselt mit sofortiger Wirkung zu Fenix - Deceuninck

(rsn) – Charlotte Kool verlässt mit sofortiger Wirkung das Team Picnic – PostNL und schließt sich Fenix – Deceuninck an. Das bestätigten beide Rennställe am Freitag. Kool unterschrieb demnac

15.08.2025Lecerf kocht Uijtdebroeks bei Tschechien-Bergankunft ab

(rsn) – William Junior Lecerf (Soudal – Quick-Step) hat sich bei der Bergankunft von Dlouhé Stráne den Sieg auf der 2. Etappe der Czech Tour (2.1) gesichert. Der 22-jährige Belgier ließ sich i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • ADAC Cyclassics (1.UWT, GER)
  • Radrennen Männer

  • Classique of Mauritius (1.2, 000)
  • Czech Tour (2.1, CZE)
  • La Polynormande (1.1, FRA)
  • Memorial Jana Magiery (1.2, POL)