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Lefevere sieht Teilschuld bei Tourdirektorin Rousse

“Zu viele Partys und Alkohol“ bei Alaphilippe

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "“Zu viele Partys und Alkohol“ bei Alaphilippe"
Julian Alaphilippe | Foto: Cor Vos

21.02.2024  |  (rsn) – Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) läuft seit zwei Jahren seiner Form hinterher. Der Weltmeister von 2020 und 2021 hatte einerseits Sturz- und Verletzungspech. Doch wie sein Teamchef Patrick Lefevere jetzt in einem Interview mit dem belgischen Magazin HUMO erklärte, ist das nicht der einzige Grund für die ausbleibenden Resultate.

“Julian ist ein guter Junge, aber nachdem er seinen Mega-Vertrag unterschrieben hatte, hörte er auf, Leistung zu bringen“, sagte der langjährige Quick-Step-Boss. 2021 hatte er den Vertrag mit dem Doppelweltmeister verbessert, seitdem soll er 2,3 Millionen Euro im Jahr verdienen.

Diese gewisse Zufriedenheit, die sich auch ohne sportliche Erfolge eingestellt hat, hängt laut Lefevere auch mit Alaphilippes Privatleben zusammen. “Zu viele Partys, zu viel Alkohol.“ Die Schuld gibt der 69-Jährige indirekt Marion Rousse. Die Direktorin der Tour de France Femmes ist seit 2020 mit Alaphilippe liiert. “Er ist mit ihr ganz schön unter die Räder gekommen.“

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Im November vergangenen Jahres hat Lefevere seinen einstigen Topstar in Anwesenheit von Rousse und seinem Agenten Dries Smets damit konfrontiert. “Ich sagte ihm, `so kann es nicht weitergehen. Wenn du noch einmal Mist baust, schmeiße ich dich auf der Stelle raus.`“ Die Ansage könnte gefruchtet haben. Bei der Tour Down Under präsentierte sich der 31-Jährige in ordentlicher Form, am Willunga Hill fehlten ihm nur wenige Meter zum Etappensieg. Auch tags darauf am Mount Lofty war Alaphilippe wieder vorne mit dabei.

Karriereende steht zur Debatte

Beim Omloop Het Nieuwsblad am Wochenende bietet sich die nächste Chance für den Franzosen, seinen Chef wieder von ihm zu überzeugen. Der machte durchaus den Eindruck, als ließe er sich durch Leistung von einer Zusammenarbeit über 2024 hinaus überzeugen. “Man muss ihm von Zeit zu Zeit auch mal seinen Freiraum lassen. Genauso muss man ihm aber auch sagen: Bis hierher und nicht weiter. Es steckt immer noch ein kleiner, frecher Junge in ihm.“

Die Frage ist allerdings auch, ob Alaphilippe selbst noch Interesse hat, weiter im Wolfpack zu bleiben. “Ich weiß noch nicht, ob ich nächstes Jahr weitermache“, sagte er im Zuge der Tour Down Under gegenüber GCN und zog damit sogar ein Karriereende in Betracht. Gut möglich, dass auch er selbst erst noch herausfinden will, ob er das alte Leistungsniveau nochmal erreichen kann.

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