RSNplusWie die Jungfrau zum Kind

Der alte Soupe rettet mit Vuelta-Coup TotalEnergies

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Der alte Soupe rettet mit Vuelta-Coup TotalEnergies"
Geoffrey Soupé (TotalEnergies) feiert seinen Sensationssieg auf der 7. Etappe der Vuelta a Espana. | Foto: Cor Vos

01.09.2023  |  (rsn) – Tomas Vaitkus, Sébastien Hinault, Chris Sutton und Nikias Arndt: Die überschaubare Liste der sensationellen Massensprintsieger bei den großen Rundfahrten dieses Jahrtausends wurde am Freitag bei der 7. Etappe der Vuelta a Espana um einen Namen erweitert: Geoffrey Soupe (TotalEnergies).

Wie die Jungfrau zum Kind kam der Routinier in Oliva zu seinem ersten Etappensieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt. Denn ursprünglich sollte Soupe die Spanien-Rundfahrt nicht bestreiten. “Ich war gar nicht für die Vuelta vorgesehen. Nur weil Alexis Vuillermoz bei der Tour de l’Ain gestürzt war, hat man beschlossen, mich mitzunehmen“, erklärte er.

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Auch für den finalen Sprint des Tages war er nicht eingeplant: “Eigentlich sollte ich für Dries van Gestel fahren, aber durch die Stürze war er im Finale in keiner guten Position.“ Und zu allem Überfluss war Soupe selber zu Vuelta-Beginn auch noch krank. “Am Anfang der Rundfahrt hatte ich mir einen Virus eingefangen, der hat mich ziemlich ausgebremst“, erklärte der Franzose.

Geoffrey Soupe (TotalEnergies, re.) in Oliva auf dem Weg zum Vuelta-Etappensieg | Foto: Cor Vos

Mit 35 Jahren befindet sich Soupe auch längst nicht mehr im Alter eines Sprinters, der erstmals einen ganz großen Sieg einfährt. Das liegt zumindest teilweise daran, dass er in seiner 13-jährigen Karriere meist als Anfahrer tätig war – und das mit Erfolg, zum Beispiel im Dienst vom jetzt für Arkéa – Samsic fahrenden Nacer Bouhanni. “Als Anfahrer für Nacer habe ich schon einige Etappen bei der Vuelta geholt. Aber jetzt selbst zu gewinnen, das ist…puh…ein unglaublicher Moment“, staunte der Sensationssieger im Ziel-Interview selbst über seinen Coup.

Ein Rennen zu gewinnen, das gelang seinem Team diese Saison überhaupt erst zum achten Mal. Drei dieser Siege gehen auf das Konto von Soupe, der im Januar eine Etappe und die Gesamtwertung der La Tropicale Amissa Bongo (2.1) in Gabun für sich entschied. Damit hat er genau drei mehr errungen als der Superstar der Equipe, denn Peter Sagan – mit 33 Jahren ebenfalls im fortgeschrittenen Radfahreralter – ist seit der Tour de Suisse 2022 erfolglos.

Dass ausgerechnet ein so erfahrener Profi wie Soupe die bisher bescheidende Saisonbilanz von TotalEnergies aufbessert, ist wenig überraschend, wenn man sich die Altersstruktur bei TotalEnergies anschaut. Mit im Schnitt 29 Jahren hat der Zweitdivisionär das zweitälteste Aufgebot aller Profimannschaften. Etwas älter sind nur die Fahrer von Israel – Premier Tech mit durchschnittlich 29,6 Jahren.

Und auch wenn es bei der Vuelta bislang ganz gut läuft für TotalEnergies - auf den ersten sechs Etappen sprangen vier Top-Ten-Platzierungen heraus –, so stand bis zum Freitag wenig Zählbares auf der Habenseite, und zwar sowohl bei der Vuelta als auch in der gesamten Saison. So rettet der alte Soupe, dessen Vertrag bei TotalEnergies noch bis Ende 2024 läuft, mit seinem Überraschungscoup die Bilanz seiner Mannschaft, die bisher noch gar keinen Sieg auf x.Pro oder gar WorldTour-Niveau verzeichnen konnte.

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