--> -->
01.09.2023 | (rsn) - Zwischendurch schien es, als würde die 7. Etappe der 78. Vuelta a Espana nie zu Ende gehen. Denn auf den 201 Kilometern zwischen Utiel und Oliva bummelte das Feld dermaßen, dass es deutlich unter dem langsamsten errechneten Schnitt unterwegs war. Dafür wurde es am Ende umso hektischer. Nach zwei schweren Stürzen auf den letzten zehn Kilometern und einer 90-Grad-Kurve 350 Meter vor dem Ziel hieß der Sieger völlig überraschend Geoffrey Soupe (TotalEnergies). Der Franzose hielt sich aus allen Widrigkeiten heraus und zog seinen Sprint unbehelligt bis ins Ziel durch.
Kaum weniger überraschend landete der Venezolanische Meister Orluis Aular (Caja Raral – Seguros) nach starkem Finish auf dem zweiten Platz. Dritter wurde der Belgier Edward Theuns (Lidl - Trek). Top-Favorit Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) wurde mehrfach ausgebremst und kam hinter Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) als Fünfter ins Ziel, nachdem er ihm der Kolumbianer zuvor ins Gehege gekommen war.
Damit der 35-jährige Soupe, der bisher in seiner Karriere nur zwei Etappen der Tropicale Amissa Bongo (2011 und 2023) und einmal die Gesamtwertung der Rundfahrt gewinnen konnte, überhaupt in die Situation kam, um den Sieg zu fahren, musste einiges zusammenkommen. “Ich war gar nicht für die Vuelta vorgesehen. Nur weil Alexis Vuillermoz bei der Tour de l’Ain gestürzt war, hat man beschlossen mich mitzunehmen“, erklärte der Sieger im Ziel. “Und eigentlich sollte ich für Dries Van Gestel fahren, aber durch die Stürze war er im Finale eingebaut. Ich kam in der letzten Kurve noch vorbei und konnte sprinten. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Etappensieg möglich sein würde“, zeigte er sich völlig überrascht von seinem Coup.
Der elf Jahre jüngere Groves hingegen war ausgesprochen sauer. Das zeigte er nicht nur mit einem kräftigen Schlag auf seinen Lenker, als er über die Ziellinie rollte. ”Das war sehr enttäuschend. Robbe (Ghys) ist an meinem Hinterrad schwer zu Fall gekommen und ich hoffe, dass er okay ist. Dann kam ein Caja-Rural-Typ außer Kontrolle um die Kurve und hat einen Sturz verursacht. Viele von uns konnten nicht sprinten“, erzählte der Australier, der aber sein Grünes Trikot behalten konnte. “Es war im Prinzip keine gefährliche Ankunft. Wir Fahrer haben die Risiken verursacht. Wir wollen alle gewinnen, deswegen wird so viel gestürzt“, fügte Groves selbstkritisch an.
Auch die weiteren Trikotträger konnten ihre Leibchen verteidigen. Soupes Landsmann Lenny Martinez (Groupama – FDJ) führt die Gesamtwertung weiter an mit acht Sekunden Vorsprung auf Sepp Kuss (Jumbo – Visma) an und bleibt damit auch im Besitz des Weißen Trikots. Auf den vorderen Plätzen des Klassements kam es zu keinen Veränderungen, lediglich Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) tauschte mit Enric Mas (Movistar) die Positionen und ist neuer Gesamtzehnter. Eduardo Sepulveda (Lotto - Dstny) ist weiter Führender in der Bergwertung, Bahrain Victorious führt die Bergwertung an.
Bereits auf dem ersten Kilometer setzte sich das spanische Duo Jose Herrada (Cofidis) und Ander Okamika (Burgos – BH) ab. Die Motivation, zu zweit weiterzufahren, stellte sich im Rennverlauf aber als eher gering heraus. Maximal zweieinhalb Minuten konnten sich beide herausarbeiten. Und das lag nicht daran, dass im Feld die Leine besonders kurz gehalten wurde.
Auf den ersten 100 Kilometern betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit knapp unter 40 km/h – und das auf einer Flachetappe. Das von Alpecin – Deceuninck angeführte Feld musste quasi anhalten, um die beiden Spitzenreiter nicht viel zu früh zu stellen, wobei zwischenzeitlich weniger als eine Minute Abstand vermeldet wurde.
Deshalb war es wohl auch ein Mangel an Konzentration, der ein das Ineos-Duo Geraint Thomas und Kim Heiduk sowie einen weiteren Teamkollegen stürzen ließ. Alle drei konnten das Rennen aber fortsetzen, wenngleich Thomas unterwegs mehrmals behandelt werden musste.
75 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung von Herrada und Okamika, der phasenweise leicht angestiegen war, wieder auf unter eine Minute gesunken. Alpecin - Deceuninck und Soudal – Quick-Step bestimmten das Tempo und hatten so langsam genug von der Bummelei. 7000 Meter später waren die Ausreißer dann gestellt. Während Herrada im Feld verschwand, drückte Okamika allerdings nochmal aufs Gas und fuhr sich tatsächlich nochmal mehr als eine Minute heraus.
Das Streckenprofil der 78. Vuelta a Espana | Foto: Veranstalter
41 Kilometer vor dem Ende war dann aber auch Schluss für den letzten der beiden Ausreißer. In der Vorbereitung auf den Zwischensprint hatte das Feld sein Tempo nochmal deutlich erhöht. 20 Punkte sicherte sich dort Groves – und Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) sprintete als Dritter zu zwei Bonussekunden.
Das Tempo schlief in der Folge dann aber wieder ein und so war der nächste Sturz fast schon vorprogrammiert. An der 10-Kilometer-Marke kamen mehrere Fahrer zu Fall, am heftigsten schien es Matteo Sobrero (Jayco - AlUla) erwischt zu ahben. Fünf Kilometer vor dem Ziel dann der nächste schwere Sturz, nachdem sich zwei Alpecin-Fahrer ins Gehege gekommen waren. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) war hier der größte Leidtragende. Der Niederländer musste noch auf der Straße versorgt werden, ehe er mit einer Halskrause auf einer Trage in einen Krankenwagen gehievt wurde.
Und auch im finalen Sprint fehlte nicht viel und es hätte nochmal gekracht. Molano und Groves gerieten genauso wie die beiden Caja-Rural-Fahrer Aular und David Gonzalez aneinander. Nutznießer war dann Soupe, der in der 90-Grad-Kurve 350 Meter vor der Ziel die Innenbahn gewählt hatte und dort unbehelligt von allen anderen sein Ding durchziehen konnte. Aular kam ihm mit der höheren Endgeschwindigkeit zwar nochmal nahe, für den Sieg reichte es aber nicht mehr.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – Vuelta-Sieger Sepp Kuss fühlt sich bei Jumbo – Visma wohl in seiner Rolle als Grand-Tour-Edelhelfer, der auch seine Freiheiten bekommt – so wie eben bei der diesjährigen Spanien-Rundfa
(rsn) – Primoz Roglic hat die Mannschaft verlassen und jetzt gibt es auch kaum noch einen Grund, den Mantel des Schweigens über die Geschehnisse im Team Jumbo – Visma bei der Vuelta a Espana zu h
(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante
(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante
(rsn) – Wilco Kelderman hat beinahe die gesamte Vuelta a Espana mit einem gebrochenen kleinen Finger absolviert. Das bestätigte Jumbo-Visma-Sportdirektor Merijn Zeeman gegenüber dem niederländisc
(rsn) – Mit drei Mann auf dem Podium, dem Sieg in der Teamwertung und fünf Etappensiegen ist es keine große Überraschung, dass das niederländische Team Jumbo – Visma mit dem meisten Preisgeld
(rsn) – Filippo Ganna (Italien / Ineos Grenadiers) und Demi Vollering (Niederlande / SD Worx) werden am Mittwoch nicht im Einzelzeitfahren bei den Straßen-Europameisterschaften von Drenthe am Start
(rsn) - Der Australier Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) gewann den letzten Abschnitt der Vuelta a Espana 2023. Nach 101 Kilometern vom Hippodromo de la Zarzuela nach Madrid feierte der Australier
(rsn) – Vier Tage nach seinem 29. Geburtstag war der erste Grand-Tour-Sieg für Sepp Kuss (Jumbo – Visma) perfekt. In einem Jahr, wo er alle drei großen Landesrundfahrten bestritt und sowohl beim
(rsn) - Die traditionelle Ehrenfahrt, die Tour d'Honneur, war die letzte Etappe der Vuelta a Espana 2023 nicht. Erst auf den letzten 700 Metern wurde die sechsköpfige Fluchtgruppe mit Remco Evenepoel
(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) hat als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die Vuelta a Espana gewonnen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Radsports nach 1966, damals ebenfalls in Spani
(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) wird am Sonntagabend gegen 20:00 Uhr als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die 78. Vuelta a Espana gewinnen. Zuerst muss der 29-Jährige aber noch die 101 K
(rsn) – Die 87. Ausgabe von Gent-Wevelgem wird wieder eine spektakuläre Mischung aus Wind, Anstiegen, Kopfsteinpflaster und Naturstraßen bieten. Und auch in Abwesenheit von Mailand-Sanremo-Sieger
(rsn) – Gent-Wevelgem (1.UWT) galt lange Jahre als derjenige der flämischen Klassiker, der am ehesten für die Sprinter gemacht ist. Es gibt weniger Hellinge und Kopfsteinpflasterpassagen als etwa
(rsn) – Welche Radrennen finden statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) - Elfmal wurde Gent Wevelgem in Flanders Fields (1.WWT) bei den Frauen bislang ausgetragen und jede Edition brachte ein neues Siegergesicht. Titelverteidigerin Lorena Wiebes (SD Worx -Protime) s
(rsn) - Quinn Simmons (Lidl – Trek) hat die kurios verlaufene 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. Der US-Amerikaner setzte sich auf dem auf 72 Kilometer verkürzten Kurs mit einer Attacke k
(rsn) – Jay Vine (UAE – Emirates – XRG) hat auf der 5. Etappe der 40. Settimana Coppi e Bartali (2.1) seinen zweiten Tageserfolg der Rundfahrt gefeiert. Der im Klassement weit zurückliegende Au
(rsn) – Als radsport-news.com am Freitag nach dem E3 Saxo Classic (1.UWT) am Mannschaftsbus des Teams Groupama – FDJ ankam, der als allerletzter in der langen Reihe geparkt war, um mit Stefan Kün
(rsn) – Nach der zuerst gemeldeten, wetterbedingten Verkürzung der 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt sahen sich die Organisatoren des Events nun erneut gezwungen, "wegen extremen Windes“ das ne
(rsn) – Die Polizei im belgischen Ronse hat, so berichtet Het Laatste Nieuws (HLN), Ermittlungen gegen einen Zuschauer der E3 Saxo Classic (1.UWT) aufgenommen, der Spitzenreiter Mathieu van der Poel
(rsn) – Mit dem Openingsweekend, der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) und der E3 Saxo Classic (1.UWT) sind die ersten belgischen Eintagesklassiker der WorldTour 2025 schon Geschichte. Aber wie es
(rsn) – Mit nur minimal veränderten Strecken wartet Gent-Wevelgem in diesem Jahr auf das Peloton der Frauen und der Männer. Beide Rennen werden knapp drei Kilometer kürzer, gehören mit 250,3 (M
(rsn) – Trotz des erneuten Sieges bei der E3 Saxo Classic (1.UWT) in Harelbeke wirkte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) etwas angesäuert. Zu Beginn des Rennens hatte sich eine große G