RSNplusEisel: “Nicht unser bester Tag“

Uijtdebroeks´ Stern leuchtet am Observatorium heller als Vlasovs

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Uijtdebroeks´ Stern leuchtet am Observatorium heller als Vlasovs"
Cian Uijtdebroeks kurz vor dem Ziel der 6. Etappe bei der Vuelta a Espana. | Foto: Imago

01.09.2023  |  (rsn) – Mit Emanuel Buchmann und Lennard Kämna zwei starke Fahrer in der bis zu 41 Mann starken Ausreißergruppe des Tages, aber an der Sternwarte von Javalambre war das Team Bora – hansgrohe am Ende der 6. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) doch zu den Verlierern zu zählen.

Denn erstens konnte das deutsche Duo in der steilen, unrythmischen Schlussrampe am Pico del Buitre nicht mit den Besten um Etappensieger Sepp Kuss (Jumbo – Visma) oder den neuen Gesamtführenden Lenny Martinez (Groupama – FDJ) mithalten. Und zweitens ließen auch Cian Uijtdebroeks und Aleskander Vlasov dahinter in der Favoritengruppe etwas Federn - wenn auch der junge Belgier sich eigentlich sogar sehr stark zeigte.

"Das war nicht unser bester Tag", gestand Sportdirektor Bernhard Eisel anschließend gegenüber radsport-news.com, wusste aber doch auch von starker Schadensbegrenzung durch gutes Teamwork zu berichten. Denn schon in der Anfangsphase kam es zu einem Sturz von Uijtdebroeks und auch Vlasov war kurz darauf zu weit hinten, als sich während der Aufholjagd des belgischen Youngsters das Feld teilte.

___STEADY_PAYWALL___ Der 20-jährige Cian Uijtdebroeks ist bei der Vuelta bislang der Stärkste von Bora – hansgrohe. | Foto: Cor Vos

"Ich bin auf meiner Hüfte gelandet, habe mich anschließend nicht mehr so toll gefühlt und musste auch auf ein Ersatzrad umsteigen. Es ist in einem der schlechtesten Momente passiert, als alle Vollgas hinter der Gruppe herfuhren", so der 20-jährige Uijtdebroeks. "Als ich mit Jonas (Koch) endlich zurückkam, war das Feld geteilt. Also mussten wir unseren Weg von Gruppe zu Gruppe suchen, was einige Energie gekostet hat. Danach habe ich den ganzen Tag nur noch versucht, mich zu erholen und im Schlussanstieg habe ich alles rausgeholt, was noch in den Beinen drin war."

Uijtdebroeks hält trotz Sturz gut mit

Das Ergebnis des Belgiers war schließlich auch gar nicht schlecht: Bis auf das Jumbo-Duo Primoz Roglic und Jonas Vingegaard sowie UAE-Shootingstar Juan Ayuso konnte ihm niemand wegfahren. Uijtdebroeks erreichte das Tagesziel Seite an Seite mit Joao Almeida (UAE Team Emirates) zwar 14 Sekunden hinter Roglic und Vingegaard, aber immer noch zehn Sekunden vor Enric Mas (Movistar), 18 Sekunden vor Titelverteidiger Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und 28 Sekunden vor Vlasov.

"Ich denke ohne den Sturz wäre ich etwas weiter vorne gewesen. Aber wir sind definitiv jetzt drin im Kampf für die nächsten Bergetappen und ich bin bereit dafür", versprach der Belgier.

Aleksandr Vlasov im Ziel der 6. Etappe an der Sternwarte von Javalambre. | Foto: Cor Vos

Vlasov dagegen musste etwas enttäuschter sein, rutschte auf Gesamtrang 18 ab. Doch auch wenn er jetzt 3:36 Minuten Rückstand auf das Rote Trikot von Martinez hat, so hält sich der Abstand zu den erwarteten Gesamtsiegskandidaten auch für ihn in Grenzen: 49 Sekunden fehlen zu Evenepoel, 46 zu Mas, 44 zu Vingegaard und 38 zu Roglic sowie 30 zu Ayuso und 19 zu Almeida.

Buchmann und Kämna in steiler Rampe nicht stark genug

Letztendlich war Eisels Fazit deshalb, auch weil es gerade nach Uijtdebroeks Sturz und den Rissen im Feld viel Hektik aufkam, ein insgesamt erleichtertes: "Alles nochmal gut gelaufen, es hätte nämlich ein schlimmer Tag werden können", meinte der Österreicher. "Klar: Wir haben einige Plätze im Gesamtklassement verloren, aber die Vuelta ist noch lang. Wir machen weiter und zum Glück geht's allen gut!"

Dass Buchmann und Kämna in der großen Spitzengruppe an der steilen Schlussrampe nicht um den Sieg mitfahren konnten, das war für Eisel keine Enttäuschung. "Wir wussten, dass wir im finalen Anstieg gegen Leute wie Sepp Kuss nicht so viel rausholen können", so der 42-Jährige. "Die Beiden haben alles gegeben, dennoch: Es war einer dieser Tage, an denen man überlegt, was man hätte anders machen können."

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.11.2023Kuss: “Was ich bei Jumbo - Visma habe, ist einzigartig“

(rsn) – Vuelta-Sieger Sepp Kuss fühlt sich bei Jumbo – Visma wohl in seiner Rolle als Grand-Tour-Edelhelfer, der auch seine Freiheiten bekommt – so wie eben bei der diesjährigen Spanien-Rundfa

26.10.2023Zeeman zum Angliru-Drama: “Hätten zusammenbleiben sollen“

(rsn) – Primoz Roglic hat die Mannschaft verlassen und jetzt gibt es auch kaum noch einen Grund, den Mantel des Schweigens über die Geschehnisse im Team Jumbo – Visma bei der Vuelta a Espana zu h

19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 2: Heiduk und Engelhardt

(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante

19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 1: Ballerstedt und Osborne

(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante

19.09.2023Kelderman fuhr die Vuelta ab Etappe 4 mit gebrochenem Finger

(rsn) – Wilco Kelderman hat beinahe die gesamte Vuelta a Espana mit einem gebrochenen kleinen Finger absolviert. Das bestätigte Jumbo-Visma-Sportdirektor Merijn Zeeman gegenüber dem niederländisc

18.09.2023Jumbo - Visma räumt mit großem Abstand das meiste Preisgeld ab

(rsn) – Mit drei Mann auf dem Podium, dem Sieg in der Teamwertung und fünf Etappensiegen ist es keine große Überraschung, dass das niederländische Team Jumbo – Visma mit dem meisten Preisgeld

18.09.2023Ganna und Vollering verzichten auf Starts im EM-Zeitfahren

(rsn) – Filippo Ganna (Italien / Ineos Grenadiers) und Demi Vollering (Niederlande / SD Worx) werden am Mittwoch nicht im Einzelzeitfahren bei den Straßen-Europameisterschaften von Drenthe am Start

18.09.2023Video-Highlights der 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Der Australier Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) gewann den letzten Abschnitt der Vuelta a Espana 2023. Nach 101 Kilometern vom Hippodromo de la Zarzuela nach Madrid feierte der Australier

17.09.2023Kuss siegt sich vor seinen “Chefs“ in die Geschichtsbücher

(rsn) – Vier Tage nach seinem 29. Geburtstag war der erste Grand-Tour-Sieg für Sepp Kuss (Jumbo – Visma) perfekt. In einem Jahr, wo er alle drei großen Landesrundfahrten bestritt und sowohl beim

17.09.2023Denz: “Wir wollten mit Kämna für ein wenig Chaos sorgen“

(rsn) - Die traditionelle Ehrenfahrt, die Tour d'Honneur, war die letzte Etappe der Vuelta a Espana 2023 nicht. Erst auf den letzten 700 Metern wurde die sechsköpfige Fluchtgruppe mit Remco Evenepoel

17.09.2023Kuss macht mit dem Vuelta-Sieg Jumbos Grand-Tour-Triple perfekt

(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) hat als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die Vuelta a Espana gewonnen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Radsports nach 1966, damals ebenfalls in Spani

17.09.202321. Etappe der Vuelta a Espana: Madrid – Madrid, 101 km

(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) wird am Sonntagabend gegen 20:00 Uhr als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die 78. Vuelta a Espana gewinnen. Zuerst muss der 29-Jährige aber noch die 101 K

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine