--> -->
28.08.2023 | (rsn) – Mit einem mächtigen Schlussspurt schoss Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) als Sieger der 3. Etappe der Vuelta a Espana über den Zielstrich – und direkt in eine große Menschentraube, die sich im arg knapp bemessenen Zielauslauf befand. Nach 158 Kilometern von Suria zum Arinsal war der Belgier eine Sekunde schneller als zehn Verfolger, die von Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) angeführt wurden und sicherte sich damit auch das Rote Trikot des Spitzenreiters.
Das Podium komplettierte Juan Ayuso (UAE Team Emirates) vor Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und Marc Soler (UAE Team Emirates). Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) zeigte ein starkes Rennen als Ausreißer und wurde erst kurz vor dem Ziel eingeholt.
Trotz seines Erfolges war Evenepoel im Ziel angefressen. "Dass jetzt am dritten Tag hintereinander etwas passiert, geht mir ziemlich auf die Nerven. Der Platz nach der Zielankunft war einfach zu klein“, kommentierte er seinen Zusammenprall, der in einem Sturz und einer blutenden Platzwunde am Kopf resultierte. Beim zweitägigen Auftakt in Barcelona klagte der Flame über glatte Straßen und Dunkelheit.
— Cycling out of context (@OutOfCycling) August 28, 2023
Vor dem Start hatte Evenepoel angekündigt, dass seine Mannschaft sich am Montag passiv verhalten würde. Doch wegen einer gefährlichen Fluchtgruppe beteiligten sich seine Helfer doch an der Verfolgungsarbeit, die ihm letztendlich den Sieg ermöglichte. “Unsere Taktik war perfekt. Wir blieben geduldig und sind die Abfahrt von vorn gefahren“, resümierte der Weltmeister von Wollongong 2022.
“Für uns wäre es nicht so schlecht gewesen, wenn eine Gruppe durchgekommen wäre. Aber wenn es um den Sieg geht, dann musst du konzentriert sein. Es war ein schöner Sieg, der auch zeigt, dass meine Vorbereitung gut war", meinte er weiter. Dank des Erfolges und den dazugehörigen Bonussekunden liegt er nun im Klassement fünf Sekunden vor dem Tagessechsten Enric Mas (Movistar) an der Spitze.
Die Deutschen zeigten sich sehr aktiv. Kämna und Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) gehörten zur elfköpfigen Gruppe des Tages. Während Sütterlin sich vor allem in den Dienst seines Teamkollegen Damiano Caruso stellte, duellierte sich Kämna mit eben diesem am Schlussanstieg. Dabei sah es lange aus, als würde das Duo den Sieg unter sich ausmachen. Letztendlich konnte der Deutsche den Italiener mit einem Angriff distanzieren, zu diesem Zeitpunkt tauchte das Peloton aber doch schon knapp hinter ihm auf. Der Bremer wurde eingeholt und mit 37 Sekunden Rückstand schließlich 20. der Etappe.
Für Bora – hansgrohe lief das Rennen ansprechend. Emanuel Buchmann verlor im Schlussanstieg zwar recht zügig den Kontakt zu den Favoriten und wurde 45. mit 2:47 Minuten Rückstand, doch sein Kapitän Aleksandr Vlasov kam als Zehnter eine Sekunde hinter Evenepoel über den Zielstrich. Während der Russe im Finale kurz den Anschluss an die Besten verloren hatte, konnte sein Teamkollege Cian Uijtdebroeks diesen immer folgen. Der junge Belgier wurde Achter.
Der Verlierer des Tages war dahingegen Geraint Thomas (Ineos Grenadiers). Der Waliser kam im Schlussanstieg in Probleme und büßte 47 Sekunden ein. Auch Mikel Landa (Bahrain Victorious), der 1:29 Minuten verlor und Eddie Dunbar (Jayco – AlUla), der das Ziel 2:37 Minuten nach dem Sieger erreichte, dürften unzufrieden sein.
Andrea Vendrame (AG2R – Citroën) holte sich als einer der Ausreißer des Tages beim Zwischensprint 20 Zähler. Der Tagesdritte des Vortages sicherte sich somit das Punktetrikot. Den Spitzenrang im Bergklassement und in der Nachwuchswertung übernimmt Evenepoel. Bestes Team ist Jumbo – Visma.
Nach mehreren kurzlebigen Fluchtversuchen, an denen sich auch Jason Osborne (Alpecin – Deceuninck) und Ben Zwiehoff (Bora – hansgrohe) beteiligten, setzte sich erst nach 40 Kilometern die Gruppe des Tages ab. Zu ihr gehörten neben Kämna und Sütterlin dessen Teamkollege Damiano Caruso, der mit 23 Sekunden Rückstand der bestplatzierte Ausreißer war, Amanuel Ghebreigzabhier (Lidl – Trek), Eduardo Sepulveda (Lotto – Dstny), Vendrame, Rune Herregodts (Intermarché – Circus – Wanty), Pierre Latour (TotalEnergies) und Jon Barrenetxea (Caja Rural – Seguros RGA). Mathis Le Berre (Arkéa – Samsic) machte sich mit José Manuel Diaz (Burgos – BH) auf die Verfolgung und holte die Neunergruppe 19 Kilometer später ein.
Mit 95 zu fahrenden Kilometern erreichte die Gruppe ihren Maximalvorsprung von fünf Minuten. Jumbo – Visma übernahm nun die Kontrolle im Peloton. Auf den nächsten 25 Kilometern fuhr Dylan van Baarle im Alleingang eine Minute zu. Das setzte der Niederländische Meister, der inzwischen Unterstützung von einem Soudal-Fahrer bekam, auch anschließend fort. Denn auf die letzten 45 Kilometer ging das Feld mit drei Minuten Rückstand auf die Ausreißer.
Mit diesem Abstand fuhren die beiden Gruppen in den Col d’Ordino (1.Kat.) hinein, nachdem Vendrame den Zwischensprint und somit 20 Zähler gewonnen hatte. Mit noch 32 zu fahrenden Kilometern ging es für Sütterlin zu schnell, der Deutsche war zuvor die treibende Kraft bei den Ausreißern. Direkt anschließend attackierte Diaz allerdings, die Gruppe flog direkt auseinander und Kämna, Caruso, Sepulveda, Ghebreigzabhier und Barrenetxea behaupteten sich vorn. Die beiden Letztgenannten gingen 28 Kilometer vor dem Ziel allerdings über Bord.
Das Profil der 3. Etappe der Vuelta a Espana | Grafik: Veranstalter
Mit noch 23 zu fahrenden Kilometern griff Romain Bardet (DSM – firmenich) im Hauptfeld an. Wilco Kelderman (Jumbo – Visma) ging mit, während der Gesamtführende Andrea Piccolo (EF Education – EasyPost) das Feld ziehen lassen musste. Zwei Kilometer später sprintete Sepulveda am Wertungsstrich schneller als Caruso und Kämna. Der Vorsprung der Drei betrug nun aber lediglich eine Minute.
In der Abfahrt ließ Sepulveda es vorsichtig angehen. Er fiel zurück ins Peloton, das einige Sekunden verlor und mit 1:20 Minuten Rückstand in den 8,2 Kilometer langen Schlussanstieg ging. Dort wurde das Tempo zunächst verschleppt, während Kämna vorn zweimal erfolglos probierte, den Italiener abzuhängen.
Der dritte Versuch mit noch 6,5 zu fahrenden Kilometern sah vielversprechend aus, doch nach genau 1000 Metern Verfolgung kam Caruso wieder an den Bremer heran. Das Feld trödelte weiter und lag nun 1:40 Minuten zurück. Dann allerdings änderte sich das Szenario schlagartig, als Jay Vine (UAE Team Emirates) den Druck deutlich erhöhte. Während alle Zeit- und Abstandseinblendungen von den Fernsehbildschirmen verschwanden, brach die Favoritengruppe in mehrere Teile.
Kurz vor dem Drei-Kilometer-Banner schüttelte Kämna seinen Konkurrenten nun definitiv ab. Aus den Kamerabildern wurde aber deutlich, dass das Feld dem Deutschen schon sehr nahe war. Eine Attacke von Ayuso vereitelte Jumbo – Visma mit vier Fahrern, direkt anschließend ging Sepp Kuss (Jumbo – Visma) solo. Er bekam Begleitung von Marc Soler (UAE Team Emirates), dem rund zehn Fahrer folgten. In diesem Moment wurde Kämna eingeholt, allerdings nicht von Geraint Thomas (Ineos Grenadier), der wie Vlasov nicht mehr dabei war. Der Russe kam kurz danach mit einigen anderen Profis wieder heran.
Danach war ein Sprint einer 14-köpfigen Favoritengruppe unvermeidlich. In der Vorbereitung hierauf fiel Kämna heraus. Als Evenepoel zum Spurt ansetzte, konnte Vingegaard zunächst als Einziger folgen. Als nach einer Kurve 125 Meter vor dem Ziel aber erneut angetreten werden musste, hatte der Däne dem Belgier nichts mehr entgegenzusetzen. Der Sieger sprintete eine Sekunde vor seinen Konkurrenten über dem Zielstrich. Kurz danach prallte er in der Menschentraube aus Teambetreuern, Journalisten und anderen Offiziellen mit einer Frau zusammen und ging zu Boden.
Results powered by FirstCycling.com
09.11.2023Kuss: “Was ich bei Jumbo - Visma habe, ist einzigartig“(rsn) – Vuelta-Sieger Sepp Kuss fühlt sich bei Jumbo – Visma wohl in seiner Rolle als Grand-Tour-Edelhelfer, der auch seine Freiheiten bekommt – so wie eben bei der diesjährigen Spanien-Rundfa
26.10.2023Zeeman zum Angliru-Drama: “Hätten zusammenbleiben sollen“(rsn) – Primoz Roglic hat die Mannschaft verlassen und jetzt gibt es auch kaum noch einen Grund, den Mantel des Schweigens über die Geschehnisse im Team Jumbo – Visma bei der Vuelta a Espana zu h
19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 2: Heiduk und Engelhardt(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante
19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 1: Ballerstedt und Osborne(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante
19.09.2023Kelderman fuhr die Vuelta ab Etappe 4 mit gebrochenem Finger(rsn) – Wilco Kelderman hat beinahe die gesamte Vuelta a Espana mit einem gebrochenen kleinen Finger absolviert. Das bestätigte Jumbo-Visma-Sportdirektor Merijn Zeeman gegenüber dem niederländisc
18.09.2023Jumbo - Visma räumt mit großem Abstand das meiste Preisgeld ab(rsn) – Mit drei Mann auf dem Podium, dem Sieg in der Teamwertung und fünf Etappensiegen ist es keine große Überraschung, dass das niederländische Team Jumbo – Visma mit dem meisten Preisgeld
18.09.2023Ganna und Vollering verzichten auf Starts im EM-Zeitfahren(rsn) – Filippo Ganna (Italien / Ineos Grenadiers) und Demi Vollering (Niederlande / SD Worx) werden am Mittwoch nicht im Einzelzeitfahren bei den Straßen-Europameisterschaften von Drenthe am Start
18.09.2023Video-Highlights der 21. Etappe der Vuelta a Espana(rsn) - Der Australier Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) gewann den letzten Abschnitt der Vuelta a Espana 2023. Nach 101 Kilometern vom Hippodromo de la Zarzuela nach Madrid feierte der Australier
17.09.2023Kuss siegt sich vor seinen “Chefs“ in die Geschichtsbücher(rsn) – Vier Tage nach seinem 29. Geburtstag war der erste Grand-Tour-Sieg für Sepp Kuss (Jumbo – Visma) perfekt. In einem Jahr, wo er alle drei großen Landesrundfahrten bestritt und sowohl beim
17.09.2023Denz: “Wir wollten mit Kämna für ein wenig Chaos sorgen“(rsn) - Die traditionelle Ehrenfahrt, die Tour d'Honneur, war die letzte Etappe der Vuelta a Espana 2023 nicht. Erst auf den letzten 700 Metern wurde die sechsköpfige Fluchtgruppe mit Remco Evenepoel
17.09.2023Kuss macht mit dem Vuelta-Sieg Jumbos Grand-Tour-Triple perfekt(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) hat als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die Vuelta a Espana gewonnen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Radsports nach 1966, damals ebenfalls in Spani
17.09.202321. Etappe der Vuelta a Espana: Madrid – Madrid, 101 km(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) wird am Sonntagabend gegen 20:00 Uhr als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die 78. Vuelta a Espana gewinnen. Zuerst muss der 29-Jährige aber noch die 101 K
23.10.2025Mauss vom German Junior Racing-Team zu UAE Gen Z (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
23.10.2025“Verkrampft“: Van Aert nach Urlaub zurück auf dem Rad (rsn) – Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) ist einen Monat nach dem Ende seiner Straßenrad-Saison wieder ins Training eingestiegen. Nach einem Familienurlaub postete er am Dienstag und Mittwoc
23.10.2025Dempster: “Schauen mit Klassement-Ambitionen auf die Route“ (rsn) – In Paris ist die Strecke der Tour de France 2026 (2.UWT) vorgestellt worden. Ein Mannschaftszeitfahren zum Auftakt in Barcelona, zahlreiche Bergetappen und ein – ebenfalls anspruchsvolles
23.10.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke der Tour de France 2026 (rsn) – Die Tour de France 2026 wird vom 4. bis 26. Juli ausgetragen und von Barcelona nach Paris führen. Während das über die 113. Ausgabe der Frankreich-Rundfahrt bereits bekannt war, stellten
23.10.2025Die Strecke der Tour de France Femmes 2026 (rsn) – Die 5. Tour de France Femmes avec Zwift (2.WWT) wird nach ihrem Start in Lausanne für drei Tage durch die Schweiz führen und sich anschließend nach Süden wenden, in der Provence erstmal
23.10.2025Zwift bleibt Titelsponsor der Tour de France Femmes (rsn) - Die Tour de France Femmes kann langfristig auf die Unterstützung der Online-Plattform Zwift bauen. Die seit der Premiere der Frankreich-Rundfahrt der Frauen 2022 bestehende Partnerschaft wur
23.10.2025Deutscher Männervierer verpasst Kleines Finale um 17 Tausendstel (rsn) - Der Eröffnungstag der 122. Bahn-Weltmeisterschaften im Velodromo Penalolen in Santiago de Chiles stand im Zeichen der niederländischen Equipe, die in allen drei Medaillenentscheidungen Gold
23.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile (rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache
22.10.2025Lappartient mit Solidaritätsadresse an “meinen Freund Sarkozy“ (rsn) – Immer wieder beschwört der organisierte Sport die Trennung von der Politik. Das geschieht meistens dann, wenn staatliche Stellen regulierend einzugreifen drohen oder allgemeine Kritik geüb
22.10.2025UAE bestätigt: Del Toro am Start der Mexikanischen Meisterschaften (rsn) – Mit bisher 16 Saisonsiegen hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) nur vier weniger auf seinem Konto als sein Teamkollege Tadej Pogacar. Den Rückstand auf den Welt- und Europamei
22.10.2025Unibet künftig mit deutschem Co-Sponsor (rsn) – Bas Tietema wird in der kommenden Saison nicht mehr im Namen seiner Mannschaft auftauchen. Der in Frankreich lizensierte Rennstall, der gute Chancen hat, 2026 sein Debüt bei der Tour de Fra
22.10.2025Späte Standortbestimmung für German Cycling (rsn) – Vor allem für die deutschen Sprinterinnen stellen die am Mittwoch in Santiago de Chile beginnenden UCI-Bahn-Weltmeisterschaften (22. – 26. Oktober) die erste echte Standortbestimmung nach