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30.06.2023 | (rsn) – Einen Tag bevor die Tour de France der Männer am Samstag in Bilbao beginnt, startet rund 1.500 Kilometer weiter östlich der Giro d'Italia der Frauen in der Toskana, genauer in Chianciano. Dort eröffnet ein 4,4 Kilometer kurzes Einzelzeitfahren die in diesem Jahr nur neuntägige Rundfahrt, das es aber in sich hat: auf und ab durch die kleine Gemeinde mit einigen sehr engen Kurven. Schon dort könnten, gerade weil für den Vormittag Regen angekündigt ist, einige sehr wichtige Sekunden für die Gesamtwertung gemacht werden.
Am Ende der Rundfahrt dürften einzelne Sekunden aus dem Auftakt-Zeitfahren zwar kaum mehr über das Maglia Rosa entscheiden. Doch auf einer gemäßigteren Route, als man sie vom Giro Donne in Vergangenheit gewohnt war, ist auch nicht unbedingt mit einem riesigen Vorsprung von mehreren Minuten für die Gesamtsiegerin zu rechnen.
Denn, und das bedauerte Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten (Movistar) bereits öffentlich, die Italien-Rundfahrt der Frauen lässt die Alpen dieses Jahr größtenteils links liegen. Richtig lange Anstiege und hohe Berge sind Mangelware und der schwerste Berg, der Pian del Lupo (9,2 km bei 8,8 Prozent) wartet auf der 105,7 Kilometer langen 5. Etappe von Salassa nach Ceres bereits nach 27 Kilometern.
Näher am Tagesziel ist bereits auf der 2. Etappe am Samstag der Passo della Colla (16,1 km bei 4,6 %), von dem nur noch eine 17 Kilometer lange Abfahrt hinunter zum Zielstrich in Marradi führt. Mit dem Zeitfahren am Freitag und eben jener 2. Etappe in der Toskana tragen also schon die ersten beiden Tage viel zum Kampf in der Gesamtwertung bei.
Allerdings laden die zahlreichen kürzeren Anstiege auf nahezu allen anderen Etappen bis zum großen Finale an den letzten beiden Tagen auf Sardinien zu einer angriffslustigen Fahrweise ein. Jeden Tag könnte sich daher etwas in der Gesamtwertung tun. Einzig die 3. Etappe mit Ziel in Modena ist eine echte Flachetappe für reine Sprinterinnen.
Dass der Giro in diesem Jahr seinen höchsten Punkt nur 1.405 Meter über dem Meer hat und richtig lange, schwere Anstiege weniger wichtig werden, kommt auch der Deutschen Meisterin Liane Lippert (Movistar) entgegen. Die Friedrichshafenerin startet in erster Linie zwar als Edelhelferin für van Vleuten, doch nach Bekanntgabe der Strecke Anfang Juni plante ihr Team ganz bewusst auch für Lippert um: Sie ließ die Tour de Suisse aus und blieb länger im Trainingslager, um sich auf den Giro idealer vorzubereiten.
"Sie wollen sehen, wie weit ich bei längeren Bergen kommen kann und deshalb habe ich mich darauf ein bisschen mehr fokussiert", erklärte Lippert radsport-news.com am Samstag nach ihrem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in Bad Dürrheim. "Deswegen versuche ich dort, wie es im Gesamtklassement aussieht. Aber die Priorität ist natürlich trotzdem, Annemiek zu helfen."
Doch nicht nur Lippert ist in Italien aus deutscher Sicht zu beachten. Auch Vize-Meisterin Kathrin Hammes (EF Education – Tibco – SVB) sowie Linda Riedmann (Jumbo – Visma), Franziska Koch (DSM – firmenich), Lisa Klein (Lidl – Trek), Hannah Ludwig (Uno-X) und Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM) stehen am Start. Die österreichische Fahne halten derweil Carina Schrempf (Fenix – Deceuninck) und Anna Kiesenhofer (Israel – Premier Tech – Roland) hoch, aus der Schweiz reisen Noemi Rüegg (Jumbo – Visma), Petra Stiasny (Fenix – Deceuninck) und Lea Fuchs (Born To Win G20 Ambedo) an.
Viele von ihnen haben unlängst starke Form bewiesen oder kommen auf bergigen Strecken ohnehin gut zurecht. Hammes beispielsweise wirkte bei den Deutschen Meisterschaften an den vielen kurzen steilen Rampen bestens aufgelegt. Ganz besonders interessant aber dürfte der Blick auf die 20-jährige Niedermaier werden. Die Skibergsteigerin nämlich gibt beim Giro ihr WorldTour-Debüt und hat bei den Deutschen Meisterschaften ein echtes Ausrufezeichen gesetzt, als sie das U23-Zeitfahren gewann und zwei Stunden später klar war, dass sie mit ihrer Zeit auch im Elite-Zeitfahren mit 34 Sekunden Vorsprung gewonnen hätte.
"Ich freue mich schon mega drauf. Es ist meine erste Grand Tour mit neun Etappen an zehn Tagen – und sie endet ja auf Sardinien, was ich liebe. Wir waren da schon öfter im Urlaub und es ist wirklich wunderschön", gab sich Niedermaier am Wochenende gegenüber radsport-news.com sehr vorfreudig und in Sachen Ambitionen regelrecht unschuldig:
"Ich würde gerne versuchen, bei den bergigeren Etappen mal vorne mitzumischen", sagte sie vorsichtig. "Aber ich denke, dass ich auch viel dem Team helfen werde. Auf so eine konkrete Helferaufgabe freue ich mich auch schon." An ihrer Seite starten in Italien Chloe Dygert, die Top-Favoritin fürs Auftaktzeitfahren ist und angesichts der ausgewogenen Strecke sogar in der Gesamtwertung eine Rolle spielen könnte, sowie auch Soraya Paladin, Pauliena Rooijakkers und Neve Bradbury sowie für die flacheren Gefilde Tiffany Cromwell und Sarah Roy. Gerade für die Berge ist Canyon – SRAM, das einzige deutsche Team am Start, also stark aufgestellt und auf dem Papier ist Youngster Niedermaier natürlich Helferin. Überrascht sein darf man jedoch auch nicht, wenn die 20-Jährige plötzlich selbst weit vorne mitmischt.
Favoritinnen für den Gesamtsieg sind aber andere – allen voran van Vleuten. Die Niederländerin will nach ihrem Vuelta-Sieg Anfang Mai auch den Giro wieder gewinnen, um mit dem Double im Rücken Ende Juli zur Tour de France Femmes zu reisen und wie 2022 das Triple anzugreifen. Herausgefordert wird sie vor allem von Elisa Longo Borghini und Gaia Realini (beide Lidl – Trek), Juliette Labous (DSM – firmenich), Silvia Persico, Erica Magnldi (beide UAE Team ADQ), Mavi Garcia (Liv Racing - Teqfind), der Canyon-Armada, Cecilie Uttrup Ludwig, Evita Muzic und Marta Cavalli (alle FDJ – Suez) sowie der Nachwuchsriege von SD Worx mit Niamh Fisher-Black, Anna Shackley und Blanka Vas.
Bei möglichen Sprintankünften und vor allem auf der 3. Etappe in Modena sind Lorena Wiebes (SD Worx) und Marianne Vos (Jumbo – Visma) die Frauen, die es zu schlagen gilt. Ein besonderer Fokus liegt gerade dort aber auch auf Marta Bastianelli (UAE Team ADQ), die nach dem Giro ihre Karriere beenden wird und Chiara Consonni an ihrer Seite hat.
1. Etappe, 30. Juni: Chainciano – Chainciano, 4,4 km, EZF
2. Etappe, 1. Juli: Bagno a Ripoli – Marradi, 102,1 km
3. Etappe, 2. Juli: Formigine – Modena, 118,2 km
4. Etappe, 3. Juli: Fidenza - Borgo Val di Toro, 134 km
5. Etappe, 4. Juli: Salassa - Ceres, 143,3 km
6. Etappe, 5. Juli: Canelli – Canelli, 104,4 km
7. Etappe, 6. Juli: Albenga – Alassio, 109,1 km
Ruhetag, 7 Juli
8. Etappe, 8. Juli: Nuoro - Sassari, 125,7 km
9. Etappe, 9. Juli: Sassari – Olbia, 126,8 km
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