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24.06.2023 | (rsn) – Mit einer klaren Top-Favoritin starten die deutschen Frauen am Samstag um 14:00 Uhr in Donaueschingen in ihr Straßenrennen bei den Deutschen Meisterschaften 2023. "Ohne Frage, Liane Lippert", beantwortete Clara Koppenburg (Cofidis) radsport-news.com nach dem Einzelzeitfahren am Freitagnachmittag die Frage nach der Frau, die es auf den 135 Kilometern am Samstag zu schlagen gilt.
Die Titelverteidigerin aus Friedrichshafen vom Team Movistar ließ den Kampf gegen die Uhr aus und dürfte dadurch sogar noch einen kleinen Regenerations-Vorteil haben. Den aber dürfte Lippert am Samstagnachmittag auch brauchen, denn so klar wie ihre Favoritinnenrolle ist, so klar ist auch, dass die Konkurrenz es ihr gemeinsam schwer zu machen versuchen wird.
"Alle werden ein Auge auf Liane werfen und sie hat es nicht leicht mit der Titelverteidigung – aber mit ihren Beinen hat sie es dann doch eigentlich wieder einfach, würde ich sagen", meinte Koppenburg, die wie im Vorjahr im Sauerland auch selbst wieder zum Favoritinnenkreis zählt – gerade auch nach ihrem Ritt zu Bronze auf dem Zeitfahrrad.
Allerdings haben sie beide ein Problem: Sie haben keine Teamkolleginnen an ihrer Seite und sind taktisch beispielsweise gegenüber Canyon – SRAM im Nachteil, die die frischgebackene U23-Zeitfahrmeisterin Antonia Niedermaier sowie die U23-Bronze-Medaillengewinnerin Justyna Czapla und auch die Vuelta-Dritte Ricarda Bauernfeind mit dabei haben.
"Canyon ist eine ganz heiße Nummer. Sie haben in letzter Zeit immer gezeigt, wie stark sie sind – auch heute wieder", meinte Koppenburg, die auch eine teamübergreifende Koalition gegen ihre einstige Club-Kameradin – sie und Lippert stammen beide vom RSV Seerose Friedrichshafen – nicht ausschließt:
"Letztes Jahr haben wir uns schon ein bisschen zusammengetan. Wir wussten, dass wir schnell eine kleine Gruppe wollen und haben vorher besprochen, dass wir uns mit den Attacken an den Bergen abwechseln. Für morgen haben wir aber noch nicht miteinander gesprochen."
Das Schwierige: Sowohl Koppenburg als auch Bauernfeind und Niedermaier gelten eher als Fahrerinnen für die längeren Anstiege, Lippert ist Spezialistin für kurze Rampen, wie sie auf dem 26,7 Kilometer langen DM-Rundkurs von Bad Dürrheim gleich sechsfach vorkommen.
"Der Kurs ist extrem interessant. Man kann sagen, dass es eher ein Klassikerkurs ist, weil es kurze, steile Anstiege sind. Aber ich glaube in der Summe von den ganzen Höhenmetern tut es am Ende richtig weh. Man kommt ja auch nie mit Schwung in die Berge rein, sondern muss immer von Null eigentlich antreten, weil es vorher mit den Kurven sehr technisch ist", meinte Koppenburg. "Von daher wird auf jeden Fall die stärkste deutsche Fahrerin gewinnen."
Im 107-köpfigen Starterfeld befinden sich einige Podiumskandidatinnen. Die frisch gebackene Zeitfahrmeisterin der Elite, Mieke Kröger (Human Powered Health) rechnete sich am Freitagnachmittag allerdings wenig für den Samstag aus. "Ich guck mir das morgen mal an…", lachte sie auf der Pressekonferenz nach ihrem Titelgewinne.
Mehr dürften sich dagegen Fahrerinnen wie Romy Kasper (AG Insurance – Soudal – Quick-Step) oder Kathrin Hammes (EF Education – Tibco – SVB) und die im Zeitfahren sehr stark gestartete Franziska Koch (DSM) ausrechnen. Spannend wird aber auch, wie sich die Überraschungs-Zweite aus dem Zeitfahren, Katharina Fox (Maxx-Solar – Rose), schlägt – oder auch die in dieser Saison über den Gravelsport und ihren Sieg beim Unbound zu neuen Höhen aufgeschwungene Carolin Schiff (Canyon Cllctv).
Das Rennen beginnt am Samstag um 14:00 Uhr in Donaueschingen und soll nach kurzer Anfahrt sowie viereinhalb Runden auf dem Rundkurs von Bad Dürrheim gegen 17:45 Uhr in der Salinenstraße enden – an derselben Stelle wie die Zeitfahren vom Freitag. Einen Livestream wird es ab 16:15 Uhr auch hier auf radsport-news.com geben.
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