RSNplusBuchmanns Plan: “Anfang Juli in Topform“

Bora-Kapitän Hindley auf dem richtigen Weg zur Tour

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Bora-Kapitän Hindley auf dem richtigen Weg zur Tour"
Jai Hindley und Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) beziehen nach dem Critérium du Dauphiné gemeinsam ein Höhentrainingslager in Tignes. | Foto: Bora – hansgrohe / SprintCycling

12.06.2023  |  (rsn) – Mit dem vierten Gesamtrang von Jai Hindley ist für das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe am Sonntag das Critérium du Dauphiné (2.UWT) in Grenoble zu Ende gegangen. Ein Ergebnis, mit dem die Raublinger drei Wochen vor dem Start der Tour de France in Bilbao sehr zufrieden sein konnten – auch wenn deutlich wurde: Der Kampf um einen Podestplatz bei der Frankreich-Rundfahrt im Juli wird ein sehr harter.

"Leider habe ich es nicht aufs Podium geschafft, aber ich bin ziemlich zufrieden. Ich bin da, wo ich zu diesem Zeitpunkt sein will. Es sind noch ein paar Wochen und daher ist alles gut", erklärte Hindley am Sonntagabend, bevor er von Grenoble weiter nach Tignes reiste, wo in den nächsten zehn Tagen ein Höhentrainingslager bezogen wird – samt Streckenbesichtigung einiger der wichtigsten Tour-Etappen aus der dritten Rundfahrt-Woche.

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"Dann geht's ein paar Tage nach Hause und dann auch schon ins Baskenland. Ich freue mich auf den Grand Depart", so Hindley, der beim Critérium du Dauphiné gegen Überflieger Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) chancenlos war, dahinter aber im Kampf um die weiteren Plätze gegen Tadej Pogacars Tour-Edelhelfer Adam Yates (UAE Team Emirates) sowie seine australischen Landsmänner Ben O'Connor (AG2R – Citroen) und Jack Haig (Bahrain Victorious) oder den Franzosen Guillaume Martin (Cofidis) eine sehr gute Rolle spielte.

Für Hindley geht es bei der Tour ums Podium oder die Top 5

Dabei hatte er mit ihnen, abgesehen von der Chancenlosigkeit gegen Vingegaard, noch eines gemeinsam: Im Finale auf den letzten Kilometern an den schweren Schlussanstiegen waren die Kapitäne – jedenfalls die, die nicht für Jumbo – Visma, UAE Team Emirates oder Ineos Grenadiers fahren - meist allein.

 Jai Hindley wird Bora – hansgrohe bei der Tour de France anführen – hier am Col de la Croix de Fer. | Foto: Cor Vos

Nimmt man den Eindruck von der Dauphiné-Woche und wagt damit Prognosen für die Tour, so wird der Kampf um den Titel "Best of the Rest" hinter den Top-Favoriten aus den besagten Mannschaften und damit wohl auch der Kampf um einen Podestplatz, auf den es Hindley abgesehen hat, einer, der Mann gegen Mann ausgefochten wird. Allerdings setzt man gerade bei Bora – hansgrohe trotzdem noch auf eine zweite Kraft, die da im Juli vielleicht noch eingreifen kann: Emanuel Buchmann.

Kaum ein Team hat die Nummer 2 vorne dabei

Der Tour-Vierte von 2019 fiel in der vergangenen Woche zwar nicht besonders auf und war in den richtigen Etappenfinals nicht mehr an Hindleys Seite, wie man es sich vom Edelhelfer eines Podiumskandidaten wünschen würde, doch beim genaueren Hinschauen wurde deutlich: Besser war auch kaum ein anderer Co-Leader. Buchmann beendete die Woche auf Gesamtrang 19 und nur drei Mannschaften brachten ihren zweiten Mann vor ihm ins Ziel: Uno-X mit Torstein Traeen und Tobias Halland Johannessen, UAE Team Emirates mit Adam Yates und Rafal Majka und Ineos Grenadiers mit Carlos Rodriguez und Egan Bernal.

Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in der steilen Schlusssteigung von La Bastille am Sonntag. | Foto: Bora – hansgrohe / SprintCycling

Klar: Wenn Vingegaard nicht so überlegen gewesen wäre, hätte auch Jumbo – Visma sicher mit Attila Valter oder Tiesj Benoot noch etwas länger vorne mit durchgezogen, doch am Gesamteindruck ändert das nichts. Hindley war am Berg nicht schlechter unterstützt als seine direkten Kontrahenten. Und entsprechend happy gab sich der Australier auch: "Es war wirklich schön zu sehen, wie die Jungs die ganze Woche für mich alles gegeben haben", lobte er seine Teamkollegen.

Und Buchmann selbst? Der ordnete gewohnt realistisch ein: "Insgesamt war es eine solide Leistung diese Woche. Ich bin direkt aus dem Höhentrainingslager angereist und habe gewusst, dass ich noch nicht in Topform sein werde. Es liegt noch etwas an Arbeit vor mir in den nächsten Trainingsblöcken, das Niveau ist aber schon ganz gut", meinte er gegenüber radsport-news.com.

Buchmann: "Wir haben sehr gut zusammengearbeitet"

"Ich habe mich voll in den Dienst von Jai Hindley gestellt, der mit Platz vier in der Gesamtwertung echt stark war. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und sind mit dem Ergebnis von Jai definitiv zufrieden", so Buchmann weiter. "Ich denke, meinen Job habe ich gut gemacht und hoffe jetzt natürlich auch auf die Nominierung für die Tour de France."

Schon auf dem Weg zu dessen Giro-Sieg 2022 war Emanuel Buchmann (rechts) an der Seite von Jai Hindley (links). | Foto: Cor Vos

Der 30-Jährige wird nun gemeinsam mit Hindley in Tignes das Höhentrainingslager beziehen, um sich den letzten Feinschliff für die Tour zu holen. "Der Plan ist, mit der Dauphiné in den Beinen und den nächsten zwei Wochen in der Höhe dann Anfang Juli in Topform zu sein", kündigte er an.

Ganz wichtig dürfte für die deutschen Fans mit Blick auf die Tour werden, die Erwartungshaltung richtig zu justieren: Buchmann reist – wenn das Team ihn nominiert, wovon auszugehen ist – in diesem Jahr als Edelhelfer für Hindley zum Grand Départ nach Bilbao. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. An dieser Aufgabe muss man ihn im Juli messen, nicht an Gesamtrang vier von 2019.

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