RSNplusMaxx Solar Rose auf dem Vormarsch

Von der Bundesliga zur Tour de Suisse in einem halben Jahr

Von Peter Maurer aus Schmölln

Foto zu dem Text "Von der Bundesliga zur Tour de Suisse in einem halben Jahr"
Deutschlands neuestes UCI-Team, Maxx Solar Rose | Foto: Arne Mill/frontalvision.com

25.05.2023  |  (rsn) – In der Deutschen Rad-Bundesliga hatten sie in den letzten Jahren ein Abonnement auf den Gesamtsieg in der Mannschaftswertung, 2023 wagten sie dann den Schritt und registrierten sich als UCI Women’s Continental Team. 15 Fahrerinnen, davon zwölf aus Deutschland, umfasst der Kader des Maxx Solar Rose Womens Racing Teams, so der vollständige Name, welches bei der Lotto Thüringen Ladies Tour gerade sein Heimrennen bestreitet. Denn es ist ansässig in Erfurt. Und schon am zweiten Tag zeigte es sich sehr offensiv. Als die spätere Etappensiegerin Mischa Bredewold (SD Worx) ihre Attacke lancierte, hatte sie mit Katharina Fox eine Fahrerin des deutschen Teams am Hinterrad.

"Man kann nach ein paar Monaten schon sagen, dass es der richtige Schritt war", erklärte Christian Müller, der Sportliche Leiter der Mannschaft im Gespräch mit radsport-news.com über den Aufstieg vom Clubteam zum professionellen UCI-Team. Den Kader dafür haben sie mit jungen Sportlerinnen erweitert, aber neun der elf Vorjahresathletinnen blieben bei der Mannschaft und stiegen mit auf.

___STEADY_PAYWALL___

"Die ersten Rennen waren extrem hart in Belgien. Es waren neue Renndistanzen für die meisten, fast eine oder zwei Stunden mehr als bislang und es geht noch hektischer im Feld zu. Aber sie sind jetzt richtig angekommen und bewegen sich im neuen Umfeld schon viel besser", erklärte Müller, der mit seinen Athletinnen gleich zum Saisonbeginn Omloop van het Hageland absolvierte, eines der beiden Rennen der Frauen beim belgischen Openingsweekend.

Ein Team mit Visionen | Foto: Arne Mill/frontalvision.com

Im Juni wartet dann mit der Tour de Suisse das erste WorldTour-Rennen auf seine Mannschaft, die auch in Thüringen schon starke Akzente setzen konnte. "Der Move von Foxi auf der 2. Etappe zeigt uns, dass wir auch am Ende solcher Tage vorne mitfahren können", freute sich Müller, der aus dem Betreuerauto mitverfolgte, wie seine Athletin bis zehn Kilometer vor dem Ziel sogar noch um den Etappensieg mitkämpfte.

Quereinsteigerinnen reifen zu Profifahrerinnen heran

"Das fühlte sich schon ein wenig surreal an. Aber man arbeitet jahrelang auf so etwas hin. Natürlich gibt es dazwischen auch immer Rückschläge, aber dann war da dieser Berg, die Attacke von Bredewold und wir waren mit dabei. Die Euphorie bei uns war natürlich groß", erinnerte sich der Sportliche Leiter und fügte an: "Da hat man gesehen, dass wenn alles zusammenläuft, sogar bei solchen Rennen was für uns drin ist."

Die Fahrerinnen von Maxx Solar Rose fühlen sich im elitären Feld in Thüringen sehr wohl | Foto: Arne Mill/frontalvision.com

Die angesprochene Fox zählt zu den vielen Quereinsteigerinnen im Frauen-Radsport. 2021 kontaktierte sie ihr Team, weil sie einfach Rennen bestreiten wollte. Über die Bundesligarennen in Deutschland und Österreich kam sie vor zwei Jahren erstmals zur Thüringen-Rundfahrt wurde dort schon Siebte in der Punktewertung. "Wir bekommen immer gute Tipps von unseren Betreuern, wo wir schneller fahren, aber auch dabei sein sollen. Und von den Inputs profitieren wir natürlich sehr", schilderte die 27-Jährige, die bei der Trofee Maarten Wynants in diesem Jahr schon ihre ersten UCI-Punkte mit Rang 21 einfahren konnte.

Voll dabei bei der entscheidenden Attacke der 2. Etappe in Thüringen | Foto: Arne Mill/frontalvision.com

Und dass, obwohl sie sich bis zuletzt noch um ihr Referendariat kümmerte und dieses ablegte, um Lehrerin zu werden. "Daher bin ich erst ein wenig später eingestiegen, die Werte sind aber schon besser als letztes Jahr und ein wenig was sollte noch drin sein", erzählte sie. Die neuen Rennstationen in Belgien und Italien waren auch für sie ein großer Schritt. "Das Positionieren im Feld ist die Hölle dort, ich hatte letztes Jahr da noch meine Probleme in Deutschland, aber es fällt mittlerweile leichter. Du musst bei so großen Rennen einfach schnell lernen", erklärte die Deutsche.

Detailarbeit wie bei den ganz großen Männerteams

Aber auch für Thüringen konnte ihr Sportlicher Leiter schon ein erstes zufriedenes Resümee ziehen. "Ich denke, wir haben schon viel erreicht mit der guten Attacke und auch dem tollen Mannschaftszeitfahren", sagte Müller. Auf dem anspruchsvollen Kurs rund um Schleiz verloren seine Fahrerinnen lediglich 50 Sekunden auf das niederländische Siegerteam SD Worx, lagen nur zehn Sekunden hinter dem deutschen Nationalteam und sechs hinter Ceratizit WNT Pro Cycling, dem zweiten deutschen UCI Frauenteam. Beide operieren aber mit einem deutlich größeren Budget operieren als die Thüringer.

Katharina Fox, eine Quereinsteigerin mit viel Ambitionen für die Zukunft | Foto: Arne Mill/frontalvision.com

"Wir versuchen jede Fahrerin jeden Tag etwas besser zu machen", schilderte Müller die Vision seiner Mannschaft und orientiert sich dabei sogar ein wenig am Credo von Ineos Grenadiers und seinen Marginal Gains, den kleinen Gewinnen aus jedem Puzzlestück. "Wir drehen jeden Stein um, haben viele Nachbesprechungen mit den Fahrerinnen nach jedem Einsatztag und arbeiten mit ihnen auch einzeln viel und es macht auch Spaß zu sehen, wie es funktioniert", berichtete er weiter.

Vom kleinen Amateurteam zum internationalen Einsteiger hat sich Maxx Solar Rose gemausert und bildet damit vielleicht ein Vorbild für andere Mannschaften, die sich mit kleineren Mitteln trotzdem im Frauenradsport versuchen können zu etablieren: "Von unserer Bundesliga bis zur WorldTour ist es ein großer Schritt. Wir wollen da eine Plattform schaffen, wo heimische Fahrerinnen die Zeit bekommen, sich zu entwickeln. Denn bislang mussten sie ins Ausland gehen dafür, bekamen aber nie wirklich die benötigte Zeit dafür."

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

17.04.2025Wie bei den Frauen: Cauberg wieder finaler Anstieg im Männerrennen

(rsn) – Mit der Übernahme des Amstel Gold Race durch Rennveranstalter Flanders Classic zu dieser Saison gibt es diesmal bei den Männern eine entscheidende Änderung: Der Cauberg wird wieder zum le

16.04.2025Amstel Gold Ladies Edition im Rückblick: Die letzten 8 Jahre

(ran) - Das Amstel Gold Race der Frauen wurde erstmals 2001 ausgetragen. Nach drei Editionen wurde das niederländische Eintagesrennen aber wieder eingestellt und erst zur Saison 2017 wiederbelebt. Se

16.04.2025Titelverteidigerin Longo Borghini kann beim Brabantse Pijl starten

(rsn) – Knapp zwei Wochen nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt kehrt Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) wieder ins Feld zurück. Wie ihr Team mitteilte, wird die Italienische Meisterin am Fr

14.04.2025Juniorin Leis gewinnt Frauen-Bundesliga in Steinfurt

(rsn) - Nachdem bereits im letzten Jahr eine U19-Fahrerin das Frauenrennen in Steinfurt gewinnen konnte, knüpfte in diesem Jahr Magdalena Leis (Mangertseder-BAY/RLP) an diesen Erfolg an. Im Sprint s

13.04.2025Borghesi und EF Education glänzen bei Paris-Roubaix

(rsn) – WorldTour-Rennen und der US-amerikanische Zweitdivisionär EF Education – Oatly: Das passt 2025 sehr gut zusammen. Nachdem die Schweizerin Noemi Rüegg die Tour Down Under zu Saisonbeginn

13.04.2025Ferrand-Prevot fuhr Pflasterklassiker nur zum Training

(rsn) – Auf dem Fahrrad ist Pauline Ferrand-Prevot eine Alleskönnerin. Sie gewann in ihrer Karriere schon Weltmeistertitel auf der Straße, beim Gravel, im Cyclocross und im Mountainbike. Vor acht

13.04.2025Wiebes: “Wir können nicht immer gewinnen“

(rsn) – Vier Eintagesrennen der Women’s World Tour in Folge konnte das Team SD Worx – Protime aus den Niederlanden dank ihrer Superstars Lorena Wiebes und Lotte Kopecky gewinnen. Bei Paris-Rouba

12.04.2025Highlight-Video des 5. Paris-Roubaix Femmes

(rsn) - Pauline Ferrand-Prevot (Visma – Lease a Bike) hat als erste Französin Paris-Roubaix gewonnen. Die Straße-Weltmeisterin von 2014 setzte sich 25 Kilometer vor dem Ziel aus der umfangreichen

12.04.2025Ferrand-Prevot: “Die fuhren so schnell, ich war fast abgehängt“

(rsn) – Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet: Visma – Lease a Bike konnte dem mit Lorena Wiebes und Lotte Kopecky als Favoriten ins Rennen gegangenen Team SD Worx – Protime ein Schnippchen sch

12.04.2025Mountainbike-Queen Ferrand-Prevot gewinnt die Königin der Klassiker

(rsn) – Pauline Ferrand-Prevot hat drei Jahre nach ihrem Partner Dylan van Baarle (beide Visma – Lease a Bike) Paris-Roubaix gewonnen. Die Weltmeisterin von 2014 setzte sich 25 Kilometer vor dem Z

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)