Vingegaard bei Paris-Nizza chancenlos gegen Pogacar

Niermann: “Ein Fahrer war einfach stärker als alle anderen“

Von Matthias Seng

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Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma, re.) gratuliert Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) zu dessen Gesamtsieg bei Paris-Nizza. | Foto: Cor Vos

13.03.2023  |  (rsn) – Nachdem er sich zum Saisondebüt in überragender Manier den Gesamtsieg bei der spanischen Rundfahrt O Gran Camino (2.1) gesichert hatte, galt Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) gemeinsam mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als großer Favorit für die 81. Ausgabe von Paris-Nizza (2. UWT).

Doch aus dem erwarteten Duell auf Augenhöhe der Tour-de-France-Gewinner der vergangenen drei Jahre wurde nichts. Stattdessen entwickelte sich das Rennen zu einer Soloshow des Slowenen: Überlegen präsentierte sich Pogacar, der sich mit drei Etappensiegen gleich bei seiner ersten Teilnahme das Gelbe Trikot holte. Dagegen war Vingegaard nicht nur gegen den UAE-Kapitän chancenlos, sondern musste sich im Schlussklassement auch noch hinter dem Franzosen David Gaudu (Groupama – FDJ) mit dem dritten Platz begnügen, wobei sein Abstand auf Pogacar nicht weniger als 1:39 Minuten betrug.

Bezeichnend für die Kräfteverhältnisse war die Attacke des zweimaligen Toursiegers vier Kilometer vor dem Gipfel des Col d'Èze auf der Schlussetappe, der auch Vingegaard nichts entgegenzusetzen hatte. “Ich hatte gehofft, dass er nicht so gut gewesen wäre. In dem Fall hätte ich versucht, am letzten Berg anzugreifen, aber er war sehr stark und ich hatte nicht die Power, um mitzugehen“, gab der Däne später zu. Zwar sicherte sich Vingegaard auf der Promenade des Anglais im Sprint gegen Gaudu zumindest noch den zweiten Etappenplatz, im Schlussklassement fehlten ihm aber zum Franzosen deutliche 46 Sekunden.

Vingegaard: “Ich habe noch viel Arbeit vor mir

Dennoch zog der 26-Jährige für sich ein positives Fazit. "Ich bin mit meinem Rennen zufrieden", so Vingegaard, der mit Jumbo – Visma das Teamzeitfahren gewann sowie auf der 7. Etappe Dritter am Col de la Couillole wurde. An Pogacars Überlegenheit zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bestand allerdings kein Zweifel, was auch Vingegaard selber indirekt bestätigte: "Ich hatte hier nicht mein bestes Niveau. Jetzt fokussiere ich mich auf die kommenden Rennen. Ich habe noch viel Arbeit vor mir." Das war im vergangenen Jahr nicht anders, als er bei Tirreno-Adriatico gegen Pogacar deutlich im Hintertreffen war. Bei der Tour im Juli drehte Vingegaard dann den Spieß trotzdem um und entthronte den Titelverteidiger.

Jumbo-Sportdirektor Grischa Niermann mag auch daran gedacht haben, als er den Ausgang von Paris-Nizza mit folgenden Worten kommentierte: "Natürlich kamen mir mit Jonas hierher, um zu siegen, aber wir können dennoch zufrieden sein. Ein Fahrer war einfach stärker als alle anderen", spielte der Hannoveraner auf Pogacars überragende Auftritte an.

Zudem verwies Niermann auf den mannschaftlich geschlossenen Auftritt, wogegen das UAE-Team ganz auf Pogacar ausgerichtet war. "Wir haben ein gutes Level erreicht, mit Jonas als Gesamtdritten und zwei Etappensiegen (neben dem Teamzeitfahren gewann Sprinter Olav Kooij noch den fünften Abschnitt, d.Red.). Und das Ergebnis des Teamzeitfahrens hat gezeigt, dass wir uns als Mannschaft hier gut präsentiert haben."

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