San Juan: US-Amerikaner gewinnt 3. Etappe

Simmons narrt auf dem Autódromo El Villicúm die Sprinter

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Quinn Simmons (Trek – Segafredo) hat die 3. Etappe der 39. Vuelta a San Juan gewonnen. | Foto: Cor Vos

24.01.2023  |  (rsn) – Quinn Simmons (Trek – Segafredo) hat auf der 3. Etappe der 39. Vuelta a San Juan (2.Pro) über 170,9 Kilometer mit Start und Ziel im Autódromo El Villicúm den Sprintern einen Strich durch die Rechnung gemacht und sich mit einer Überraschungsattacke auf dem Schlusskilometer seinen ersten Saisonsieg geholt. Zweiter hinter dem 21-jährigen US-Amerikaner wurde der 18 Jahre ältere Argentinier Maximiliano Richeze, der seinem Gegner zwar zu folgen vermochte, aber auf den leicht ansteigenden letzten 50 Metern nicht mehr an Simmons vorbeiziehen konnte.

Vorbild für die Attacke war der Tscheche Zdenek Stybar, der bei der Ausgabe von 2020 auf der damaligen 6. Etappe, die ebenfalls im Autódromo El Villicúm endete, auf die gleiche Art und Weise die Sprinter düpiert hatte. “Ich habe mir diese Bilder heute Morgen angesehen. Ich wusste genau, wo ich angreifen musste. Bei solchen Attacken bin ich einer der besten der Welt“, sagte der Tagessieger selbstbewusst im Ziel.

“Ich habe meinem Teamkollegen Mathias Vacek gesagt, wenn Du mich heute an diesem Punkt absetzt, gewinne ich. Auf den letzten 30 Kilometern sind wir immer auf Position gefahren und dann so zu gewinnen, ist schon was Besonderes. Für einen Fahrer wie mich gibt es nicht so viele Gelegenheiten, ich gewinne nicht im Sprint und nicht im Hochgebirge, schon eher in einem harten Finale mit einer Attacke“, erklärte Simmons und fügte grinsend an: “Ich habe dem Team versprochen, dass ich dieses Jahr mehr Rennen gewinne als im vergangenen, als ich gar keins gewinnen konnte. Und jetzt bin ich da schon mal um 100 Prozent besser.“

Auf Rang drei sprintete Auftaktsieger Sam Bennett (Bora – hansgrohe), gefolgt vom Kolumbianer Fernando Gaviria (Movistar), dem Italiener Giacomo Nizzolo (Israel – Premier Tech) und dem Slowaken Peter Sagan (TotalEnergies). Stark präsentierte sich auch Egan Bernal (Ineos Grenadiers), der genau ein Jahr, nachdem er in Kolumbien bei einer Trainingsausfahrt mit hohem Tempo gegen einen am Straßenrand stehenden Bus geprallt und sich schwerste Verletzungen zugezogen hatte, auf Platz 13 ins Ziel kam.

Im Gesamtklassement baute Bennett seinen Vorsprung gegenüber dem gestrigen Etappengewinner Fabio Jakobsen (Soudal – Quick Step) auf sechs Sekunden aus. Mit acht Sekunden Rückstand belegt Gaviria den dritten Platz. Der Argentinier Tomas Contte (Nationalteam) verteidigte das Bergtrikot.

 

So lief das Rennen:

Am dritten Tag der Rundfahrt machte sich schon kurz nach dem Start im Autódromo El Villicúm eine fünfköpfige Gruppe auf und davon. Sie war nach rund 45 Kilometern auf acht Fahrer angewachsen. Bei erneut hohen Temperaturen von rund 35 Grad gestand das Feld auf der über flaches Terrain führenden Schleife den Ausreißern einen Vorsprung von rund 5:30 Minuten zu.

Den einzigen Bergpreis des Tages sicherte sich nach 66 Kilometern Emiliano Contreras (Chimbas Te Quiero), einer von sieben Argentiniern in der Spitzengruppe, ehe das von Bora – hansgrohe und Soudal – Quick Step angeführte Feld den Rückstand schnell auf rund 2:30 Minuten reduzierte. Die zur Rennmitte anstehenden beiden Zwischensprints des Tages holte sich der Argentinier Daniel Omar Juarez (Agrupación Virgen de Fatima). Unmittelbar danach schüttelten seine Landsleute Marcelo Nahuel Mendez (Municipalidad de Rawson) und Lukas Nicolas Dundic (Nationalteam) gemeinsam mit dem chilenischen Nationalfahrer José Luis Rodriguez den Rest der zu diesem Zeitpunkt noch siebenköpfigen Gruppe ab und jagten nun bei Rückenwind dem Ziel entgegen.

Wie bereits an den ersten beiden Tagen beteiligte sich auch diesmal Bora-Neoprofi Florian Lipowitz erfolgreich an der Jagd auf das Spitzentrio, das seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf gut drei Minuten wieder ausbauen konnte. 40 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand dann aber bereits auf unter eine Minute geschmolzen und nur fünf Kilometer später waren auch die letzten drei Ausreißer wieder im Feld verschwunden.

Auch Evenepoel bei Simmons‘ später Attacke machtlos

Danach hielten vor allem die Sprinterteams mit unverändert hohem Tempo - die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Etappe betrug rund 47,5 km/h – das Feld zusammen. Kurz bevor in das Autódromo El Villicúm einbog, attackierte gut vier Kilometer vor dem Ziel der Italiener Simone Bevilacqua (EOLO – Kometa), wurde aber auf der windanfälligen Rennstrecke schnell wieder gestellt.

Auf den letzten beiden Kilometern spannte sich wieder Evenepoel an die Spitze des Feldes, ohne aber Simmons‘ Überraschungsangriff etwas entgegensetzen zu können. Der Juniorenweltmeister zog auf den letzten rund 800 Metern unwiderstehlich davon und rettete sich vor Richeze und den Sprintern ins Ziel.

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