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19.11.2022 | (rsn) – Genau wie das Frauenrennen bot auch das der Männer beim Superprestige in Merksplas wenig Spannung. Laurens Sweeck (Crelan – Fristads) setzte sich früh ab und fuhr nach Niel und Beekse Bergen zu seinem dritten Sieg in Folge. Zweiter wurde Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) vor Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Bingoal). Auf den Plätzen folgten Eli Iserbyt und Ryan Kamp. Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) beendete das Rennen als Siebter. Durch den Tagessieg baute Sweeck seine Führung im Klassement aus.
Sweeck feierte in Merksplas seinen vierten Saisonsieg. Dabei machte er auf dem technisch schweren Parcours mit viel Matsch einen sicheren Eindruck. “Heute fuhr niemand fehlerfrei, aber ich habe nur kleine Fehler gemacht“, zeigte er sich zufrieden. Schon wenige Sekunden nach dem Start fuhr er mit zwei weiteren Fahrern dem Feld davon. “Ich habe gleich zu Beginn den Unterschied gemacht, ohne wirklich viel dafür getan zu haben. Dieser Vorsprung war den Rest des Rennens ein großer Vorteil für mich“, analysierte der Flame.
Während Sweeck seinen dritten Sieg in Folge feiern konnte, musste sich van der Haar zum vierten Mal in Serie mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Schuld daran war – neben der tollen Leistung des Siegers – der schlechte Start des Niederländers. “Ich kam in der Menge zurecht. Im Wald mussten aber Fahrer vor mir vom Rad. Da kam ich nicht vorbei. Danach war die Lücke zu groß“, ärgerte sich der Utrechter, der aber auch anerkannte, dass Sweeck ein starkes Rennen gefahren war. “Laurens hat seine 12 bis 15 Sekunden gut verteidigt. Er hat einfach keine Fehler gemacht und ich kam nicht näher“, meinte van der Haar.
Den Tagesdritten plagten ähnliche Probleme. “Ich hatte einen schlechten Start und musste das ganze Rennen verfolgen“, resümierte Vanthourenhout, der einen Großteil des Wettkampfes seine Runden mit seinem Kapitän Iserbyt drehte. Obwohl sein Teamkollege im Klassement vor ihm liegt, ließ der Europameister Iserbyt letztendlich nicht den Vortritt. “Es ist noch früh – dies war erst der dritte Lauf. Wenn wir später in so einer Situation sind, kann das passieren. Aber jetzt lautet die Devise noch ‘jeder für sich‘“, befand der Belgier.
Bei seinem ersten Einsatz im Regenbogentrikot schlug sich Pidcock achtbar. “Es war ziemlich schwer. Vielleicht war es nicht das beste Rennen, um zu beginnen. In den Kurven habe ich viel Zeit verloren. Die Form war gut, aber es gab zu viele Stellen, an denen ich zu viel verloren habe“, analysierte der Weltmeister sein Debüt. Bis zur Rennhälfte kämpfte er um die Podiumsplatzierungen, danach verlor er Positionen. Auch ein kleiner Sturz kostete ihn etwas Zeit. Letzte Saison startete er in Boom ebenfalls als Siebter in die Saison, 14 Tage später gewann er beim Weltcup in Rucphen. Nun soll es in die gleiche Richtung gehen. “Ich habe natürlich kein Datum geplant, aber in diesem Trikot zu gewinnen, wäre natürlich toll. Es ist schön nach so vielen Jahren wieder in diesen Farben antreten zu dürfen“, so Pidcock, der bereits 2017 bei den Junioren und 2019 bei der U23 Querfeldein-Weltmeister gewesen war.
Im Klassement baute Sweeck seine Führung auf van der Haar, der nun drei Zähler zurückliegt, um einen Punkt aus. Dritter ist Iserbyt mit fünf Punkten Rückstand auf den Führenden. Das vierte Rennen der Superprestige-Serie findet am 3. Dezember in Boom statt.
So lief das Rennen:
Da es auf dem technischen, rutschigen Parcours unmöglich war, Rad an Rad zu fahren, rissen gleich in der Anfangsphase Lücken im Feld auf. Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck), Sweeck und Iserbyt nutzten die Gunst der Stunde und lösten sich vom Rest. Dabei war Sweeck nicht zu halten. Seine beiden Begleiter mussten ihren Landsmann fahren lassen und akzeptieren, dass van der Haar sich ihnen aus dem Hintergrund anschloss.
Im dritten von acht Umläufen stießen auch Vanthourenhout und Pidcock zur Verfolgergruppe. Dass sich van der Haar aus dieser absetzte, konnten aber auch der Welt- und der Europameister nicht verhindern. Vandeputte musste Iserbyt, Vanthourenhout und Pidcock zur Rennhälfte ziehen lassen, während Kamp seinerseits den Anschluss schaffte.
Eingangs der 5. Runde lag van der Haar 15 Sekunden hinter Sweeck. Weitere 15 Sekunden dahinter lösten sich Vanthourenhout und Iserbyt im Kampf um den letzten Podiumsplatz. Pidcock konnte weder diesen beiden noch Kamp als dritten Pauwels-Sauzen-Fahrer folgen. Er fiel sukzessive zurück.
Während die ersten beiden Positionen schon mehr oder weniger feststanden, wurde um den letzten Platz auf dem Podium noch gekämpft. Die Entscheidung zwischen Iserbyt und Vanthourenhout fiel erst in der Schlussrunde, als der Europameister seinen Teamkollegen abhängte. Sweeck sicherte sich den Sieg mit fünf Sekunden vor van der Haar, der noch näher kam, da der Belgier im Finale nicht mehr alles gegeben hatte.
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