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01.11.2022 | (rsn) – Mit einer fulminaten Aufholjagd hat sich Lars van der Haar (Baloise – Trek Lions) am Koppenberg den Auftakt der X²0 Trofee gesichert. Der Europameister aus den Niederlanden setzte sich am berühmten Kopfsteinpflaster-Anstieg eindrucksvoll gegen die Belgier Eli Iserbyt und Michael Vanthourenhout (beide Pauwels Sauzen – Bingoal) durch und übernahm mit seinem dritten Saisonsieg auch die Führung in der Gesamtwertung der Cross-Serie.
Dabei schien van der Haar, nachdem er in einer Abfahrt weggerutscht war und Vanthourenhout die Situation nutzte, um sich abzusetzen, schon geschlagen. Doch mit Iserbyt am Hinterrad kämpfte sich der 31-Jährige bis zum Fuß des Schlussanstiegs wieder in Schlagdistanz zu Vanthourenhout zurück, ehe er mit einer unwiderstehlichen Tempobeschleunigung seine beiden Konkurrenten hinter lassen konnte.
“Ich bin glücklich, sehr glücklich, denn dieses Rennen wollte ich meine ganze Karriere lang gewinnen“, sagte van der Haar in Oudenaarde im Sieger-Interview. "Michael ist weggefahren, aber ich hatte das Gefühl, dass ich besser war als er. Ich konnte aber nicht zu schnell zu ihm hin fahren, weil ich dann einen Konter von Eli riskiert hätte. Als ich gemerkt habe, dass ich zu schnell näher gekommen bin, musste den Abstand halten und es auf den Sprint ankommen. Wenn du explosiv bist, kannst du auf den letzten Metern noch unglaublich viel aufholen."
Nach drei Siegen in Folge musste sich Iserbyt diesmal fünf Sekunden hinter van der Haar mit Rang zwei beim Koppenbergcross begnügen, Vanthourenhout büßte als Dritter sogar noch elf Sekunden gegenüber van der Haar ein. Mit 34 Sekunden Rückstand belegte sein Landsmann Jens Adams den vierten Platz vor van der Haars Landsmann und Teamkollege Pim Ronhaar (+1:01).
So lief das Rennen:
Bei trockenen äußeren Bedingungen und milden Temperaturen sorgte Iserbyt mit von Beginn an hohem Tempo dafür, dass sich schon auf der ersten von sieben Runden à 2,9 Kilometern eine große Spitzengruppe aus dem nur 38 Fahrer umfassenden Feld absetzen konnte. Danach setzte sein Teamkollege Vanthourenhout die Konkurrenten unter Druck. Dem Belgier folgen konnten nur Iserbyt und van der Haar, wogegen dessen Teamkollegen Ronhaar und Thibaut Nys sowie Lander Loockx (Deschacht _hens-Maes) schwer zu kämpfen hatten, um die Lücke wieder zu schließen.
Bei der nächsten Überquerung des über Kopfsteinpflaster führenden Koppenbergs löste sich Iserbyt nach einer massiven Tempoverschärfung zunächst gemeinsam mit van der Haar aus der wieder größer gewordenen Spitzengrupp und konnte kurz darauf auch den Europameister abschütteln. Doch dann sprang dem Top-Favoriten in einer Bergaufpassage die Kette vom Rad, wodurch van der Haar die Spitze übernahm.
Zum Ende der vierten Runde schien Iserbyt am Koppenberg mit technischen Problemen zu kämpfen, was van der Haar dazu nutzte, an seinem Konkurrenten vorbeizufahren. Als Vanthourenhout kurz darauf zum Duo aufschloss und vor dem Koppenberg sogar in die Offensive ging, hatte van der Haar im Gegensatz zu Iserbyt keine Mühe zu folgen.
Danach wechselten sich die beiden Pauwels-Sauzen-Fahrer mit Attacken ab, doch bis zur Schlussrunde zeigte sich van der Haar souverän. In der letzten Abfahrt vom Koppenberg spannte sich Vanthourenhout vor die kleine Gruppe, mit nur 13 Sekunden Rückstand folgte Adams, der aber die Lücke nicht mehr schließen konnte.
Die Vorentscheidung schien gefallen, als van der Haar in einer Kurve wegrutschte und Vanthourenhout sofort auf und davon zog. Van der Haar gab auf den letzten Kilometern alles, um noch den Anschluss zu schaffen und schaffte es tatsächlich, auf den letzten Metern nicht nur Iserbyt abzuschütteln, sondern auch am entkräfteten Vanthourenhout vorbeizuziehen, um als erster Niederländer seit Mathieu van der Poel am Koppenberg zu triumphieren.
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