Vuelta-Debütant imponiert mit Rang fünf

Mit Carapaz´ Attacke verflogen Brenners Hoffnungen auf den Sieg

Von Kevin Kempf

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Marco Brenner (DSM) fuhr am Donnerstag in der Gruppe des Tages. | Foto: Cor Vos

01.09.2022  |  (rsn) – Bei der Bergankunft in Penas Blancas erreichte Marco Brenner (DSM) auf der 12. Etappe der Vuelta a Espana den fünften Platz im Tagesklassement. Damit sorgte der Grand-Tour-Debütant für das bisher beste Ergebnis seiner Mannschaft im Rahmen dieser Spanien-Rundfahrt. Und zeitweise hatte er sogar mehr im Auge als “nur“ eine gute Platzierung, wie der Augsburger im Ziel-Interview sagte.

Für Team DSM läuft es bei dieser Vuelta noch nicht rund. Mit den beiden Top-Ten-Platzierungen von John Degenkolb und dem sechsten Platz von Nikias Arndt standen für die WorldTour-Equipe nach elf Renntagen erst drei nennenswerte Ergebnisse zu Buche. Zwar belegte Kapitän Thymen Arensman den zehnten Gesamtrang, auf den er aber nur aufgrund der Corona bedingten Ausfällen von Simon Yates (BikeExchange – Jayco) und Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers) vorrückte. Insgesamt wurde aber auch der junge Niederländer den Erwartungen nicht gerecht.

An der vierten Bergankunft der Spanien-Rundfahrt Rundfahrt wusste dann ausgerechnet der zweitjüngste Fahrer im Feld die Stimmung im Team mit einer couragierten Leistung zu verbessern. Brenner war zunächst in der 32 Fahrer großen Gruppe des Tages dabei, die sich nach hartem Kampf bildete. “Es war wirklich schwer, bis die Gruppe endlich stand. Ich war auf den ersten 30 Kilometern sehr aktiv. Dort ging es die ganze Zeit hoch und runter. Ich war da schon am Limit und habe es trotzdem mit meinem Teamkollegen Jonas in die Gruppe geschafft“, sagte der 20-Jährige.

Mit dem Norweger Jonas Hvideberg hatte der Kletterspezialist einen Teamkollegen dabei, der am Berg über weniger Qualitäten verfügt und sich in den Dienst des Deutschen stellte. “Er hat toll gearbeitet und immer probiert den Gang in der Gruppe zu halten. So konnte ich meine Energie sparen und mich auf den letzten Anstieg konzentrieren“, lobte der Youngster seinen Teamkollegen, der mit dafür verantwortlich war, dass der Rückstand des Feldes zeitweise 11:30 Minuten betrug.

Brenner hielt bis zu den letzten beiden Kilometern mit

Im Schlussanstieg nach Penas Blancas trennte sich die Spreu schnell vom Weizen. Helfer und weniger begabte Kletterer fielen unter dem Tempodiktat von Matteo Fabbro und Wilco Kelderman (beide Bora – hansgrohe) schnell zurück, zehn Fahrer blieben schließlich noch übrig. “Im steilen Teil des Anstieges lag das Tempo schon richtig hoch. Danach wurde etwas ruhiger, deswegen fühlte ich mich zum Ende hin eigentlich immer besser“, blickte Brenner zurück.

Der DSM-Fahrer hielt sich meist am Ende dieser Gruppe auf, doch als weitere Konkurrenten zurückfielen, konnte Brenner stets deren Plätze einnehmen und so an der Spitzengruppe dranbleiben. “Zuerst hatte ich ziemlich viel Selbstvertrauen. Das Tempo wurde langsamer und ich hoffte auf einen Sprint und ich dachte, da vielleicht etwas ausrichten zu können“, beschrieb er seine Hoffnungen auf den Etappensieg.

Als knapp fünf Kilometer vor dem Ziel Elie Gesbert (Arkéa – Samsic) attackierte, konnte auch hier Brenner noch folgen. “Als die großen Jungs angriffen, probierte ich, ihnen so lange wie möglich zu folgen“, sagte Brenner, der es mit Kelderman, Jan Polanc (UAE Team Emirates) und Olympiasieger Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) schaffte, den Franzosen wieder zu stellen.

Erst als knapp zwei Kilometer vor dem Ziel Carapaz mit aller Macht antrat und zum Sieg stürmte, schwanden alle Hoffnungen auf den großen Coup. “Aber dann griff Carapaz an und…ja“, machte Brenner eine bedeutungsschwere Pause, bevor er fortfuhr: “Ich bin dann bis zum Ziel voll gefahren und Fünfter geworden.“ Doch auch wenn er zeitweise an den ganz großen Triumph geglaubt hatte, war er im Ziel mit seiner Vorstellung und dem Ergebnis zufrieden. “Ich hatte ein paar Gesundheitsprobleme, aber beim Ruhetag und im Zeitfahren konnte ich es ruhig angehen lassen. So habe ich mich gut erholt und heute hatte ich einen wirklich guten Tag und ich freue mich über das Ergebnis“, meinte der DSM-Profi.

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