--> -->

24.07.2022 | (rsn) – Am Sonntag ist es soweit: Der Staffelstab wird in Paris überreicht. Eigentlich trifft es das zwar nicht ganz, denn wenn die Männer ihre 109. Tour de France auf den Champs-Élysées am Abend beenden, haben die Frauen ihre 1. Etappe dort am Nachmittag schon hinter sich gebracht. Dennoch passt das Bild.
Denn mit der Premiere der Tour de France Femmes avec Zwift, so der volle Name der Frauen-Tour, betritt der weibliche Teil des Pelotons nicht nur die größte aller Bühnen im Radsport, sondern bespielt sie erstmals ganz allein.
___STEADY_PAYWALL___ Nach dem aufmerksamkeitsträchtigen Auftakt in der französischen Hauptstadt parallel zum Männer-Finale folgen sieben weitere Etappen, während denen alle Aufmerksamkeit der Radsport-Welt auf den Frauen liegt. Das Format, die Woche nach der Männer-Tour zu nutzen, scheint perfekt erdacht: Der Tour-Hype ist noch da, es gibt kaum ein anderes Profirennen parallel und auch die Medien sind ohnehin schon vor Ort.
"Die Vorfreude ist riesig", brachte Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT) auf den Punkt, wie es wohl in jeder der 144 Starterinnen aussehen dürfte. Die Allgäuerin erwartet auch deshalb, dass auf jeder Etappe extrem hart gefahren wird, weil alle im Peloton extrem motiviert am Start stehen werden.
Lisa Brennauer (Ceratizit – WNT) ist eine der größten deutschen Hoffnungsträgerinnen in Frankreich. | Foto: Cor Vos
Der Parcours: Es wird immer schwerer
Angelegt ist die Tour Femmes – dieser Name wird sich letztlich wohl einbürgern – mit einem über die gesamte Woche gespannten Spannungsbogen. Nach flachem Auftakt in Paris und am zweiten Tag zwischen Meaux und Provins wird es auf den Etappen 3 und 4 nach Épernay und Bar-sur-Aube hügeliger – inklusive Schotterstraßen durch die Weinberge der Champagne. Es folgt eine 175 Kilometer lange Marathonetappe auf wieder flacherem Terrain mit Ziel in Saint-Dié-des-Vosges sowie ein weiterer Hügeltag nach Rosheim.
Die Entscheidung über den Gesamtsieg wird aber erst am Schlusswochenende fallen, wenn es in den Vogesen auf den Etappen 7 und 8 richtig lange Anstiege hinaufgeht – über den Grand Ballon zum Markstein sowie zum Abschluss an die brutal steile Bergankunft an der Super Planche des Belles Filles inklusive dem berüchtigten Schotter-Finale bei bis zu 24 Prozent.
"Da ist für jede etwas dabei", meinte die Deutsche Meisterin Liane Lippert (DSM), die ein Auge auf die steile Schlussrampe der 3. Etappe nach Epernay geworfen hat. Das liegt der Friedrichshafenerin und dort würde sie gerne auf eigene Kappe fahren, während bei DSM sonst wohl für Sprint-Ass Lorena Wiebes gearbeitet wird und an den höheren Bergen die Französin Juliette Labous die Kapitänsrolle übernehmen wird.
Van Vleuten die große Top-Favoritin
Wie bei DSM, so zeigt sich auch an den Favoritinnen für die einzelnen Etappen eine Art Evolution über die Woche hinweg: Zum Anfang in Paris sind Wiebes und Weltmeisterin Elisa Balsamo (Trek – Segafredo) die Top-Favoritinnen, mit Lotte Kopecky (SD Worx), Marianne Vos (Jumbo – Visma), Chiara Consonni (Valcar – Travel & Service) und Emma Norsgaard (Movistar) als Top-Herausforderinnen.
Annemiek van Vleuten (Movistar, Mitte) gewann Anfang Juli den Giro d'Italia vor Marta Cavalli (FDJ Suez Futuroscope, links) und Mavi Garcia (UAE Team ADQ, rechts). Alle drei gehören auch bei der Tour zum Favoritinnenkreis. | Foto: Cor Vos
Ab Dienstag rücken in Épernay eher Lippert und vor allem Demi Vollering (SD Worx) oder Marta Cavalli (FDJ – Suez – Futuroscope) und Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) in den Mittelpunkt, bevor in den Vogesen Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo), Juliette Labous (Team DSM), Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ – Suez – Futuroscope) und natürlich die große Favoritin Annemiek van Vleuten (Movistar) als Sieg-Kandidatinnen hinzukommen.
Die 39-jährige Niederländerin will nach ihrem Giro-Sieg vor zwei Wochen nun das Double anpeilen – und am liebsten im September mit dem fünftägigen Frauenrennen der Vuelta a Espana sogar das Triple schaffen.
7 Deutsche, 5 Schweizerinnen und 2 Österreicherinnen am Start
Die deutsche Fahne hoch halten neben Lippert und Brennauer, denen gerade auf den Etappen 3 bis 6 der Kampf um einen Etappensieg zuzutrauen wäre, auch Lipperts Teamkollegin Franziska Koch sowie Kathrin Hammes (EF Education – Tibco – SVB), Hannah Ludwig (Uno-X), Hannah Buch (Roland Cogeas Edelweiß) und Laura Süßemilch (Plantur – Pura).
Liane Lippert (Team DSM) rechnet sich vor allem auf der 3. Etappe nach Épernay Chancen aus, so zu jubeln wie hier im Sauerland Ende Juni beim Gewinn der Deutschen Meisterschaft. | Foto: Cor Vos
Österreich wird durch die Schweinberger-Schwestern Kathrin (Ceratizit – WNT) und Christina (Plantur – Pura) vertreten. Dazu kommen mit Elise Chabbey (Canyon – SRAM), Caroline Baur, Petra Stiasny (beide Roland Cogeas Edelweiß), Noemi Rüegg (Jumbo – Visma) und Marlen Reußer (SD Worx) fünf Schweizerinnen.
"Wir wollten es bis zum Schluss spannend halten", erklärte Rundfahrtchefin Marion Rousse den quasi täglich schwerer werdenden Parcours. Die Französin ist selbst Ex-Profi und ehemalige TV-Expertin. Rousse und ihr Team haben sich bei der Planung der ersten Frauen-Tour seit mehr als 30 Jahren genaue Gedanken zur Renn-Action gemacht und dementsprechend auch die Regularien geformt.
Dieselben Trikots, leicht modifizierte Regeln
Grundsätzlich geht es natürlich um dieselben Wertungen wie bei der Männer-Tour: das Gelbe Trikot für die Zeitschnellste, Grün für die Punktbeste, Gepunktetes Trikot für die Beste Bergwertungs-Sammlerin und Weißes Trikot für die beste Nachwuchsfahrerin.
Lorena Wiebes (Team DSM) gilt aktuell als schnellste Sprinterin der Welt und ist die größte Favoritin für den Sieg zum Auftakt in Paris und damit das erste Gelbe Trikot. | Foto: Cor Vos
Doch in Details weichen die Spielregeln von denen der Männer ab – es gibt mehr Zeitbonifikationen durch Bonussprints, die Nachwuchswertung betrifft U23- und nicht U25-Fahrerinnen und auch die Bepunktung fürs Grüne Trikot sieht anders aus. Zwischensprints bekommen noch mehr Wert als bei den Männern.
Das alles soll für noch mehr Spannung sorgen und die täglichen Live-Übertragungen – Eurosport 1 zeigt alle Etappen im frei empfangbaren Linear-TV - so attraktiv wie möglich machen, um Fans zu binden und die Tour Femmes zum nachhaltigen Erfolg zu machen - so, wie es sich die gesamte Frauenradsport-Szene seit Jahren wünscht.
Die Etappen:
1. Etappe, 24.7.: Eiffelturm – Champs-Élysées (82 km)
2. Etappe, 25.7.: Meaux – Provins (136,4 km)
3. Etappe, 26.7.: Reims – Épernay (133,6 km)
4. Etappe, 27.7.: Troyes – Bar-sur-Aube (126,8 km)
5. Etappe, 28.7.: Bar-Le-Duc – Saint-Dié-des-Vosges (175,6 km)
6. Etappe, 29.7.: Saint-Dié-des-Vosges – Rosheim (128,1 km)
7. Etappe, 30.7.: Selestat – Le Markstein (126,7 km)
8. Etappe, 31.7.: Lure – La Super Planche des Belles Filles (123,3 km)
Die 24 Teams (Herkunftsland):
Women's WorldTeams: BikeExchange – Jayco (AUS), Canyon – SRAM (GER), DSM (NED), EF Education – Tibco – SVB (USA), FDJ Suez Futuroscope (FRA), Human Powered Health (USA), Jumbo – Visma (NED), Liv Racing Xstra (NED), Movistar (ESP), Roland Cogeas Edelweiß (SUI), SD Worx (NED), Trek – Segafredo (USA), UAE Team ADQ (UAE), Uno-X (NOR)
Women's Continental Teams: AG Insurance NXTG (NED), Arkéa (FRA), Ceratizit – WNT (GER), Cofidis (FRA), Le Col – Wahoo (GBR), Parkhotel Valkenburg (NED), Plantur – Pura (BEL), Valcar – Travel & Service (ITA)
Women's Club Teams: St. Michel Auber 93 (FRA), Stade Rochelais Charente Maritime (FRA)
16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
16.12.2025Im zweiten Jahr als Helferin die hohen Ziele nur teilweise erreicht(rsn) – Nachdem sich ihr erstes Jahr in der WorldTour noch so angefühlt hatte, “als hätte man mich ins kalte Wasser geschmissen“, konnte sich Justyna Czapla in ihrer zweiten Profisaison – um
15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen(rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT
14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin
14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre
13.12.2025Nach der Tour irgendwie gegen die Wand gefahren(rsn) – Erst einmal vor dieser Saison wagte sich die Tiroler Mountainbikerin Mona Mitterwallner auf die Straße, 2021 bei den Europameisterschaften im U23-Rennen der Frauen, bei dem sie Elfte wurde.
13.12.2025Van der Heijden in Kortrijk mit lupenreinem Start-Ziel-Sieg(rsn) – Aus den Startblöcken kam sie beim Exact Cross in Kortrijk als Beste, ins Ziel kam sie als Erste – und auch zwischendrin hat Inge van der Heijden (Crelan – Corendon) die Führung keinen
12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al
11.12.2025Dem Karrierebuch ein neues Kapitel hinzugefügt(rsn) – Eine Verletzung sorgte dafür, dass sich Carina Schrempf vor einigen Jahren dem Radsport zuwandte. Aus der Leichtathletin wurde eine Radsportlerin, die 2023 ihr Profidebüt bei Fenix – Dec
08.12.2025“Schwieriger“ Tanz auf drei Hochzeiten ist gelungen(rsn) – Mehrere Sportarten auf einem hohen Niveau zu betreiben ist alles andere als einfach. Im Nachwuchs sauste Tabea Huys (Liv Alula – Jayco Continental) im Triathlon, im Schwimmen und auch im R
07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg(rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup
07.12.2025Zurück zu den Wurzeln als teamfreie Einzelkämpferin(rsn) - Gerade einmal fünf Renntage fanden sich im Jahreskalender der Straßenolympiasiegerin von 2021, der Österreicherin Anna Kiesenhofer. Nach zwei Saisons in der WorldTour trat sie zumindest spo
16.12.2025Nach Seuchenjahr “nochmal zeigen, was der Papa kann“ (rsn) – Wenngleich er an Siegen gemessen eine magere Saison in hinter sich hat, wird Pascal Ackermann mit gehörig Rückenwind ins kommende Jahr gehen. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim zulet
16.12.2025Heidemann und Adamietz auch 2026 bei Rembe – rad-net (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
16.12.2025Norsgaard distanziert sich vom Ex-Teamkollegen Lazkano (rsn) – Der Däne Mathias Norsgaard hat am Medientag seines neuen Teams Lidl – Trek in Denia deutliche Worte zu seinem ehemaligen Movistar-Teamkollegen Oier Lazkano gefunden, der im Oktober wegen
16.12.2025Grand-Tour-Triple in einer Saison möglich? Pogacar: “Ja“ (rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat im Rahmen des Medientages seines Teams im Trainingslager in Benidorm gesagt, dass er es tatsächlich für möglich halte, alle drei Grand Tours i
16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
16.12.2025Gazzetta: Arensman und Bernal auch 2026 gemeinsam zum Giro (rsn) - Thymen Arensman und Egan Bernal werden wohl auch im kommenden Jahr wieder eine Doppelspitze für die Ineos Grenadiers beim Giro d´Italia bilden. Das jedenfalls will der renommierte italienis
16.12.2025Frauenteam bei Red Bull – Bora – hansgrohe bleibt in Warteschleife (rsn) – Der deutsche Rennstall Red Bull – Bora – hansgrohe wird in der Saison 2026 eines von nur noch sieben unter den 18 Männer-WorldTeams sein, an das keine Frauen-Profimannschaft angeschloss
16.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
16.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
16.12.2025Im zweiten Jahr als Helferin die hohen Ziele nur teilweise erreicht (rsn) – Nachdem sich ihr erstes Jahr in der WorldTour noch so angefühlt hatte, “als hätte man mich ins kalte Wasser geschmissen“, konnte sich Justyna Czapla in ihrer zweiten Profisaison – um
15.12.2025Schlauer Roubaix-Plan und am Saisonende Radsport-Detox (rsn) - Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) hat eine recht gute Saison hingelegt, das meinte der Profi aus dem hessischen Erbach selbst. “Ich habe stark angefangen im Frühjahr, war da wirklich au
15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg? (rsn) - Tadej Pogacar befindet sich in einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates â