Nach Aufholjagd Zwölfte der Cross-WM

Brandau: Für die Top Ten war das Rennen eine Runde zu kurz

Von Kevin Kempf

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Elisabeth Brandau (EBE Racing) bei der EM in Wijster. | Foto: Cor Vos

30.01.2022  |  (rsn) – Lange war nicht klar, ob Elisabeth Brandau (EBE Racing) überhaupt an der Cross-Weltmeisterschaft in Fayetteville teilnehmen würde, am Samstag entschädigte sie sich mit ihrer stärksten Saisonleistung für die Reise in die Vereinigten Staaten. Als Zwölfte des Frauenrennens sorgte Brandau für das mit Abstand beste deutsche Ergebnis am ersten Wettkampftag.

Dabei begann das USA-Abenteuer mit einem positiven Corona-Test der Deutschen U23-Meisterin Judith Krahl (Schamel – Kloster Kitchen) nicht gerade vielversprechend. “Ich war da eigentlich sehr entspannt. In Hoogerheide habe ich sie nicht gesehen“, berichtete Brandau gegenüber radsport-news.com. Bei den Italienern hatte ein positiver Covid-Test in Hoogerheide die halbe WM-Mannschaft ausgeschaltet, da gleich fünf Sportlerinnen und Sportler mit der positiv getesteten Person in engem Kontakt waren.

Brandau konnte zwar antreten, aber das Rennen der Frauen begann für die 36-Jährige denkbar schlecht. “Ich stand beim Start fast in der letzten Reihe. Die Plätze, die ich gern gehabt hätte, waren alle besetzt. So bin ich als Letzte ins Gelände gekommen“, sagte die Deutsche Meisterin.

Dann aber legte Brandau eine famose Aufholjagd hin. Runde um Runde sammelte sie vor ihr liegende Fahrerinnen ein, fuhr dabei schnellere Zeiten als einige aus den Top Ten. “Mein Ziel war es, so weit wie möglich vor zu fahren. Auch für die Punkte fürs nächste Jahr“, erklärte sie. “Ansonsten wollte ich einfach viel Spaß haben. Und das hat geklappt. Das ganze Team hier – Physio, Mechaniker, Betreuung - funktioniert richtig gut. Das Umfeld ist bei mir immer sehr wichtig und das hat hier super gepasst“, so Brandau weiter.

Zusammenarbeit mit Schlafcoach: Jetlag konnte Brandau nichts anhaben

Letztlich erreichte sie das Ziel mit 2:35 Minuten Rückstand auf Weltmeisterin Marianne Vos (Jumbo – Visma), was Rang zwölf bedeutete. Auf die WM-Zehnte Sanne Cant (Iko – Crelan) hatte sie sogar nur 23 Sekunden eingebüßt. “Ich hätte mir mehr Wind und Matsch gewünscht, so dass das Rennen schwerer wird. Nun hatte ich nicht viele Teilstücke, auf denen ich Zeit gewinnen konnte. Aber ich habe das Beste daraus gemacht. Hätte das Rennen noch eine Runde länger gedauert, hätte ich die zwei vor mir wohl auch noch geholt“, vermutete Brandau.

Mit dem zwölften Rang hat die WM-Spezialistin ihr drittbestes Resultat bei Welt-Titelkämpfen herausgefahren. 2018 wurde sie am Cauberg sensationell Fünfte, 2021 kam Brandau in Oostende als Neunte ins Ziel. Auch vor dieser Saison hatte betont, dass sie meist erst im Januar richtig in Fahrt kommt. “Die WM war mein bestes Rennen dieses Jahr. Auf den Jetlag konnte ich mich auch gut vorbereiten, weil ich seit längerer Zeit mit einem Schlafcoach zusammenarbeite. Ich habe im Winter nicht groß trainiert. Ich bin ein paar Rennen gefahren und war mit den Kindern Ski fahren“, sagte die zweifache Mutter.

Noch ist diese Cross-Weltmeisterschaft für die sechsmalige Deutsche Meisterin nicht beendet. Brandau hatte angeboten, die Nachwuchsfahrerinnen unterstützen zu wollen, falls sie nominiert werden würde. “Ich werde mal sehen, was ich morgen für das Team noch machen kann. Ich werde probieren, bei der Versorgung zu helfen und vielleicht noch ein paar Tipps geben, nicht nur für Clea“, blickte sie auf das U23-Rennen der Frauen voraus.

Clea Seidel (Cerazit) ist hier nach dem Ausfall von Krahl die einzige deutsche Teilnehmerin, zudem starten bei den Junioren noch Silas Kuschla und zum Abschluss im Männerrennen Marcel Meisen. “Es wird ein spannender Tag“, kündigte Brandau an.

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