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06.02.2022 | (rsn) - Auch diesmal nehmen wir zu Saisonbeginn die 18 WorldTour-Teams unter die Lupe: Wie lief es im vergangen Jahr, welche Veränderungen gibt es in den Aufgeboten, was ist in der neuen Saison von den Teams zu erwarten?
Von der einstigen Glanz ist bei Movistar nicht viel geblieben, die spanische Mannschaft ist nur noch sportliches Mittelmaß. Und in welche Richtung es künftig gehen soll, ist offen. Für viele Schlagzeilen wird in seinem Abschiedsjahr der mittlerweile 41-jährige Alejandro Valverde sorgen.
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Rückblick auf die Saison 2021
Klägliche zwei Siege – so lautete die Bilanz von 2020. 15 Erfolge im Jahr 2021 sind daher zunächst als deutlicher Aufwärtstrend zu werten. Bei den großen Rennen enttäuschte Movistar jedoch erneut: Marc Soler gewann eine Etappe der Tour de Suisse, Alejandro Valverde eine beim Critérium du Dauphiné und Miguel Angel Lopez holte ein Teilstück bei Vuelta a Espana – mehr Siege in der WorldTour gab es für die ehemals erfolgsverwöhnte spanische Mannschaft nicht. Immerhin verliefen die Grand-Tour-Auftritte von Enric Mas zufriedenstellend: Der Spanier belegte Platz sechs bei der Tour de France und später Platz zwei bei der Vuelta – auch wenn er nie in die Nähe von Sieger Primoz Roglic kam.
Bei den Ardennenklassikern erreichte der nimmermüde Valverde mit Platz drei beim Flèche Wallonne und Rang vier bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nochmals sehr respektable Resultate, hinzu kam Platz fünf bei Il Lombardia. Gesamtsiege gab es von Antonio Pedrero bei La Route d'Occitanie und durch Lopez bei der Andalusien-Rundfahrt. Der Gesamteindruck wurde allerdings von erneuten Team-Querelen getrübt: Lopez abrupter Ausstieg kurz vor Ende der Vuelta schlug hohe Wellen und offenbarte tiefe Risse zwischen dem Kolumbianer und der Teamleitung.

Nur Enric Mas überzeugte 2021 in den großen Rundfahrten, die früher das Spielfeld von Movistar waren. Der Spanier belegte Platz sechs bei der Tour de France und später Platz zwei bei der Vuelta.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge
Letztendlich gab es in der Causa Lopez für beide Seiten nur eine Lösung: die Vertragsauflösung. Lopez kehrt zu dieser Saison zu Astana zurück, Movistar verliert damit einen wichtigen Grand-Tour-Fahrer. Mit Soler verließ ein weiterer Leistungsträger die Equipe und schloss sich UAE Emirates an. Mit Davide Villella (Cofidis) und Dario Cataldo (Trek - Segafredo) wurden erfahrene Helfer abgegeben. Dafür verstärkte man sich mit einem offensiven und kletterstarken Trio von Astana: Oscar Rodriguez, der Routinier Gorka Izagirre und Alex Aranburu tragen künftig das Movistar-Trikot.
Insbesondere Aranburu machte im Vorjahr mit guten Etappenplatzierungen und einem Tagessieg bei der Baskenland-Rundfahrt auf sich aufmerksam. Mit Ivan Sosa (Ineos Grenadiers) kommt ein entwicklungsfähiger und kletterstarker Rundfahrer. Tempohärte bringt Will Barta (EF Education - EasyPost) mit. Und der Cottbuser Max Kanter (DSM) hofft, bei Movistar seine Entwicklung als Sprinter- und Klassikerfahrer weiter voranzutreiben.
Auch in der Teamleitung tat sich etwas. Movistar entließ den langjährigen Sportdirektor José Luis Arrieta. Dafür ist Leonardo Piepoli als Sportlicher Leiter neu dabei, der als ehemaliger Doper allerdings nicht den besten Ruf hat. Zuletzt betreute der Italiener als Trainer bereits Profis wie Alberto Bettiol.
Im Fokus: Alejandro Valverde
Er hört nun tatsächlich auf: Valverde absolviert seine endgültig letzte Saison als Radprofi und beendet nach 21 Jahren inklusive Dopingsperre seine aktive Karriere. Eine Grand Tour wird der Spanier nicht mehr gewinnen, andere große Siege sind ihm aber weiterhin zuzutrauen. Denn dass er trotz seines hohen Alters nicht zu unterschätzen ist, zeigte Valverde im Vorjahr bei den Ardennenklassikern.

Mit einem Traumergebnis startete Alejandro Valverde in die neue Saison. Der Spanier gewann zum ersten Mal in seiner langen Karriere die Trofeo Pollenca – Port d`Andratx.
Diese Rennen sowie die Vuelta a Espana werden auch 2022 einen besonderen Stellenwert für ihn einnehmen. Mindestens einen Etappensieg wird Valverde bei der Spanien-Rundfahrt zum Abschied anvisieren und sich mit weiteren Erfolgen in den Ruhestand verabschieden wollen. Dafür wird sich auch das Team in seinen Dienst stellen. Außerdem ist der Start beim Giro d’Italia vorgesehen, die Tour lässt der Weltmeister von 2018 hingegen aus.
Aufgepasst auf ... Ivan Sosa
Movistar hat sich in der Vergangenheit nicht unbedingt den Ruf erarbeitet, dass Neuzugänge im Team die ganz große Entwicklung nehmen. Bei Sosa scheint aber zumindest unausgeschöpftes Potenzial vorhanden, das sich möglicherweise im neuen Umfeld entfalten kann. Der Kolumbianer wechselte 2019 zu Ineos und galt als kommende Größe für Rundfahrten, konnte dieses Versprechen bislang aber kaum erfüllen.
Nur vereinzelt zeigte der 23-Jährige sein Können, so etwa mit zwei Gesamtsiegen bei der Burgos-Rundfahrt und einem bei der Tour de la Provence. Bei größeren Rennen in der WorldTour blieb Sosa dagegen Ergebnisse schuldig. Ob das an ihm oder an fehlenden Bewährungschancen bei Ineos lag, muss der kletterstarke Südamerikaner nun zeigen. Bei Movistar wird man auf Letzteres hoffen, vor allem beim Giro d'Italia, bei dem Sosa auf Klassement fahren soll.

Kann Ivan Sosa bei Movistar die Hoffnungen erfüllen, die auf seinen Schultern lasten? Der Südamerikaner galt als großes Rundfahrer-Talent.
Ausblick auf die Saison 2022
Movistar hat vor Jahren den notwendigen personellen Umbruch verschlafen. Mit den Folgen kämpft man das Team wie vor. Das betrifft vor allem die großen Rundfahrten – mit Mas befindet sich nur noch ein herausragender Klassementfahrer im Kader. Die Abgänge von Lopez und Soler haben die Mannschaft mit Blick auf die großen Rennen sogar weiter geschwächt. Stattdessen versucht sich Movistar inzwischen breiter aufzustellen. Es findet sich nun von allem ein bisschen im Kader: Hier ein hoffnungsvoller Sprinter, da einige Fahrer, die Klassiker können – aber nirgendwo gehört man zur Spitze. Kurz: Movistar ist inzwischen ein Durchschnittsteam, das nach seinen Stärken sucht.
So schultert einmal mehr Valverde die Hoffnungen auf große Erfolge. Der Spanier wird mit seinen bald 42 Jahren einer der Aktivposten sein und womöglich mit für die meisten Siege sorgen. Daneben muss Movistar hoffen, dass Mas mit seinen Grand-Tour-Auftritten bei Tour und Vuelta die Saison halbwegs retten kann: Der Spanier ist zwar kein Fahrer vom Kaliber eines Tadej Pogacar, aber für eine Top-fünf-Platzierung gut.
Eine weitere Option für Etappenrennen könnte Neuzugang Sosa sein, ob er jedoch die Erwartungen erfüllen kann, muss sich zeigen. Auch der im vergangenen Jahr von Verletzungen und Krankheiten gebeutelte Österreicher Gregor Mühlberger und der junge US-Amerikaner Matteo Jorgenson sind Kandidaten für solide Platzierungen bei einwöchigen Etappenrennen und ansonsten wertvolle Helfer für Mas.
Als gute Verstärkung ist Aranburu zu sehen, der als sprintstarker Allrounder Chancen auf einige Etappensiege in der WorldTour hat und eine sinnvolle Ergänzung für die Ambitionen bei den Ardennenklassikern ist. Weitere Etappenjäger finden sich mit Routinier Izagirre, Pedrero, Nelson Oliveira, Carlos Verona, dem endschnellen Ivan Garcia, Sergio Samitier und Neuzugang Rodriguez – wobei keiner von ihnen zuletzt mit übermäßigen Erfolgen auffiel.

Movistar-Neuzugang Max Kanter (von DSM) wartet noch auf seinen ersten Profisieg. 2020 belegte er bei der Vuelta zweimal Etappenplatz drei. Vergangene Saison konnte er diese Ergebnisse nicht bestätigen
Für die flämischen Klassiker meldete Movistar jüngst mit Garcia Ambitionen an, weitere Talente auf diesem Terrain sind Mathias Norsgaard und Johan Jacobs. Allerdings fremdelte das Team zuletzt mit den teilweise chaotischen Rennen in Belgien. Ergebnissprünge sind 2022 deshalb kaum zu erwarten. Mit dem 24-jährigen Kanter hat Movistar zudem einen vielversprechenden Sprinter verpflichtet. Allerdings kann Movistar dem jungen Deutschen keine erprobten Sprinthelfer zur Seite stellen.
Insgesamt dürfte es für Movistar im Vergleich zum Vorjahr nur wenig nach vorne gehen. Dafür ist das Team in der Spitze inzwischen zu dünn besetzt.
Eckdaten:
Land: Spanien
Sponsor: Movistar
Branche: Telekommunikation
Manager: Eusebio Unzue
Radausrüster: Canyon
Teamranking 2021: 11
Siege 2021: 15
Fahrer im Aufgebot: 29
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