Dank “reinem Kopf“ mit Debüt zufrieden

Brenner steht vor weiterem Jahr mit vielen Basics

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Brenner steht vor weiterem Jahr mit vielen Basics"
Marco Brenner ist mit seinem ersten Profijahr bei DSM durchaus zufrieden. | Foto: Cor Vos

10.12.2021  |  (rsn) – Ein geselliger Typ sei er. Und wie ein Schwamm, der alles aufsaugen möchte. Das bestätigte sein neuer Teamkollege John Degenkolb am Rande der Teampräsentation von DSM am Donnerstag: “Ein junger Rennfahrer wie Marco Brenner hört total gespannt zu, wenn ich ihm versuche, etwas zu erklären. Das ist schön zu sehen.“

Jener Marco Brenner ist 19 Jahre alt und hat gerade seine erste Saison als Radprofi hinter sich. Als hochdekorierter Junior ließ er die U23 aus und unterschrieb im vergangenen Sommer als jüngster Fahrer überhaupt einen Profivertrag, vier Jahre bei DSM. Das erste davon sei “sehr aufregend“ gewesen, habe “viel Spaß gemacht“, “persönlich und physisch“ habe er sich gut weiterentwickelt, sagte er gegenüber radsport-news.com.

Holpriger Start und Achtungserfolge

Und erste Ergebnisse gab es auch. Brenner freute sich über einen 8. Platz auf der 3. Etappe bei der Coppi e Bartali (2.1), den Achtungserfolg mit Platz 24 beim Fleche Wallonne oder den gleichen Platz am Abschlusstag der Sizilien-Rundfahrt, "obwohl ich da zuvor sogar in der Spitzengruppe war“. Den Giro di Sicilia Ende September wertete der Augsburger aber nicht nur deshalb als "persönliches Saisonhighlight. Bis dahin war ich überwiegend mit einer relativ jungen Truppe bei den Rennen unterwegs, aber da sind wir mit Romain Bardet aufs Klassement gefahren. Jeder hatte seine Aufgabe und ein Ziel, dass er mit Hingabe verfolgt hat. Die Atmosphäre war professionell, aber auch locker. Das war gut.“

Der Einstand in die Welt des Profisports war für Brenner aber nicht unbedingt einfach. Nicht nur, dass er bei seinem Debüt in der Elite auf der Tour du Var in Frankreich gleich mit dem aus seiner Sicht “härtesten Rennen der Saison“ konfrontiert sah. Der Einstieg zuvor sei coronabedingt ein wenig holprig gewesen. “Wir hatten viele Meetings, aber nur virtuell. Im Dezember haben wir uns gar nicht gesehen. Im Januar kam dann endlich das erste Trainingslager, wo wir alle zusammen waren, da wurde ich dann auch warm empfangen.“

Ansonsten fühlte sich das Profitum “mehr oder weniger so an, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte Brenner. “Natürlich ist es kein Zuckerschlecken, zumal ich aus der U19 heraus erfolgsverwöhnt war. Aber mir war klar, dass ich hier jetzt nicht alle Rennen gewinne. Ich war im Kopf im Reinen mit mir, hatte genug Zeit, mich auf diese Situation einzustellen. Und deswegen war es ein Superjahr für mich.“

Erst vielseitige Ausbildung, dann auf eigene Rechnung

Und so soll auch das nächste laufen. Sein Rennprogramm stehe zwar noch nicht fest. “Aber der Fokus soll wie in diesem Jahr wieder auf meiner allgemeinen Entwicklung liegen, auf den Basics, wie man sich als Team im Feld bewegt und agiert.“ Zudem ist eine vielseitige Ausbildung angedacht. “Man möchte mich in Sprintzüge einbauen, aber auch, dass ich Eintagesrennen und Klassiker fahre. Das Augenmerk soll dann aber auch mehr und mehr auf einwöchige Rundfahrten gelegt werden.“

Schon in der abgelaufenen Saison war Brenner bei der prestigeträchtigen Tour de Romandie und bei der Dauphine-Rundfahrt am Start. Der nächste Schritt, auch mal auf Ergebnis zu fahren, solle dann im Jahr 2023 folgen, gab er Einblicke in die Planungen seines Teams.

Selbst danach wird Brenner, läuft alles glatt, noch bei DSM unter Vertrag stehen. “Mit dieser gewissen Langfristigkeit gibt mir das Team Zeit und versucht, mich behutsam aufzubauen.“ Auch darüber hinaus scheint der Youngster mit seiner aktuellen Mannschaft mehr als zufrieden zu sein. “Für diesen Zeitpunkt meiner Karriere liefert das Team einfach die beste Struktur. Es ist wie eine große Familie. Alle haben die Erwartungen voneinander, wie ich sie auch privat an meine Freunde habe: Respekt, sich zuhören, Kommunikation. Aktuell ist es hier wirklich gut", betonte der junge Augsburger.

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Beskid Classic (1.2, POL)
  • Sundvolden GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)