UCI benennt 18 Erstligisten, aber Ryder hofft weiter

Lizenz verweigert: Qhubeka – NextHash 2022 kein WorldTeam mehr

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Lizenz verweigert: Qhubeka – NextHash 2022 kein WorldTeam mehr"
Das Team Qhubeka - NextHash steht vor dem Aus. | Foto: Cor Vos

09.12.2021  |  (rsn) – Das südafrikanische Team Qhubeka – NextHash von Manager Douglas Ryder wird im kommenden Jahr nun wohl definitiv nicht mehr der WorldTour angehören. Das jedenfalls hat der Radsport-Weltverband UCI durch die Bekanntmachung der WorldTeams, Women's WorldTeams und ProTeams für 2022 offiziell bestätigt.

Nach Informationen von radsport-news.com hofft Ryder allerdings noch immer, diese Bekanntmachung in den kommenden Tagen noch einmal auf den Kopf stellen zu können, weil er in den letzten Zügen von Gesprächen mit möglichen Sponsoren sei. Derartiges war aus Südafrika allerdings in den letzten Monaten häufiger zu hören. Im Herbst hatte Ryder gegenüber Fahrer-Agenten erklärt, der scheidende Astana-Co-Sponsor Premier Tech könne möglicherweise einsteigen. Doch daraus wurde – Stand jetzt – nichts.

Schon vor einem Jahr wäre es mit dem südafrikanischen Rennstall beinahe zu Ende gegangen, wenn nicht der Radkleidungs-Hersteller Assos im letzten Moment die finanzielle Rettung gebracht hätte. Im Sommer wurde dann verkündet, dass NextHash als Co-Sponsor einen Fünfjahresvertrag unterschrieben hätte, doch im August schaffte es Ryder trotzdem nicht mehr, alle Gehälter zu zahlen.

Ende September erteilte er seinen Fahrern die Freigabe, sich für kommendes Jahr einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Im Herbst dann schaffte es Ryder nicht bis zur offiziellen Deadline, der UCI die nötigen Sicherheiten und Unterlagen für eine WorldTour-Lizenz 2022 vorzulegen. Die UCI gab ihm Aufschub, doch mit der finalen Lizenzvergabe, die immer gegen Mitte Dezember stattfindet, ist die Zeit nun endgültig abgelaufen – auch wenn Ryder offenbar noch immer auf eine Rettung in den kommenden Tagen hofft.

Die Lizenz bekommen hat dagegen das Team Bahrain Victorious, das bei der ursprünglichen Melde-Deadline ebenfalls noch nicht alle Unterlagen beisammen hatte. In der Bekanntmachung der UCI vom 9. Dezember steht: "Nach der Anhörung der Teams, die nicht in der Lage waren, sich direkt bei der UCI zu registrieren, hat die Lizenz-Kommission entschieden, das UCI WorldTeam Bahrain Victorious zu registrieren; die Registrierung von Team Qhubeka – NextHash zu verweigern."

Damit geht die UCI mit 18 WorldTour-Mannschaften in die Saison 2022, die alle auch 2021 schon zu jener ersten Liga gehörten. Die einzigen Änderungen bei diesen 18 Mannschaften sind marginal: Bestätigt wurden die neuen Namen der Teams Quick-Step Alpha Vinyl und BikeExchange – Jayco sowie dass das Team DSM künftig nicht mehr in Deutschland sondern der Niederlande lizenziert ist.

Zusätzlich zu den 18 WorldTeams sind die ProTeams Alpecin – Fenix und Arkéa – Samsic im kommenden Jahr als beste ProTeams der Saison 2021 automatisch zu allen WorldTour-Rennen eingeladen. Darüber hinaus bekommt TotalEnergies eine dritte automatische Einladung für alle WorldTour-Eintagesrennen.

Dass auch Qhubeka – NextHash im kommenden Jahr zum ProTeam werden könnte, scheint unwahrscheinlich. Denn erstens hat die UCI auch die am Donnerstag bereits festgelegt. Und zweitens dürfte Ryder, sollte er nun keinen Last-Minute-Geldgeber mehr finden, auch dafür schlicht das nötige Geld fehlen.

Fatal wäre das Aus des Ryder-Rennstalls für zahlreiche Fahrer, für die Qhubeka – NextHash die letzte Hoffnung auf einen WorldTour-Vertrag für 2022 gewesen war, darunter auch der Deutsche Christoph Pfingsten, dessen Vertrag bei Jumbo – Visma nicht mehr verlängert wurde.

Die 18 WorldTeams im Jahr 2022 (Kürzel / Herkunft):

Ag2r Citroen Team (ACT / Frankreich)
Astana Qazaqstan Team (AST / Kasachstan)
Bahrain Victorious (TBV / Bahrain)
Bora – hansgrohe (BOH / Deutschland)
Cofidis (COF/ Frankreich)
EF Education – Nippo (EFN / USA)
Groupama – FDJ (GFC / Frankreich)
Ineos Grenadiers (IGD / Großbritannien)
Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux (IWG / Belgien)
Israel Start-Up Nation (ISN / Israel)
Jumbo – Visma (TJV / Niederlande)
Lotto Soudal (LTS / Belgien)
Movistar Team (MOV / Spanien)
Quick-Step Alpha Vinyl Team (DQT / Belgien)
Team BikeExchange – Jayco (BEX / Australien)
Team DSM (DSM / Niederlande)
Trek – Segafredo (TFS / USA)
UAE Team Emirates (UAD / UAE)

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Jakobsens verkorkster Giro erreicht an der Adria neuen Tiefpunkt

(rsn) – Für Fabio Jakobsen (dsm-firmenich – PostNL) ist der Giro d´Italia 2024 bislang einer zum Vergessen. Der 27-jährige Sprinter hat bei seinem Debüt bei der Italien-Rundfahrt bislang keine

15.05.2024Umbrailpass zu Beginn, steile Rampe zum Schluss

(rsn / ProCycling) – Nachdem sich die Teilnehmer des Giro am Vortag etwas Ruhe gönnen konnten, geht es auf der 16. Etappe mit aller Härte weiter. Die Fahrer werden mit gnadenloser Berggewalt konf

15.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

15.05.2024Hellas: Ritzinger verpasst knapp Zeitfahrpodium und Bergtrikot

(rsn) - Beim zweitgeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) konnte das deutsche Team Bike Aid keine Spitzenplatzierung einfahren. Dafür freute sich die Konkurrenz aus Österreich, das Team Felt - F

15.05.2024Sarnowski lässt sich von “radikaler Fahrweise“ nicht beirren

(rsn) - Viel hat dem Team Embrace The World zum zweiten Etappensieg in Serie bei der Algerien-Rundfahrt (2.2) nicht gefehlt. Nachdem am Vortag Meo Amann als Ausreißer gejubelt hatte, fuhr sein Teamk

15.05.2024Dünkirchen: Ackermann zu ungeduldig

(rsn) – Pascal Ackermann hat sein erstes Top-5-Resultat nach seiner zweimonatigen Verletzungspause eingefahren. Der Sprinter in Diensten des Teams Israel – Premier Tech wurde auf der 2. Etappe der

15.05.2024Groves: “Das richtige Timing war heute extrem wichtig“

(rsn) – Die drei Ausreißer der 11. Etappe des Giro d’Italia hatten keine Chance. So endete der Tag in Francavilla al Mare mit einem Massensprint, den Jonathan Milan (Lidl – Trek) für sich ents

15.05.2024Highlight-Video der 11. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 11. Etappe des Giro d’Italia endete wie erwartet in einem Massensprint. Jonathan Milan (Lidl-Trek) feierte seinen zweiten Tagessieg bei dieser Rundfahrt und fuhr vor Tim Merlier (Souda

15.05.2024Milan feiert zweiten Etappensieg beim Giro d´Italia

(rsn) - Die 11. Etappe des Giro d’Italia entlang der Adriaküste war für die Sprinter konzipiert. Die erwartete Massenankunft nach 207 Kilometer zwischen Foiano di Val Fortore und Francavilla al Ma

15.05.2024Kretschy verpasst im Bergauffinale knapp die Top Ten

(rsn) – Die Deutsche U23-Nationalmannschaft hat zum Auftakt des fünftägigen Orlen Nations GP (2.NC) knapp einen Top-Ten-Platz verpasst. Während der Däne Kristian Egholm das 135 Kilometer lange

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)