RSN-Rangliste, Platz 14: Felix Großschartner

Auch in durchwachsener Saison die Vorjahresleistung bestätigt

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Auch in durchwachsener Saison die Vorjahresleistung bestätigt"
Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

05.12.2021  |  (rsn) - Seit seinem neunten Gesamtrang bei der Vuelta a Espana 2020 darf sich Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) zu den besten Rundfahrtspezialisten im Peloton zählen. Das konnte der Österreicher als Zehnter der diesjährigen Spanien-Rundfahrt und mit seinem Etappensieg bei der Tour of the Alps bestätigen. Trotzdem zog Großschartner ein gemischtes Fazit seiner sechsten Profisaison.

“Irgendwie war das Jahr relativ durchwachsen. Da ich 2020 sowohl die Tour als auch im Herbst die Vuelta absolviert hatte, spürte ich im Frühjahr doch noch die Anstrengungen. Ich bin müde gewesen und habe mich auch so gefühlt, zusätzlich kamen noch Rückenprobleme dazu, für die ich viel Energie aufwenden musste, um diese loszuwerden“, sagte der 27-Jährige zu radsport-news.com.

Dennoch kam Großschartner auf 75 Renntage und zählte damit zu den fleißigsten Fahrern im Feld. Allerdings kämpfte er bis zur Tour of the Alps noch mit seiner Form. Dort aber präsentierte er sich kämpferisch, war auf drei der fünf schweren Etappen jeweils in der Ausreißergruppe zu finden und wurde für seine aggressive Fahrweise am letzten Tag in Riva del Garda mit seinem ersten und einzigen Saisonsieg belohnt.

Bei der Tour of the Alps für die Angriffslust belohnt

Auf der kurzen Etappe über drei bergige Schleifen um den Ort am Gardasee herum war Großschartner immer vorne zu finden und erreichte das Ziel mit einem Vorsprung von 34 Sekunden auf seine ehemaligen Fluchtgefährten Nicolas Roche (DSM) und Alessandro De Marchi (Israel Start-Up Nation). “Das war schon ein richtig cooler Tag und eine Bestätigung, dass die Arbeit vor dem Giro in die richtige Richtung ging“, erinnerte sich der Bora-Profi.

Bei der folgenden Italien-Rundfahrt war Großschartner als Edelhelfer für Emanuel Buchmann vorgesehen und unterstützte seinen Kapitän loyal, bis dieser auf der 15. Etappe nach einem Sturz als Sechster der Gesamtwertung aufgeben musste: “Ich war richtig gut drauf, hatte aber meinen Job für Emu zu erledigen. Es war ein großes Pech, dass es ihn an dem Tag erwischt hat“, kommentierte Großschartner das Pech seines Kapitäns.

Auf den letzten Bergetappen versuchte Großschartner in den Ausreißergruppen sein Glück und landete noch dreimal in den Top 20 der Tageswertung, ohne aber um den erhofften Etappensieg mitkämpfen zu können. Es folgte eine längere Rennpause bis zur Settimana Ciclistica Italiana auf Sardinien. Bei seinem Wiedereinstieg Mitte Juli landete er in der Gesamtwertung gleich auf dem vierten Platz.

Auf der 7. Vuelta-Etappe knapp am Roten Trikot vorbei

“Ich konnte mich gut erholen und das war auch wichtig im Hinblick auf die Vuelta“, meinte der Oberösterreicher, der sich anschickte, sein Top-Ergebnis vom Vorjahr in Spanien zu wiederholen. Gleich auf fünf Etappen landete er in den Top Ten, schlussendlich beendete er seine zweite Grand Tour des Jahres auf dem zehnten Rang: “Trotzdem war es eine Achterbahnfahrt. Ich war gut drauf, hatte mal Glück und Pech und habe auch ein paar Fehler eingestreut.“

Etwas haderte er auch mit dem Ausgang der 7. Etappe am Balcón de Alicante, wo er in der Ausreißergruppe Zeit auf die Favoriten und den Gesamtführenden Primoz Roglic (Jumbo – Visma) gutmachen konnte. Am Ende fehlten ihm an ganze acht Sekunden auf das Rote Trikot. “Das wäre natürlich schön gewesen, aber dieser Tag ist auch ein riesiger Ansporn für mich gewesen. Denn ich habe realisiert, dass es möglich ist, bei einer so großen Rundfahrt in die Position des Spitzenreiters zu fahren“, betonte Großschartner.

Dass es insgesamt aber nicht sein Jahr war, unterstrich eine Verletzung, die er sich nach der Saisonpause zuzog. Beim Joggen brach sich Großschartner sich die Ferse. “Jetzt muss ich noch ein wenig zuwarten mit dem Trainingsbeginn und auch das Rennprogramm wird sich ein wenig verschieben, aber wer weiß, für was es am Ende gut ist“, nahm es Großschartner aber mit Humor. Auch im nächsten Jahr will der Rundfahrer im Kampf um Top-Ergebnisse wieder ein Wörtchen mitreden: “Ich hoffe, dass ich meinen Flow schnell wiederfinde, um noch konstanter gute Leistungen abzurufen“, sagte Großschartner.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.12.2021Die radsport-news-Trophäe für den “Fahrer des Jahres“

(rsn) - Zum zweiten Mal in Folge zeichnet radsport-news.com in Zusammenarbeit mit der Kunstgießerei Strassacker Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) als besten Fahrer des Jahres aus. Schon 2020

16.12.2021Vor den Olympischen Spielen lief es deutlich besser als danach

(rsn) – Dank einer herausragenden ersten Saisonhälfte ist es Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) gelungen, sich wie schon 2020 den ersten Platz in der Jahresrangliste von radsport-news.com z

16.12.2021Die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit eigenem Punkteschlüssel den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2021 finden Sie die Platzierungen all

16.12.2021Das Punkteschema der Jahresrangliste 2021

(rsn) - Damit Sie nachvollziehen können, nach welchen Kriterien die Radsport-News-Jahresrangliste 2021 erstellt wurde, stellen wir Ihnen an dieser Stelle unser Punkteschema vor:Das Punkteschema der R

15.12.2021Nicht nur in den Zeitfahren Top-Leistungen abgerufen

(rsn) - Mit sechs Siegen - fünf davon in seiner Paradedisziplin Zeitfahren - sowie seinem ersten Rundfahrtsieg der Karriere  - blickt Stefan Küng (Groupama - FDJ) auf die bisher erfolgreichste Sais

14.12.2021Das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt

(rsn) – Auch wenn er im Jahr 2021 sechs Rennen gewann, so sprach Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) gegenüber radsport-news.com von einer “ein bisschen verlorenen Saison.“ Das lag vor allem

13.12.2021Erfolgserlebnisse auch in einer Saison mit vielen Problemen

(rsn) – Triumphale Siege wie im Vorjahr, als er eine Etappe der Tour de France und den Flèche Wallonne gewann, gelangen Marc Hirschi nach seinem Wechsel von DSM zum UAE Team Emirates nicht. Dennoch

12.12.2021Schachmann wieder “mit Ambitionen“ zu Paris-Nizza

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) wird Ende Januar bei der Mallorca Challenge in die Saison 2022 einsteigen. Das kündigte der Deutsche Meister gegenüber radsport-news.com an. Scha

12.12.2021In einer superstarken Saison einen Kindheitstraum erfüllt

(rsn) - Nils Politt (Bora - hansgrohe) kann in sportlicher Hinsicht auf einen Sommer zurückblicken, wie er im Buche steht. Der Hürther fuhr sich in überragender Manier seinen ersten Etappensieg be

11.12.2021Trotz überragender Ergebnisse nicht ganz zufrieden

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu der fünfte Platz in der Gesamtwertung der Vuelta a Espana, wo er auch die Nachwuchswertung zu seinen Gunsten entscheiden konnte:

10.12.2021In Saint-Gaudens gelang der große Befreiungsschlag

(rsn) – Ein Tag im Jahr 2021 sticht besonders heraus, wenn die Saison von Patrick Konrad bilanziert wird. Am 13. Juli schrieb der Österreicher Radsportgeschichte, gewann als erst dritter Sportler a

09.12.2021Auch ohne Sieg alles andere als eine schlechte Saison

(rsn) – Erstmals in seiner mittlerweile elf Jahre währenden Profikarriere blieb John Degenkolb (Lotto Soudal) in dieser Saison ohne Sieg. Mit seinen Leistungen und auch den Resultaten konnte der 3

Weitere Radsportnachrichten

22.11.2025Wieder ein Trikotregen, wieder ein Pausentag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

22.11.2025Krahl mit Schürfwunden zum Weltcup-Auftakt in Tabor

(rsn) – Im tschechischen Tabor findet am Sonntag der Auftakt des Cross-Weltcups statt. Mit dabei ist auch eine deutsche Delegation, deren bekanntester Name der von Judith Krahl (Rose Racing Circle)

22.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

22.11.2025Mit einer späten Zündung in die Geschichte

(rsn) - Sensation, Coup, Paukenschlag – geschieht in der Welt des Sports ein unerwartetes Ereignis, gibt es vielerlei Begriffe, um es ihn Worte zu fassen. In ein solches Rampenlicht rückte Mathieu

22.11.2025Total-Chaos: Bernaudeau bleibt doch Manager

(rsn) – Vor zwei Tagen meldete die französische Zeitung Ouest-France, dass sich Jean-René Bernaudeau am Ende der Saison nach 26 Jahren als Teammanager des französischen Zweitdivisionärs TotalE

22.11.2025Müller verstärkt Unibets Sprintergruppe

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

22.11.2025Im zweiten U23-Jahr ging es rein ins Scheinwerferlicht

(rsn) – Nachdem er 2024 neben Nillas Behrens und Tim Torn Teutenberg der Jüngste von drei Deutschen im Nachwuchsteam von Lidl – Trek gewesen war, blieb Louis Leidert 2025 als einziger aus dem T

22.11.2025Kittel heuert in neuer Rolle bei Unibet an

(rsn) – Kurz nachdem sich Rose Bikes dem in Frankreich registrierten Unibet als Namenssponsor angeschlossen hatte, präsentierte die Mannschaft mit Jannis Peter (Vorarlberg) auch einen ersten deutsc

21.11.2025Neuer AIOCC-Chef Guillén rechnet nicht mehr mit Protesten

(rsn) – Nach der Umbenennung und Neuausrichtung des bisherigen Teams Israel – Premier Tech ist Vuelta-Direktor Javier Guillén zuversichtlich, dass es bei der kommenden Austragung der Spanien-Rund

21.11.2025Mehr als ein Feuerwehrmann: Kluge auch mit 39 noch gefragt

(rsn) - Rembe - rad-net kann auch in der Saison 2026 auf seinen routiniertesten und namhaftesten Fahrer setzen. Wie das deutsche Kontinental-Team meldete, wurde der Vertrag mit Roger Kluge um ein wei

21.11.2025Konstante Entwicklung zu einem vielseitigen Fahrer

(rsn) - In der Saison 2025 entwickelte sich Ben Felix Jochum kontinuierlich weiter. Der 21-Jährige vom Team Lotto – Kern-Haus – PSD Bank zeigte sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn stabil

21.11.2025300 Euro Geldstrafe für pro-palästinensischen Protestierer

(rsn) – Der pro-palästinensische Demonstrant, der in Toulouse auf der Zielgeraden der 11. Etappe der Tour de France beim Kampf um den Tagessieg zwischen dem schließlich siegreichen Jonas Abrahamse

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)