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09.08.2021 | (rsn) – Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat die 216 Kilometer lange Auftaktetappe der Tour de Pologne für sich entschieden. Für den 27-Jährigen aus Bocholt war es der bereits sechste Saisonsieg. Bauhaus fing im Bergaufsprint auf Kopfsteinpflaster auf den letzten Metern noch Alvaro Hodeg (Deceuninck – Quick Step) ab, der mit einem langen Spurt sein Glück versucht hatte. Doch am Ende schob sich Bauhaus noch am Kolumbianer vorbei zum Tageserfolg.
"Ich hatte viel Selbstvertrauen, um heute ein gutes Ergebnis zu erzielen. Der Saisonverlauf bislang war sehr erfolgreich und wir haben uns gut auf dieses Rennen vorbereitet", sagte der Sieger in seinem ersten Interview. "Es war eine lange Etappe und vom Start an haben wir die Ausreißer kontrolliert", fügte er an und bedankte sich bei der Nachführarbeit seiner Mannschaft, die auf der langen Etappe schon früh gefordert war.
Auch im Finale war der Bauhaus gut positioniert im vorderen Feld, doch auf dem letzten Kilometer musste er eine brenzlige Situation überstehen. "Ich war nervös, weil ich an Gavirias Hinterrad war und der ein Loch auf den Deceuninck-Zug aufgehen ließ. Ich musste sie dann berghoch verfolgen, aber ich konnte noch ein paar Körner für das Finale aufheben", erzählte Bauhaus, der auf den letzten Metern dann noch an Hodeg vorbeischoss.
Tagesdritter wurde der Franzose Hugo Hofstetter (Israel Start-Up Nation) vor dem Belgier Edward Theuns (Trek – Segafredo). Auf Rang fünf folgte der Niederländer David Dekker (Jumbo – Visma).
Bauhaus übernahm mit seinem Sieg auch das Trikot des Gesamtführenden. Mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf Hodeg und dessen Teamkollegen Ian Garrison geht er in die 2. Etappe am Dienstag, die über 201 Kilometer von Zamosc nach Przemysl führt. Auch dort geht es am Ende berghoch, 1,5 Kilometer mit acht Steigungsprozent im Durchschnitt werden ein schweres Pflaster für Bauhaus und die anderen Sprinter.
So lief das Rennen:
216 Kilometer von Lublin nach Chelm standen im Programm der 1. Etappe der 78. Austragung der Tour de Pologne. Kurz nach dem Beginn löste sich eine Spitzengruppe mit Yevgeniy Fedorov (Astana - Premier Tech), Sean Bennett (Qhubeka - NextHash) sowie Michal Paluta (Nationalteam Polen). Das Trio kämpfte um die sechs Sonderwertungen, die über die Strecke verteilt waren. So holte Fedorov den ersten Zwischensprint und die zweite Bergwertung des Tages, nachdem bei der ersten noch Lokalmatador Paluta unterlegen war.
Der Pole gewann dann wieder die dritte Bergwertung des Tages und stellte damit sicher, dass er der erste Träger dieses Sondertrikots sein würde. Angetrieben von diesem kleinen Erfolg sauste er auch zum Sieg am zweiten Zwischensprint. Nachdem das Trio früh einen Maximalvorsprung von sieben Minuten herausfahren konnte, reagierte das Feld bald und verringerte diesen schon in der ersten Rennhälfte auf knapp zweieinhalb Minuten.
Diesen Abstand verwalteten die drei an der Spitze bis gut 50 Kilometer vor dem Ende. Dann gab es wieder mehrere Attacken im Feld und im Nu war es um die drei Ausreißer geschehen. Den dritten und letzten Zwischensprint des Tages holte sich Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers). Der frühere Weltmeister zeigte sich nach seinem elften Platz bei den Olympischen Spielen wieder sehr frisch und ging topmotiviert in das Finale.
Kurz darauf startete der niederländische Zeitfahrspezialist Jos van Emden (Jumbo – Visma) einen Angriff und setzte sich mit Thomas Scully (EF Education - Nippo) sowie dem Kanadier Antoine Duchesne (Groupama – FDJ) an die Spitze des Rennens. Das neue Trio konnte 45 Sekunden auf das Feld herausfahren, wurde aber 15 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.
Auf den breiten Straßen in der Anfahrt zum Ziel konnten sich die Sprinterzüge perfekt formieren, doch die knapp acht Kilometer lange Zielrunde führte durch die engen Straßen der Stadt Chelm und so verloren sich die meisten Züge im langgezogenen Feld. Einzig Deceuninck – Quick Step fuhr das Finale von der Spitze an und konnte seinen schnellen Mann Hodeg gut für das Finale positionieren.
Der 24-Jährige griff früh an, wurde aber im letzten Moment noch von Bauhaus abgefangen, der seinen Bergaufspurt mustergültig von seinen Teamkollegen Heinrich Haussler und Matej Mohoric angezogen bekam.
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