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20.06.2021 | (rsn) - Tony Martin (Jumbo - Visma) hat in seiner Paradedisziplin den Ansturm der Jugend ein weiteres Mal abgewehrt und bewiesen, dass er nach wie vor Deutschlands bester Zeitfahrer ist. Mit einem imponierenden Auftritt holte sich der mittlerweile 36-Jährige in Öschelbronn seinen zehnten nationalen Meisterschaftstitel.
Für den anspruchsvollen Kurs benötigte Martin 36:25 Minuten und war damit nach 30,5 Kilometern um 55 Sekunden schneller als der ehemalige U23-Meister Miguel Heidemann (Leopard), der sich überraschend die Silbermedaille sicherte. Das Podium komplettierte der Heidelberger Max Walscheid (Qhubeka Assos), dessen Rückstand bereits 1:10 Minuten betrug.
"Ich war mir heute nicht ganz so sicher, wie es ausgehen würde. Und nach neun Titeln war die Vorstellung, ohne nach Hause zu gehen, schon schwierig“, gestand der alte und neue Zeitfahrmeister auf der Pressekonferenz ein. "Früher war es Routine, als die Konkurrenz nicht so stark war und ich sogar mal eine Extrarunde fahren durfte (bei den Deutschen Meisterschaften von Baunatal 2014, Anm. d. Red.) und trotzdem mit zwei oder drei Minuten Deutscher Meister wurde. Aber jetzt ist die Konkurrenz ein ganzes Stück nähergekommen“, sagte Martin.
Martin: "Maximal hügelig, aber trotzdem ein High-Speed-Kurs"
Damit dürfte er allerdings vor allem die Meisterschaften 2017 und 2019 gemeint haben, als Jasha Sütterlin und Nils Politt mit jeweils nur 17 Sekunden Rückstand auf ihn die Silberränge belegten. Das Zeitfahren von Öschelbronn dagegen entwickelte sich zu einer recht deutlichen Angelegenheit, denn schon an der Zwischenmarke lag der als letzter der 71 Starter ins Rennen gegangene Martin 47 Sekunden vor dem starken Heidemann und konnte seinen Vorsprung bis ins Ziel sogar noch ausbauen - auch weil der Kurs ihm doch besser lag als von vielen angenommen und er seine Stärken voll ausspielen konnte.
"Ich denke schon, dass ich auf rhythmischen Strecken, die nicht allzu bergig sind – und heute war es maximal hügelig, aber trotzdem ein High-Speed-Kurs – da denke ich schon, dass ich deutschlandweit noch Spitze bin und auch international mitfahren kann“, resümierte Martin danach. Dennoch musste auch er alles geben, um seinen neunten DM-Titel in Folge einzufahren. "Ich bin einen guten Rhythmus gefahren, aber trotzdem war die Hitze extrem und die zweite Hälfte hat sehr, sehr wehgetan."
Als seinen schärfsten Konkurrenten hatte er vor dem Start den in dieser Saison stark auftrumpfenden Walscheid ausgemacht, der zwar erstmals eine Medaille in einem Meisterschaftszeitfahren holen, aber den Titelverteidiger nie
gefährden konnte. "Max war heute mein Angstgegner. Ihn hatte ich maximal auf der Rechnung. Insofern war ich höchstmotiviert und bin 100 Prozent gefahren. Aber das macht ja Spaß. Es gibt nichts Schlimmeres, als im Zeitfahren zu stehen und keinen richtigen Gegner zu haben. Da tut es doppelt weh“, sagte Martin.
"Im Prinzip konnte ich nur verlieren"
Angst musste er in Öschelbronn vor keinem seiner Konkurrenten haben, denen blieb nur, sich schließlich einen spannenden Kampf um die Medaillen lieferten, während Martin schon auf den letzten Metern seinen Sieg genießen konnte und mit ausgestreckten Armen über die Ziellinie rollte. “Für mich ist ein Deutscher Meistertitel aktuell eine größere Befriedigung als vielleicht vor fünf oder zehn Jahren, weil die Konkurrenz nähergekommen ist“, betonte er.
Dazu kam der Druck der Favoritenrolle, die der viermalige Zeitfahrmeister in Öschelbronn zu tragen hatte, auch wenn er in dieser Saison zuvor keine Ergebnisse in seiner Lieblingsdisziplin abgeliefert hatte. “Im Prinzip konnte ich heute nur verlieren, denn viele haben erwartet, dass ich wieder Deutscher Meister werde. Alles andere wäre für mich und meinen engeren Kreis eine Enttäuschung gewesen. Und das macht es schon sehr, sehr schwer“, erklärte er.
Zwar waren in den Zeitfahren Spitzenresultate zuletzt tatsächlich Mangelware, aber mit seinem Wechsel zu Jumbo - Visma habe sich auch seine Rolle verändert, wie Martin betonte. "Ich habe vom Team alle Freiheiten, und wenn ich mir bei einem Zeitfahren vorher vorstellen kann, dass ich konkurrenzfähig bin, dann würde ich es auch versuchen. Aber wenn ich vorher schon weiß, dass ich irgendwo zwischen Platz 20 und 40 lande, wieso sollte ich da meine Kräfte rausschmeißen, wenn ich jeden Tag vorne im Wind gebraucht werde?“, fragte er rhetorisch.
Martin nun "umso glücklciher" nach Frankreich
Ab dem kommenden Wochenende wird er von Jumbo - Visma wieder für drei Wochen im Wind gebraucht. Schließlich stellen die Niederländer mit Primoz Roglic einen der großen Favoriten der Tour de France, der auf den Flachetappen bei der Jagd nach Fluchtgruppen Martins Dienste benötigt. Um sich ab sofort ganz auf die Frankreich-Rundfahrt konzentrieren zu können, wird der alte und neue Deutsche Zeitfahrmeister deshalb auch auf das Straßenrennen von Stuttgart verzichten.
"Bora - hansgrohe ist zu zehnt oder elft – was soll ich da allein ausrichten? Vielleicht geht früh eine Gruppe, und wenn die Bora passt, kommt sie vielleicht sogar durch und das Rennen ist gelaufen. Da ist mir das Risiko zu groß, nochmal einen Vorbereitungstag vor der Tour zu verlieren“, erklärte er. "Da gehe ich lieber nach Hause und bereite mich noch gezielt auf die Tour vor."
Die Reise nach Brest, wo die 108. Frankreich-Rundfahrt am kommenden Samstag startet, tritt Martin nach seinem Triumph von Öschelbronn jedenfalls voller Vorfreude an, wie er betonte: "Ich gehe jetzt umso glücklicher nach Frankreich."
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