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20.04.2021 | (rsn) - Im Feld der 21 Mannschaften, die an der Tour of the Alps (2.Pro) teilnehmen, befindet sich auch das Tirol KTM Cycling Team. Die Kontinental- Equipe aus Österreich hat eine Wildcard für die Rundfahrt bekommen und darf sich wie schon bei der bisher letzten Austragung im Jahr 2019 mit den Besten der Welt messen. Eine große Herausforderung für die Truppe von Thomas Pupp, der weiterhin auf einen reinen U23-Kader setzt.
"Schon am Teamparkplatz werden die Dimensionen klar, in denen wir uns befinden und welche die großen Mannschaften der Szene haben. Wir parken mit einem schmucken Camper, unserem Materialwagen sowie den beiden Begleitautos - und rund um dich stehen die Luxusliner aus der WorldTour", beschrieb Manager Pupp die Größenverhältnisse im Feld der Tour of the Alps.
Seit einigen Jahren schon setzt er auf ein U23-System im Kaderaufbau, führte dabei junge Talente wie Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux), Patrick Gamper (Bora – hansgrohe) oder Tobias Bayer (Alpecin – Fenix) zu den Topteams. Den Traum von der Profikarriere haben auch die sieben im Aufgebot stehenden Athleten bei der Tour of the Alps. Mit Georg Steinhauser, Florian Lipowitz und Felix Engelhardt befinden sich darunter auch drei junge Anwärter aus Deutschland.
"Das Ziel ist hier zu lernen und dass sie alle gut in Riva ankommen", sagte ihr Trainer Frank Pennings zu radsport-news.com. Der erfahrene Niederländer hat im Nachwuchsbereich schon mit Fahrern wie Mathieu van der Poel oder Tom Dumoulin zusammengearbeitet und weiß, worauf es ankommt, um Talente zu fördern. "Es ist schön, dass wir hier am Start stehen dürfen, aber gleichzeitig ist es auch eine extrem schwierige Aufgabe für unsere Fahrer. Denn normalerweise sind sie ein völlig anderes Rennniveau gewöhnt", so Pennings, der in diesem Jahr auch die Aufgaben des Österreichischen Nationaltrainers übernahm.
Schon auf der ersten Etappe, die von Brixen in Südtirol nach Innsbruck führte und nur unweit des Service Courses der Tiroler Mannschaft endete, konnte sich die junge Garde zeigen. Felix Engelhardt gelang der Sprung in die Gruppe des Tages und der 20-jährige Schwabe sicherte sich sogar das Sprinttrikot, welches er stolz auf der Zielbühne in Innsbruck präsentierte.
Kein Druck für die Youngster
"Es war ein perfekter Tag für uns. Wir haben keine Chance, da groß um die Gesamtwertung mitzufahren, deshalb war es das Maximum, das wir rausholen konnten", erklärte Engelhardt, der seine dritte volle Saison für das Tiroler Team bestreitet. Die Herausforderung bei der Tour of the Alps 2021 zu bestehen, ist aber noch größer als in den vergangenen Jahren, denn bis zum gestrigen Tourstart hatten die Fahrer gerade einmal drei Renntage in den Beinen. "Uns sind viele Rennen abgesagt worden, an denen wir teilnehmen wollten. Wenn du dann vergleichst, woher die anderen Fahrer kommen und welche Rennen die schon gefahren sind, dann wird die Mammutaufgabe, die an unsere Jungs gestellt wird, immer klarer", erzählte der Sportliche Leiter Pennings.
"Es ist fast für alle das erste Mal mit den Großen in unserem Sport", wusste Georg Steinhauser, der als bester Fahrer seiner Mannschaft das Etappenziel in Innsbruck zeitgleich mit dem Sieger Gianni Moscon (Ineos Grenadiers) erreichte. "Aber auf uns lastet kein Druck. Es ist eher mehr die Angst, etwas Falsches zu machen, die wir spüren. Ansonsten ist es viel entspannter in einem solchen Feld zu fahren als bei den Rennen, die wir gewöhnt sind", erklärte der Allgäuer, der parallel zu seiner Radkarriere noch seine Ausbildung als Metallbauer in der Firma seines Vaters absolviert.
Dieser war selbst Profi; Tobias Steinhauser absolvierte dreimal die Tour de France, beim ersten Einsatz seines Sohnes im Feld der Weltbesten, konnte er aber nicht dabei sein. "Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sind meine Eltern nicht angereist", so Steinhauser, der sich gerne bei seinem Vater mal den einen oder anderen Tipp holt.
Biathlet, Schüler in Österreich und Rohdiamant
"Die erste Etappe war eine richtig coole Erfahrung. Zum Glück ging es noch nicht so zur Sache und daher sind wir relativ weit vorne ins Ziel gekommen", sagte Lipowitz. Der frühere Biathlet erreichte den Zielstrich in Innsbruck 25 Sekunden nach Moscon, übrigens gemeinsam mit einem anderen Umsteiger und Landsmann, Bora-Mann Anton Palzer.
Über den Wintersport kam er nach Österreich, ein Ferienhaus in der Nähe von Innsbruck wurde für die sportbegeisterte Familie aus Schwaben zur neuen Trainingsbasis und Lipowitz absolvierte sogar seine schulische Ausbildung in der Alpenrepublik, nämlich im Skigymnasium von Stams.
Vor einem Jahr versuchte er sich erstmals auf der Straße, die Corona-Pandemie ließ aber nur ganz wenige Renneinsätze zu. "Er ist ein wirklicher Rohdiamant", erklärte sein Coach Pennings. "Er hat einen Motor wie ein Profi, aber noch die Erfahrung eines U-17-Athleten", sagte der Niederländer und meinte damit, dass noch viel Arbeit auf den 20-Jährigen wartet.
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