Seligs Sibiu-Tagebuch

Dopingkontrolle wie im Hochsicherheitstrakt

Von Rüdiger Selig

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Rüdiger Selig (Bora - hansgrohe) | Foto: BORA - hansgrohe / Bettiniphoto

23.07.2020  |  (rsn) -Der heutige Prolog ist recht schnell erzählt. Es war ein sehr regnerischer Tag. Morgens sind wir noch mal die Halbetappe vom Sonntag abgefahren, danach zurück zum Hotel, was gegessen und dann auf das Zeitfahren vorbereitet.

Bis auf unsere Bergfahrer Patrick Konrad und Gregor Mühlberger haben wir uns alle auf das Zeitfahren gefreut. Ich muss zugeben, wir waren auch etwas nervös. Aber nach so einer langen Zeit ohne Rennen war das für uns auch was Besonderes. Man hat direkt wieder gemerkt, warum man diesen Sport so sehr liebt. Alle hatten gute Laune, und die Mucke war auch geil.

Wettertechnisch standen die Chancen 50/50. Wir haben uns den Parcours vielleicht 20 Mal angeschaut, jeden Gullideckel, jedes Loch. Ich habe mich auch richtig schön warmgefahren für das Zeitfahren und exakt drei Minuten, bevor ich als erster vom Team von der Rolle fahren sollte, hat es richtig angefangen zu schütten. Es kam auch noch extremer Wind dazu, damit war das für mich schnell gegessen.

 Vorder- und das Hinterrad waren permanent am Rutschen, das hatte nicht mehr viel mit fahren zu tun. Die Straße war extrem rutschig, da es hier die letzten Tage nicht geregnet hat und so etwas Sand auf der Strecke war. Es gab auch einige Stürze, ich hoffe, es hat sich niemand ernsthaft verletzt.

Am Anfang sind noch drei oder vier Fahrer im Trockenen durchgekommen und die haben natürlich die Bestzeit unter sich ausgemacht. An dieser Stelle aber auch herzliche Glückwünsche an Niko Holler von Bike Aid, der das Ding gewonnen hat.

Ich bin ohne Risiko gefahren, um einen Sturz zu verhindern. Für die Bergfahrer war das nicht so cool, aber Patrick ist noch Zehnter geworden und hat hintenraus noch das Beste rausgeholt,  als es wieder ein bisschen abgetrocknet hatte.

Morgen steht die erste Bergetappe an, da werden sich Patrick und Gregor auch wieder schön belasten. Wir werden sie gut pilotieren und in den "nur“ 24 Kilometer langen Schlussanstieg hinein eskortieren. Und dann sollen die Beiden ihr Ding machen. Wir können da dann eh' nicht mehr mitfahren.

Ansonsten wurden hier gut die Corona-Maßnahmen befolgt. Alle halten Abstand, jeder trägt eine Maske und auch die Fans nehmen Rücksicht. Man merkt auch, dass das von der Organisation sehr ernst genommen wird. Auch die Dopingkontrolle, zu der ich heute musste, war wie im Sicherheitshochtrakt – mit Masken, Handschuhen, Ganzkörperanzug.

Man konnte sich schon etwas gruseln, aber es ist einfach wichtig, dass die Regeln eingehalten werden. Es fühlt sich unter solchen Bedingungen etwas komisch an, aber wir sind froh, dass wir überhaupt Rennen fahren dürfen.

Liebe Grüße
Euer Rudi

 

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