Eschborn - Frankfurt: Die letzten zehn Jahre

Vier Mal Kristoff, ASO-Einstieg, zwei Absagen, eine Verschiebung

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Vier Mal Kristoff, ASO-Einstieg, zwei Absagen, eine Verschiebung"
Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) schlägt Michael Matthews (Sunweb) beim 57. Eschborn - Frankfurt und sichert sich seinen vierten Sieg beim hessischen Klassiker. | Foto: Cor Vos

01.05.2021  |  (rsn) – Neuer Zielort, Aufstieg in die WorldTour, zwei Absagen, vier Siege von Alexander Kristoff und eine Verschiebung in den Herbst. Der hessische Klassiker Eschborn – Frankfurt hat zehn turbulente Jahre hinter sich.

50. Eschborn – Frankfurt 2011: John Degenkolb 
Auch die 50. Jubiläumsausgabe endete mit einem deutschen Sieg. Der damals noch in Thüringen lebende, aber mittlerweile nach Oberursel umgezogene John Degenkolb (HTC Highroad) ließ im Sprint einer 70 Fahrer starken Gruppe den Belgier Jerome Baugnies (Topsport Vlaanderen) und den Australier Michael Matthews (Rabobank) hinter sich. Für den damals erst 22 Jahre alten Degenkolb war es in seiner ersten Profisaison der bis dahin größte Erfolg.

Zum Rennbericht:

51. Eschborn – Frankfurt 2012: Moreno Moser 
Die Ausgabe im Jahr 2012 stand ganz im Zeichen der italienischen Mannschaft Liquigas-Cannondale. Dabei gewann Moreno Moser als Solist vor seinem deutschen Teamkollegen Dominik Nerz, der mit fünf Sekunden Rückstand den Sprint der Verfolger vor dem Russen Sergey Firsanov (RusVelo) und Tony Martin (Omega Pharma – Quick-Step) für sich entschied.
Der damals 21-jährige Moser setzte auf dem Schlusskilometer seine entscheidende Attacke aus der vier Fahrer starken Spitzengruppe heraus. Lokalmatador Tony Martin (Omega Pharma - Quick-Step) hatte mit seiner Attacke 45 Kilometer vor dem Ziel das Finale eingeläutet, nach einigen Kilometern konnten Moser, Nerz und Firsanov aber noch aufschließen.In seinem ersten Rennen nach einer vierwöchigen verletzungspause reichte es für Martin  zu einem respektablen vierten Platz vor der Alten Oper.

Zum Rennbericht:

52. Eschborn – Frankfurt 2013: Simon Spilak 
Fast wäre Moser die Titelverteidigung gelungen. Der Italiener konnte sich gemeinsam mit Simon Spilak (Katusha) zwar vor dem heranrauschenden Feld bis kurz vor dem Ziel behaupten, im Sprint musste er sich aber dem Slowenen geschlagen geben. André Greipel (Lotto Belisol) sicherte sich aus dem Feld heraus Rang drei.
Spilak und Moser hatten gemeinsam mit dem Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2R) nach der letzten Bergwertung des Tages attackiert und einen Bruchteil ihres Maximalvorsprungs von 40 Sekunden bis auf die Zielgerade gerettet.

Zum Rennbericht:

53. Eschborn – Frankfurt 2014: Alexander Kristoff 
Auch im Jahr darauf konnte sich das Team Katusha über den Sieg freuen. Diesmal war es Alexander Kristoff, der sich im Sprint vor John Degenkolb (Giant – Shimano) und Jerome Baugnies (Wanty – Groupe Gobert) durchsetzte. Der Norweger hatte seinen Sprint früh eröffnet und damit Lokalmatador Degenkolb überrascht.
Das Finale dominierte zunächst eine kleine Ausreißergruppe um Fabian Wegmann (Nationalteam). Doch der zweifache Frankfurt-Sieger wurde mit seinen Begleitern wieder gestellt.

Zum Rennbericht

54. Eschborn – Frankfurt 2015: abgesagt
Im Jahr 2015 musste das Rennen in Folge eines Terror-Verdachtsfalls abgesagt werden.

Zur Meldung:

54. Eschborn – Frankfurt 2016: Alexander Kristoff 
Mit einem Jahr Verspätung gelang Alexander Kristoff (Katusha) die Titelverteidigung. Der Norweger verwies nach 207 Kilometern vor der Alten Oper in Frankfurt im Sprint vor dem Argentinier Maximiliano Richeze (Etixx – Quick-Step) und dem Iren Sam Bennett (Bora – Argon 18) auf die Plätze.
Bei der Fahrt durch den Taunus nutzten wieder zahlreiche Fahrer die Chance, sich aus dem Feld abzusetzen. Auch Tony Martin (Etixx - Quick-Step) probierte dabei sein Glück, doch die Sprinterteams hatten alles im Griff. Erwartungsgemäß nicht in die Entscheidung eingreifen konnte John Degenkolb (Giant – Alpecin), der nach einem schweren Unfall im Wintertrainingslager sein Comeback beim Heimrennen gab.

Zum Rennbericht:

55. Eschborn – Frankfurt 2017: Alexander Kristoff 
Wie in den beiden Jahren zuvor war Alexander Kristoff (Katusha) vor der Alten Oper nicht zu stoppen. Der Norweger siegte bei der 55. Austragung, die erste unter der Regie des neuen Eigentümers ASO und mit WorldTour-Status, im Sprint vor seinem starken Anfahrer Rick Zabel  und John Degenkolb (Trek – Segafredo).
Bei Dauerregen und Temperaturen von teilweise unter zehn Grad hatte Kristoff bei der letzten Überquerung des Mammolshainer Berges kurzzeitig den Anschluss an eine stark besetzte Gruppe um Degenkolb verpasst, die Lücke mit Hilfe seiner Teamkollegen aber schließen können. Im Sprint war der Norweger dann wieder eine Klasse für sich.

Zum Rennbericht:

56. Eschborn – Frankfurt 2018: Alexander Kristoff 
Zum vierten Mal in Folge war Kristoff vor der Alten Oper nicht zu schlagen. Der im Winter zum UAE Team Emirates gewechselte Norweger ließ im Sprint dem Australier Michael Matthews (Sunweb) und dem Belgier Oliver Naesen (AG2R) keine Chance.
Auf einer deutlich schwereren Strecke, die offiziell insgesamt 3.500 Höhenmeter bereithielt, geriet der Europameister zwar am Mammolshainer Berg wieder in Schwierigkeiten, doch wie im Vorjahr kämpfte sich Kristoff wieder nach vorn und kürte sich in Frankfurt zum Rekordsieger.

Zum Rennbericht:

57. Eschborn – Frankfurt 2019: Pascal Ackermann 
Erstmals seit 2013 hieß der Sieger bei Eschborn – Frankfurt nicht Alexander Kristoff (UAE Team Emirates). Der Titelverteidiger musste sich diesmal vor der Alten Oper mit Rang drei begnügen. Dafür sorgte Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) für den ersten deutschen Sieg seit 2011, als John Degenkolb gewann. Der Wahl-Frankfurter landete bei seinem Heimrennen diesmal auf Rang zwei.
Für den im Sprint erfolgreichen Ackermann war es eine gelungene Giro-Generalprobe, nachdem er kurz zuvor noch bei der Tour of the Alps schwer gestürzt war. Der Südpfälzer sorgte zudem für den ersten Sieg von Bora – hansgrohe in Frankfurt.

Zum Rennbericht:

58. Eschborn - Frankfurt 2020: abgesagt
Wegen der Corona - Pandemie musste der hessischer Klassiker wie so viele andere Rennen der Saison auch abgesagt werden.


59. Eschborn - Frankfurt 2021: verschoben
Wegen der Corona - Pandemie musste der hessischer Klassiker auf den 19. September verschoben werden.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.06.2020Eschborn-Frankfurt reiht sich in die Serie der Absagen ein

(rsn) - Neben vielen anderen Rennen fällt nun auch das WorldTour-Eintagesrennen Eschborn-Frankfurt der Corona-Pandemie zum Opfer. Wie es in einer am Montag versendeten Pressemitteilung hieß, könnte

22.05.2020Noch immer keine neuen Termine für deutsche WorldTour-Rennen

(rsn) - Als der Radsportweltverband UCI Anfang Mai den revidierten WorldTour-Kalender 2020 präsentierte, suchte man Eschborn - Frankfurt und die EuroEyes Cyclassics Hamburg vergeblich in der Liste. W

01.05.2020Selber fahren oder zuschauen: Der 1. Mai bleibt Radsport-Tag

(rsn) - Ob selber fahren oder zuschauen, der 1. Mai bleibt ein Radsport-Tag. Um 13:15 Uhr startet das vierstündige Spezial des HR. Dabei gibt sich eine bunte "Startliste“ bei Florian Naß und Fabi

01.05.2020Video-Rückblick: Ackermann jubelt vor der Alten Oper

(rsn) - Am 1. Mai 2019 sicherte Pascal Ackermann sich und seinem Team Bora - hansgrohe den ersten Sieg beim hessischen Klassiker Eschborn - Frankfurt. Der damalige Deutsche Meister verwies nach perfek

01.05.2020Eschborn-Frankfurt: Ohne Rennen auf der Rennstrecke

(rsn) - Rennen wird im Taunus heute keines gefahren, doch unser Reporter Eric Gutglück ist trotzdem zwischen Eschborn, Feldberg, Mammolshainer Stich und Frankfurter Alter Oper unterwegs, um Euch zu z

01.05.2020Wegmann: “Frankfurt war für mich schon immer ein besonderes Rennen“

(rsn) - Auf die Austragung des Münsterland Giro am 3. Oktober darf Rennleiter Fabian Wegmann noch hoffen. Doch seit Dienstag ist offiziell bekannt: Die Deutschland Tour wird in diesem Jahr genauso we

30.04.2020Degenkolb: “Das wird bestimmt total lustig“

(rsn) - Man muss das Beste draus machen! Das ist auch das derzeitige Motto von John Degenkolb (Lotto Soudal). Statt viele hundert Kilometer auf den Radstrecken Europas abzuspulen, buddelt der Klassike

16.04.2020Eschborn - Frankfurt als Konserve mit vielen Mitmachaktionen

(rsn) - Die Ideen, wie man die durch den Corona-Virus erzwungene radsportlose Zeit mit Radsport überbrücken kann, werden immer zahlreicher. So wiederholt der Hessische Rundfunk am 1. Mai die letztjÃ

19.03.2020Findet Eschborn – Frankfurt nach der Deutschland Tour statt?

(rsn) - Überall auf der Welt stehen die (Fahr-)Räder still. Die nächsten Wochen wird es keine Rennen geben. Welche Probleme bereitet das den Veranstaltern? Und wie kann es – auch bei der Tour de

18.03.2020Eschborn-Frankfurt: Absage für den 1. Mai

(rsn) - Wegen der Corona-Pandemie wird die für den 1. Mai geplante 59. Auflage von Eschborn - Frankfurt abgesagt. Wie es am Mittwoch in einer Pressemitteilung des Organisators ASO hieß, sei die Ents

30.01.2020Frankfurts Streckenchef Rolf Heine tritt nach 44 Jahren ab

(rsn) - 44 Jahre wirkte Rolf Heine im Hintergrund des Frankfurter Radrennens, das früher "Rund um den Henninger Turm“ hieß. Seit 1967 war er für die Strecke und vieles mehr verantwortlich gewesen

29.01.2020Strecke von Eschborn-Frankfurt bleibt unverändert

(rsn) - Nach einigen Änderungen in den letzten Jahren ist die Strecke der 59. Ausgabe von Eschborn-Frankfurt identisch mit der Auflage von 2019. Für Rennchef Claude Rach ein weiterer Schritt, um Fra

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine