Corona-Pandemie und Handbruch sorgen für Pause

Walscheid: “Daheim bleiben, Risikogruppen schützen“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Walscheid: “Daheim bleiben, Risikogruppen schützen“"
Max Walscheid (NTT) | Foto: Cor Vos

17.03.2020  |  (rsn) – Aktuell wird Max Walscheid (NTT) nicht nur vom Coronavirus vom Radrennen fahren abgehalten. Der Heidelberger muss einen Handbruch auskurieren, den er sich bei einem Sturz während der Fernfahrt Paris – Nizza zugezogen hatte. Trotzdem lässt die Pandemie auch ihn nicht unberührt!

So ist es für den NTT-Profi zwar etwas leichter zu verschmerzen, dass er nicht starten darf – denn mehr als auf der Rolle trainieren ist  zurzeit eh nicht möglich. Doch wegen des Virus rückt bei Walscheid, der in Heidelberg ein paar Semester Medizin studierte, die Fraktur in den Hintergrund.

“Ich nehme die Sache sehr ernst. Ich denke, jeder von uns hat die Aufgabe, seine Umwelt zu schützen. Ich versuche selber die offiziellen Maßgaben möglichst gut umzusetzen: daheim bleiben, Risikogruppen schützen“, berichtete Walscheid gegenüber radsport-news.com.

Dass zur Zeit keine Rennen gefahren werden, ist für Walscheid die einzig logische Entscheidung gewesen. Der Sprinter gibt zwar an, dass es “sehr, sehr schade“ sei, dass der “gesamte Sport aktuell pausiert.“ Denn “wie jeder andere Fahrer habe ich hart trainiert. Wir wollten uns beweisen, gut fahren, Rennen gewinnen“, sagte Walscheid. Aber “im Gesamtbild rückt das schnell in den Hintergrund“, fügte er an.

Da Walscheid im Februar in Malaysia in die Saison startete, hatte er sich bereits früh mit der Corona-Thematik auseinander gesetzt. “Ich habe die Entwicklung seit Beginn im November 2019 verfolgt und mich gut informiert, etwa zum Thema Ansteckungsgefahr. Gerade im Vorfeld der Tour de Langkawi habe ich mir selber Gedanken über potentielle Risiken gemacht und wir haben es teamintern bewertet“, meinte Walscheid, der in Malaysia seine ersten beiden Saisonsiege einfuhr.

Der langjährige Sunweb-Profi war Ende Februar auch bei der UAE Tour am Start, die aufgrund des Coronavirus, der bei Teambetreuern und letztlich auch einigen Fahrern diagnostiziert wurde, abgebrochen wurde. Walscheid: “Die Absage kam völlig aus dem Blauen. Wir sind nachts geweckt worden. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich zu keinem Moment mit einem Abbruch gerechnet. Wir haben in Sachen Hygiene vor Ort sehr gut aufgepasst und es gab auch bis zum Moment des Abbruchs keine 'konkrete Bedrohung'!“

Danach reiste er “mit gemischten Gefühlen“ zu Paris – Nizza. Zum einen sei er froh gewesen, dass er es ins achtköpfige Aufgebot geschafft hatte , aber “vor dem Start waren Corona und die gesamte Unsicherheit sehr präsent“, meinte Walscheid. Der gebürtige Neuwieder gab aber auch zu Protokoll, dass er zum Rennstart in den Profimodus schalten konnte. “Spätestens ab der taktischen Besprechung war ich ausschließlich auf das Rennen fokussiert und habe keinen Gedanken an einen Abbruch oder Ähnliches verschwendet.“

Den Abbruch nach der vorletzten Etappe erlebte Walscheid aufgrund seines Sturzes nicht mehr vor Ort mit. Allerdings war er noch beim Etappensieg seines italienischen Teamkollegen Giacomo Nizzolo Teil des Pelotons gewesen und hatte seinen Teil zum Erfolg beitragen können. “Ich war die ersten drei Etappen ausschließlich darauf konzentriert, Nizzolo zu helfen. Das hat super geklappt. Wir sind sehr, sehr gut zusammen gefahren und haben uns extrem gefreut. Das war ein toller Sieg, den wir ganz normal gefeiert haben“, berichtete Walscheid auch einem Ansatz von Normalität.

Diese herrsche momentan aber nicht einmal mehr ansatzweise vor. “Die Entwicklung war schon enorm schnell. Damit habe ich so sicher nicht gerechnet“, gestand Walscheid, der sich nun auf die aktuellen Gegebenheiten einstellen wird. Da momentan auch Fitnessstudios und der Olympiastützpunkt Heidelberg geschlossen sind, ist Walscheid dabei, sich zu Hause ein kleines Gym einzurichten, um nach auskuriertem Handbruch das Krafttraining durchführen zu können. Dann heißt es wieder trainieren und auf den nächsten Renneinsatz zu warten.

 

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)