Jumbo-Nachwuchs überzeugt beim Ster van Zwolle

Wagner lotste seine “Frischlinge“ beim Debüt auf Rang zwei

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Wagner lotste seine “Frischlinge“ beim Debüt auf Rang zwei"
Robert Wagner ist Sportlicher Leiter bei Jumbo - Visma Development | Foto: Cor Vos

29.02.2020  |  (rsn) – Beinahe hätte Robert Wagner einen Traumeinstand als Sportlicher Leiter gefeiert. Der Ex-Profi, seit Januar bei Jumbo – Visma für das Development-Team verantwortlich, konnte aber mit der Leistung und dem Ergebnis seiner jungen Truppe beim Ster van Zwolle (1.2) sehr zufrieden sein.

Nach 180 harten Kilometern, die von Wind, Regen und einstelligen Temperaturen geprägt waren, musste sich Olav Kooij nur seinem niederländischen Landsmann David Dekker (SEG Racing Academy), dem Sohn von Erik Dekker, geschlagen geben. Das gute Abschneiden der Jumbo-Nachwuchsfahrer komplettierte Rick Pluimers auf Rang sieben.

“Es war ein richtig guter Einstand für unsere `Frischlinge`, bei einem richtig harten Männerrennen. Fünf von unseren sieben Fahrern waren im letzten Jahr noch bei den Junioren aktiv, dort waren die Rennen noch 30 bis 40 Kilometer kürzer. Für Kooij war es auch das allererste Männerrennen und dann wird er gleich Zweiter. Einfach super“, meinte Wagner zu radsport-news.com.

Für den 36-Jährigen war es die Premiere als Sportlicher Leiter. Zwar konnte er 2019 während der Deutschland Tour bei Arkéa Samsic bereits im Begleitfahrzeug mitfahren und die Tour of Britain als Stagiaire-Sportdirektor bei Jumbo-Visma an der Seite von Jan Boven bestreiten - allerdings jeweils nur auf dem Beifahrersitz. “Das jetzt war schon etwas komplett anderes. Man fährt ja nicht einfach zum Rennen, sondern muss im Vorfeld schon viele logistische Dinge auf den Weg bringen“, erklärte Wagner.

Auf den Ster van Zwolle, den er als Profi nie bestritt, bereitete Wanger sich mit Hilfe von Veloviewer und Google Earth vor. Für seine Fahrer erstellte er eine Power-Point-Präsentation mit den Zielen und der Strategie für das Rennen sowie den Schlüsselstellen und Besonderheiten des Kurses. “Da konnte ich mir natürlich während meiner Profizeit schon einiges abgucken. Aber ohne mich zu sehr loben zu wollen, die Präsentation hatte ein ähnliches Niveau wie bei unserer WorldTour-Mannschaft.“

"Wir haben einen richtig guten Spirit"

Als eines der Ziele gab Wagner den Kampf um das Bergtrikot aus und auch dieses wurde ereicht. “Natürlich sind das hier in den Niederlanden keine langen oder steile Anstiege. Aber dennoch ist es schön, dass es geklappt hat. Eigentlich war ein anderer Fahrer in der Wertung uneinholbar vorne, aber er hat dann das Ziel nicht erreicht und bekam nicht das Trikot. Das zeigt auch, dass man für einen zweiten Platz kämpfen soll, wie es heute Mick van Dijke getan hat und der dann noch mit dem Bergtrikot belohnt wurde“, so Wagner.

Im Rennen hatte Wagner recht wenige aufregende Momente erlebt. Froh war er, dass er bei dem schlechten Wetter nicht auf dem Rad, sondern im Trockenen sitzen konnte. “Gerade 50 Kilometer vor dem Ziel hat es mal ordentlich geschüttet und ziemlich heftig gestürmt. Da sind schon einige Fahrer vom Wind verweht worden. Das war echt heftig“, berichtete Wagner.

Das Wetter trug aber auch zu einem eher unspektakulären Rennverlauf bei. “Durch die Bedingungen hat jeder im Feld seine Position in seiner Gruppe gefunden. Am Anfang wurde einmal richtig Tempo gefahren, dann war die Vorselektion schon geschehen“, sagte Wagner.

Defekte und Stürze hatte sein Team nicht zu beklagen. Dennoch schafften es Wagner sowie sein Mechaniker während des gesamten Rennens nicht, eine "Pinkelpause" einzulegen. “Wir wollten nicht anhalten und dann passiert vielleicht etwas und wir sind nicht da“, sagte er.

Seinen nächsten Einsatz hat Wagner in Kroatien, wo er sein Team bei zwei Eintagesrennen betreut. Dabei werden die zwei Deutschen im Aufgebot, Michael Heßmann und Maurice Ballerstedt, ihr Saisondebüt geben. Nach seiner gelungenen Premiere nahm Wagner die Autofahrt mit positiven Gefühlen auf sich. Aber auch, weil sein Eindruck von der jungen Mannschaft ein durchweg guter ist. "Ich hatte vom Anfang an das Gefühl, dass da kein Quertreiber dabei ist. Wir haben einen richtig guten Spirit“, meinte der ehemalige Deutsche Meister.

Weitere Radsportnachrichten

18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen

(rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)