Vertrag mit Movistar aufgelöst

Kollision mit spanischem Recht: Bertizzolo landet bei CCC - Liv

Von Felix Mattis

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Sofia Bertizzolo im Trikot ihres neuen Teams CCC - Liv im Trainingslager in Denia. | Foto: Cor Vos

17.12.2019  |  (rsn) - Sofia Bertizzolo hat auf den letzten Drücker doch noch ein WorldTour-Team für die Saison 2020 gefunden. Drei Wochen, nachdem bekannt wurde, dass ihr im Sommer geschlossener Vertrag mit dem spanischen Movistar-Rennstall aufgelöst werden musste, gab das niederländische Team CCC - Liv um Marianne Vos bekannt, dass die junge Italienerin künftig in Orange unterwegs sein wird.

Bertizzolo, die im Jahr 2018 die Nachwuchswertung der Women's WorldTour gewann, komplettiert als 15. Fahrerin den Kader des Rennstalls, der eng mit dem Männerteam CCC verbunden ist, allerdings nicht demselben Eigentümer gehört.

"Wir hatten Sofia schon lange auf unserem Radar und sind glücklich, dass wir es geschafft haben, eine Last-Minute-Einigung zu erzielen", erklärte Team-Manager Eric van den Boom. "Schon 2018 hat sie gezeigt, dass sie ein aufkommendes Talent ist. Dieses Jahr saß sie in der Spitzengruppe bei der Flandern-Rundfahrt und wurde Vierte. Sie kommt sehr gut mit Anstiegen klar, hat aber vor allem auch einen starken Sprint."

Bertizzolo, die 2014 in Ponferrada Vize-Weltmeisterin der Juniorinnen geworden war, gilt als starke Allrounderin und eine der vielversprechendsten Youngsterinnen im Frauen-Peloton. Nach drei Jahren bei Astana fuhr sie in der abgelaufenen Saison für das zum Jahresende aufgelöste Team Virtu Cycling. Als dessen Aus bekannt wurde, unterschrieb sie für 2020 bei Movistar.

Spanisches Gesetz wurde bei Movistar zum Problem

Doch im November wurde klar, dass sie für die Spanier nicht würde fahren können. Der Grund: Bertizzolo ist bei der italienischen Polizei angestellt und gehört als Teil des staatlichen Sportfördersystems zum Radsport-Team der Polizia di Stato. Dadurch kann sie nur als Freiberuflerin auf Rechnung fahren - genau wie übrigens die deutschen Athletinnen und Athleten aus Sportfördergruppen, wie etwa Lisa Klein oder Charlotte Becker.

In Spanien aber ist es nicht erlaubt, eine Fahrerin als Freiberuflerin zu beschäftigen. Movistar muss per Gesetz all seine Sportler und Sportlerinnen festanstellen. Um für den Rennstall fahren zu können, hätte Bertizzolo also ihre  sichere Stelle bei der Polizei in Italien aufgeben müssen.

Da sie das nicht wollte, musste sie sich sehr spät im Herbst auf die Suche nach einem neuen Team machen - und hatte Glück: Mit CCC - Liv ist sie bei einem der stärksten Rennställe der Welt gelandet. Sie kann von Vos lernen und gleichzeitig immer dann als Leaderin fahren, wenn die Niederländerin nicht am Start steht - und vielleicht sogar noch häufiger, da Vos dafür bekannt ist, auch bereitwillig für eine jüngere Teamkollegin zu fahren.

Zwei wichtige Neuzugänge aus Italien

"Ich bin extrem glücklich über diesen Transfer und dankbar, weil CCC - Liv schon immer Interesse an mir gezeigt hatte", so Bertizzolo nun. "Das Team ist eine gute Wahl, weil ich hier den nächsten Schritt in meiner Karriere machen kann. Sie sind sehr erfahren und haben eine solide Organisationsstruktur über die Jahre geschaffen, mit Menschen, die schon lange involviert sind und über die Jahre viele Champions hervorgebracht haben."

Neben Bertizzolo kommt für 2020 auch deren italienische Landsfrau, die kletterstarke Soraya Paladin neu zu CCC - Liv. Sie beide werden gemeinsam mit Vos und der Südafrikanerin Ashleigh Moolman-Pasio die Köpfe des Teams sein. Außerdem gehört auch Sabrina Stultiens zum Kader, die ebenfalls immer als großes Talent galt, das gesundheitsbedingt aber bislang nie zeigen konnte.

Der Kader von CCC - Liv für 2020: Sofia Bertizzolo, Valerie Demey, Inge van der Heijden, Marta Jaskulska, Jeanne Korevaar, Evy Kuijpers, Aurela Nerlo, Marta Lach, Riejanne Markus, Ashleigh Moolman-Pasio, Soraya Paladin, Pauliena Rooijakkers, Agnieszka Skalniak, Sabrina Stultiens, Marianne Vos

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