Neue Informationen aus Operation Aderlass

UCI will Dopingproben von 2016 und 2017 nochmal kontrollieren

Foto zu dem Text "UCI will Dopingproben von 2016 und 2017 nochmal kontrollieren"
Hinweisschild zur Dopingkontrolle. | Foto: Cor Vos

28.11.2019  |  (rsn) - Der Radsport-Weltverband UCI hat am Mittwoch Nachkontrollen von Dopingproben aus den Jahren 2016 und 2017 angekündigt. Das begründete die UCI mit neuen Informationen aus Dokumenten der österreichischen Behörden, die sich mit der sogenannten 'Operation Aderlass' beschäftigen. Man habe die Cycling Anti-Doping Foundation CADF damit beauftragt, die Nachkontrollen durchzuführen, heißt es in einer Pressemitteilung der UCI.

"Während der Aderlass-Ermittlungen, und dank der engen Zusammenarbeit zwischen der UCI und den österreichischen Behörden, wurden mehrere Untersuchungen gegen Dopingverstöße in Gang gebracht. Mehrere Personen, die meisten davon, auf höchstem Level aktiv, wurden jetzt bestraft", so die UCI-Mitteilung weiter. "Die UCI würde gern all den Behörden danken, die an den Ermittlungen arbeiten und wird weiterhin eng mit den betroffenen Parteien zusammenarbeiten, um ehrliche Athleten zu schützen und sauberen Sport zu garantieren."

Die Operation Aderlass wurde durch Recherchen der ARD-Dopingredaktion ins Rollen gebracht und führte im Februar 2019 dazu, dass bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Seefeld bei einer Razzia fünf Ski-Langläufer aus Österreich, Estland und Kasachstan wegen Doping festgenommen wurden. Zeitgleich wurden in Erfurt der ehemalige Milram-Teamarzt Mark Schmidt festgenommen und 40 Blutbeutel sichergestellt.

Die Münchener Doping-Staatsanwaltschaft erklärte einige Tage später, dass mindestens 21 Athleten aus fünf verschiedenen Sportarten und acht Ländern in das Doping-Netzwerk um Schmidt involviert seien.

Fünf Langläufer, sieben Radsportler und wer noch?

Die UCI hat seitdem den Österreicher Stefan Denifl, den Kroaten Kristijan Durasek, die Slowenen Kristijan Koren und Boruz Bozic sowie den Italiener Alessandro Petacchi gesperrt. Außerdem war der Österreicher Georg Preidler zumindest in Teilen geständig. Gegen ihn wird in Innsbruck noch wegen Betruges ermittelt. Der deutsche Ex-Profi Danilo Hondo gestand ebenfalls, im Jahr 2011 mit der Hilfe von Schmidt Blutdoping betrieben zu haben. Er verlor danach seinen Job als Trainer beim Schweizer Verband.

Wer neben diesen fünf Ski-Langläufern und sieben Radsportlern die anderen mindestens neun in die Operation Aderlass verstrickten Athleten und Ex-Athleten sind, ist bislang nicht bekannt. Die von der UCI nun anberaumten Nachkontrollen zu Proben aus den Jahren 2016 und 2017 legen nahe, dass man weiteren Radsportlern auf den Fersen ist. Dazu will sich die UCI jedoch noch nicht äußern. Zum jetzigen Zeitpunkt werde man keine weiteren Kommentare zu den veranlassten Nachkontrollen abgeben, hieß es in der Pressemitteilung.

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