RSN Rangliste, Platz 107: Reto Hollenstein

Frische Motivation zum Ende einer schwierigen Saison

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Frische Motivation zum Ende einer schwierigen Saison"
Reto Hollenstein (Katusha - Alpecin) | Foto: Cor Vos

04.11.2019  |  (rsn) – Vor allem wegen konstanter Fahrweise und zuverlässigen Helferdiensten war Reto Hollenstein (Katusha – Alpecin) mit dem Jahr 2019 eigentlich zufrieden. Dennoch sprach der lange Schweizer gegenüber radsport-news.com von einer “schwierigen Saison.“ Dies lag zum einen an einer ganzen Reihe von Stürzen. “Zum Glück ohne gravierende Verletzungen, aber trotzdem nicht sehr hilfreich, wenn man immer angeschlagen ist und ein extrem dichtes Rennprogramm hat“, erklärte der 34-Jährige.

Aber auch der im Frühjahr erfolgte vorzeitige Abschied von Marcel Kittel und die lange Zeit ungewisse Zukunft des Rennstalls, der aufgrund fehlender Sponsoren seine WorldTour-Lizenz schließlich an den Zweitdivisionär Israel Cycling Academy verkaufen musste, waren der Stimmung nicht gerade förderlich. “Nach dem Abgang von Marcel war leider etwas der Wurm drin. Schade auch, dass das Team am Ende des Jahres aufgelöst wird. Wir waren eine gute Truppe. Aber die negativen Schlagzeilen und vor allem, weil niemand wusste, wie es weitergeht, waren definitiv nicht sehr erfreulich und irgendwie auch Kräfte zehrend über das ganze Jahr hinweg gesehen“, berichtete Hollenstein.

Durch den Abgang des deutschen Sprinters und dem verletzungsbedingten langfristigen Ausfall von Ian Boswell mussten die Katusha-Profis zudem Zusatzschichten schieben. “Wir hatten nach dem Frühling nur noch 22 Fahrer“, so Hollenstein, der in der zweiten Saisonhälfte kaum Pausen erhielt und nach der BinckBank-Tour Mitte August schon 80 Renntage in den Beinen hatte.

Erst danach konnte der Eidgenosse, der zum zweiten Mal Vater wurde, etwas herausnehmen und “Zeit mit der Familie genießen“, ehe ab Mitte September nochmals sieben Eintagesrennen auf ihn warteten. “Das war meine längste Saison“ sagte Hollenstein, der sich als extrem zuverlässiger Profi präsentierte und nur bei einem einzigen Rennen vorzeitig vom Rad stieg.

Meistens als Helfer im Einsatz, gelang ihm 2019 zumindest einmal der Sprung aufs Podium, nämlich als Dritter der Schweizer Zeitfahrmeisterschaften, die vor seiner Haustür stattfanden und von seinem Heimatverein VC Fischingen mitorganisiert wurden. “Auf den Trainingsstraßen Rennen zu bestreiten ist immer etwas Tolles und macht sehr viel Spaß, vor allem auch vor den eigenen Fans“, erklärte Hollenstein, der dann noch im Straßenrennen Zwölfter wurde.

Ebenfalls positiv in Erinnerung blieben ihm seine zweite Teilnahme am Giro d`Italia nach 2012 – “ein super Erlebnis“– und die Klassiker. “Die machten ebenfalls viel Spaß, da hatten wir eine echt gute Truppe zusammen“, meinte Hollenstein, der sich gemeinsam mit Nils Politt über dessen zweiten Platz bei Paris – Roubaix freuen konnte. Zufrieden war er auch zum Ende der Saison mit seiner Vorstellung bei Paris-Tours, das er auf Rang 18 abschloss.

“Da konnte ich endlich mal ein starkes Rennen zeigen, auch wenn das Resultat am Ende nicht ganz zufriedenstellend war“, meinte der Allrounder, der aus dem Sprinterklassiker “frische Motivation für die Zukunft“ bezog. “Das zeigt mir, dass ich nach wie vor auf dem richtigen Weg bin. Außerdem war für mich wichtig zu sehen, was möglich ist mit einem Freifahrtschein“, sagte er.

Seine drei Jahre bei Katusha - Alpecin bewertete Hollenstein als “sehr positiv“. Wie es nach dem Aus des Teams für ihn weitergeht, wollte der ehemalige IAM-Profi noch nicht verraten: “Infos kommen“, fügte er vielsagend an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

31.03.2025Haller fehlte ein halbes PS bei Pedersens Attacke

(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah

31.03.2025Dwars door Vlaanderen im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das

30.03.2025Pedersen: “Erwartet das nicht immer von mir“

(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter

30.03.2025Degenkolb: “Als Mads losfuhr, hatte keiner die Beine“

(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine