Vorschau 34. Deutschland Tour

Die großen Namen sind nicht die großen Favoriten

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Die Streckenkarte der Deutschland Tour 2019 | Foto: ASO

29.08.2019  |  (rsn) - Nach ihrer Wiederbelebung im vergangenen Jahr durch die ASO wird die Deutschland Tour ab morgen zum 34. Mal ausgetragen. Die Rundfahrt führt wieder über vier Etappen, ist aber bereits als 2.HC eingestuft, also eine Kategorie höher als noch 2018. Die Profis müssen diesmal insgesamt 717,5 Kilometer bewältigen und durchqueren dabei die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen - Anhalt, Hessen und Thüringen.

Das erstklassig besetzte Feld besteht aus nicht weniger als 15 WorldTour-Teams, dazu kommen drei Zweitdivisionäre sowie die vier deutschen Kontinental-Mannschaften Lotto - Kern Haus, P&S Metalltechnik, Bike Aid sowie Dauner - Akkon, die vor allem durch eine offensive Fahrweise von sich reden machen wollen.

Die Strecke: Die Auftaktetappe von Hannover nach Halberstadt führt über welliges Terrain und weist etwa zur Rennhälfte eine Bergwertung der 3. Kategorie auf, doch der Anstieg hinauf zum Sternplatz sollte für die Sprinter ebenso kein unüberwindbares Hindernis darstellen wie der späte Stich in Huy-Neinstedt rund 17 Kilometer vor dem Ziel, wo der Schlusskilometer nochmals leicht ansteigend verläuft.

Tags darauf startet die mit 202 Kilometern längste Etappe der Deutschland Tour in Marburg und führt in eine andere Universitätsstadt, nämlich Göttingen. Auf dem Weg dorthin warten in Nordhessen viele kleine Hügel und insgesamt zwei Bergwertungen, von denen die zweite bereits auf den beiden Zielrunden in Göttingen abgenommen werden. Der letzte Anstieg - 1,1 Kilometer lang und 4,6 Prozent steil - ist nicht als Bergpreis gekennzeichnet, ehe dann die letzten fünf Kilometer zunächst abfallend und dann flach verlaufen.

Die 3. Etappe von Göttingen nach Eisenach ist deutlich schwerer. Zwei der drei Bergwertungen sind auf den letzten 40 Kilometern zu bewältigen. Dazu kommt auf der Schlussrunde der nicht kategorisierte Anstieg “Hohe Sonne“ - 6,7 Prozent bei 1,8 Kilometer -, von wo aus den Sprintern noch zehn Kilometer bleiben, um mögliche Ausreißer einzufangen.

Definitiv zu schwer für die schnellen Männer dürfte der letzte Tag der Deutschland Tour werden, der das Feld von Eisenach über 159,5 Kilometer durch den Thüringer Wald in die Landeshauptstadt Erfurt führt. Schon die erste Rennhälfte hat es mit drei Bergwertungen in sich, wobei nach 85 Kilometern in Oberhof der mit 834 Metern höchste Punkt der Rundfahrt erreicht wird. Von dort geht es über eine lange Abfahrt nach Erfurt hinein, wo nochmals drei Zielrunden zu je acht Kilometern warten -einschließlich des Anstiegs an der Wartburgstraße, der beim letzten Mal als zwei Kilometer lange Schlusssteigung die Entscheidung über den Gesamtsieg bringt.

Die Favoriten: Mit Geraint Thomas (Ineos) und Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) haben gleich zwei Tour-de-France-Gewinner ihre Teilnahme zugesagt. Doch sowohl der Brite als auch der Italiener kehren aus einer Rennpause nach der Tour de France zurück und werden das Rennen wohl zur Vorbereitung auf den letzten Teil der Saison nutzen. Gleiches gilt für den Tour-Fünften Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick – Step), Richie Porte (Trek - Segafredo) - Elfter der Frankreich-Rundfahrt - , den Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe), der die Tour auf einem sensationellen vierten Platz beendete sowie für Buchmanns künftigen Teamkollegen Lennard Kämna (Sunweb).

Erste Kandidaten auf den Gesamtsieg sind angesichts des klassikerähnlichen Streckenprofils und der Saisonplanung der belgische Überflieger Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step), der in seiner ersten Profisaison bereits die Belgien-Rundfahrt, die Clasica San Sebastian sowie das EM-Zeitfahren von Alkmaar gewinnen konnte.

Als schärfste Konkurrenten des erst 19 Jahre alten Evenepoel gelten Fahrer wie Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma), U23-Weltmeister Marc Hirschi (Sunweb), der Brite Ben Swift, der Russe Pavel Sivakov (beide Ineos), der zuletzt die Polen-Rundfahrt gewann, der Kasachische Meister Alexey Lutsenko (Astana) oder der Italiener Diego Ulissi (UAE - Team Emirates). Aussichtsreichster der deutschen Starter dürfte der Kölner Nils Politt (Katusha - Alpecin) sein, der vergangenes Jahr die Schlussetappe in Stuttgart gewann und sich im Gesamtklassement nur um sechs Sekunden dem diesmal fehlenden Matej Mohoric (Bahrain - Merida) geschlagen geben musste.

In den möglicherweise drei Sprintankünften ruhen die Hoffnungen der deutschen Fans in erster Linie auf Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe), der im vergangenen Jahr noch leer ausgegangen war. Der Pfälzer zeigte zuletzt mit zwei Etappensiegen bei der Polen-Rundfahrt starke Form, wurde am Sonntag bei den Cyclassics in Hamburg aber abgehängt.

Dort war André Greipel (Arkéa Samsic) als Elfter bester Deutscher. Ob der 37 Jahre alte Hürther aber ein ernsthafter Kandidat auf einen Tagessieg ist, bleibt angesichts von Greipels eher durchwachsenen Vorstellungen in diesem Jahr abzuwarten. Weitere Kandidaten auf Sprintsiege sind der Australier Caleb Ewan (Lotto Soudal), Norweger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), der Belgier Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) und der Italiener Sonny Colbrelli (Bahrain - Merida).

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