Poitschke: “Ich glaube, Stuyven gewinnt“

Ist die Entscheidung bei der Deutschland Tour schon gefallen?

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ist die Entscheidung bei der Deutschland Tour schon gefallen?"
Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) geht als Gesamtführender in die Schlussetappe der Deutschland Tour. | Foto: Cor Vos

01.09.2019  |  (rsn) - Drei der vier Etappen sind vorbei und am Sonntag wartet das große Finale von Eisenach durch den Thüringer Wald nach Erfurt. 159,5 Kilometer stehen auf dem Programm und das Streckenprofil zeigt die höchsten Spitzen der gesamten Deutschland Tour: Über den Rennsteig geht es hinauf an die Ski-Arena in Oberhof, 834 Meter über dem Meer. Zuvor stehen bereits Bergpreise an der Neuen Ausspanne und am Ruppberg auf dem Programm. Genug, um das Gesamtklassement noch einmal völlig auf den Kopf zu stellen?

"Ich denke, dass noch ein bisschen etwas probiert wird", meinte Simon Geschke (CCC) am Samstagabend in Eisenach. Der Freiburger selbst wäre einer der Kandidaten, der in die Offensive gehen könnte. Bergauffahren kann er, und mit 23 Sekunden Rückstand liegt er als Gesamtzwölfter auch im Gesamtklassement noch in guter Position. So wirklich daran zu glauben, dass man Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) den Gesamtsieg noch streitig machen kann, scheint er aber nicht. "Trek hat schon ein gutes Team", so Geschke. "Da müsste schon ganz schön viel passieren. Und dazu istes morgen wohl nicht schwer genug."

Denn auch wenn es im Thüringer Wald hoch hinaus geht und der Rennsteig zu Selektionen führen könnte, so ist der Weg vom letzten Bergpreis in Oberhof bis zur ersten Zielpassage weit: 56 Kilometer lang geht es abwärts und flach nach Erfurt, bevor die letzten zwei Kilometer zum Ziel hinauf auf den drei Schlussrunden in der Gothaer Straße nochmal leicht ansteigen.

Deshalb glaubt auch Enrico Poitschke, der Sportdirektor des Teams Bora - hansgrohe, das mit Emanuel Buchmann den Gesamt-13. (+ 0:23) stellt, nicht mehr an eine Veränderung an der Spitze des Klassements. "Im Mittelteil wird zwar noch etwas probiert werden. Aber ich denke, der Weg von den Bergen ins Ziel ist zu weit, um da vorne zu bleiben. Ich glaube, Stuyven gewinnt", so Poitschke.

Stuyven: "Es ist an mir, dafür zu sorgen, dass ich es nicht bereue"

Der Belgier selbst hielt sich am Samstagabend zwar noch etwas zurück in seiner Euphorie, wirkte andererseits im Rennen aber sehr stark und nicht, als ob er sich allzu leicht in Bedrängnis bringen lassen würde. "Es sieht gut aus, aber vor der morgigen Ziellinie ist es nicht vorbei", sagte er nachdem er mit Kasper Asgreen (Deceuninck - Quick-Step) zusammengearbeitet hatte, so dass der Däne die Etappe gewinnen konnte, während Stuyven die Gesamtführung übernahm. "Jetzt ist es an mir dafür zu sorgen, dass ich diese Entscheidung morgen nicht bereue."

Zu erwarten ist, dass vor allem die Teams Deceuninck - Quick-Step, Astana und Sunweb sowie UAE Team Emirates das Rennen im Thüringer Wald schwer machen. Sie wollen Stuyven oder wenigstens den Gesamtzweiten Sonny Colbrelli (Bahrain - Merida / + 0:13) und alle anderen Sprinter abhängen, um Alexey Lutsenko (Astana / + 0:18), Yves Lampaert (Deceuninck - Quick-Step / + 0:19), Marc Hirschi (Sunweb / + 0:20) und Diego Ulissi (UAE Team Emirates / + 0:20) noch eine Verbesserung im Klassement zu ermöglichen.

Bonifikationen können die D-Tour entscheiden

Von diesen Teams wird es abhängen, ob noch einmal ums Klassement gefahren wird, oder es in Erfurt nur noch um den letzten Tagessieg geht. Ein wichtiger Faktor dabei könnte sein, dass sowohl UAE Team Emirates in Göttingen mit Alexander Kristoff, als auch Deceuninck - Quick-Step in Eisenach mit Asgreen den Haken hinter das Ziel 'Etappensieg' bereits gesetzt haben.

Doch auch wenn das Feld geschlossen nach Erfurt kommt, muss Stuyven noch zittern: Der Bonussprint acht Kilometer vor dem Ziel in der Wartburgstraße und die Zielankunft an sich halten noch bis zu 13 Bonussekunden bereit, wenn ein Fahrer beide Linien als Erster überquert. Sollte das Colbrelli gelingen und Stuyven jeweils nicht in die Top 3 kommen, so wäre der Italiener Gesamtsieger.

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.09.2019Podcast: Fazit der Deutschland Tour 2019

(rsn) - Ein erstklassig besetztes Feld, Spannung bis zum letzten Augenblick, vier Etappen Vollgas: Die Deutschland Tour 2019 war sportlich gesehen ein voller Erfolg und war Werbung für den Radsport.

02.09.2019Deutschland Tour mit einem Kriterium statt einer 5. Etappe?

(rsn) - Die zweite Deutschland Tour nach dem Neustart war wieder ein großer Erfolg. Nicht nur die Profis schwärmten von den guten Bedingungen während der vier Etappen. Auch das Fernsehen konnte mit

02.09.2019Huppertz: “Lieber vorne sterben, als hinten einfach so abfallen“

(rsn) - Auf eine gute Deutschland Tour blickt das Team Team Lotto- Kern Haus zurück. Das Highlight für die Mannschaft aus der dritten Radsportliga war sicher die Auszeichnung von Joshua Huppertz als

02.09.2019Geschke: “Die Deutschland Tour hat sehr viel Spaß gemacht“

(rsn) - Nach der 4. Etappe der Deutschland Tour äußerten sich die Gewinner der einzelnen Wertungen sowie weitere ausgewählte Profis zur Schlussetappe und zogen ein Fazit von der Rundfahrt, die der

02.09.2019Greipel: “Das Finale war für mich etwas zu hart“

(rsn) - Ohne Top-Ten-Ergebnis beendete André Greipel (Arkéa Samsic) am Sonntag in Erfurt die Deutschland Tour. Aber auch auf dem abschließenden vierten Teilstück ließ der Hürther nichts unversuc

01.09.2019Highlight-Video der 4. Etappe der Deutschland Tour

(rsn) - Das Finale der Deutschland Tour in Erfurt endete mit einem Sprint um den Tagessieg. Und nach den Plätzen zwei und drei in Göttingen und Eisenach klappte es diesmal für Sonny Colbrelli (Bahr

01.09.2019Hirschi verpasst das Podium, verteidigt aber das Weiße Trikot

(rsn) - Ein Platz auf dem Podium und das Weiße Trikot war das Ziel von Marc Hirschi (Sunweb) vor der letzten Etappe der Deutschland Tour von Eisenach nach Erfurt. Am Ende verteidigte der 21-jährige

01.09.2019Gesamtsieg! Stuyven lässt in Erfurt nichts mehr anbrennen

(rsn) - Mit dem Etappensieg hat es in Erfurt trotz des Leadouts seines Teams nicht mehr geklappt, doch Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) durfte auch als Tagesfünfter über seinen Gesamtsieg bei der D

01.09.2019Colbrelli gewinnt den letzten Sprint Sprint, Stuyven mit Gesamtsieg

(rsn) - Das Rote Trikot von Jasper Stuyven (Trek - Segafredo) geriet nicht mehr in Gefahr, und trotzdem durfte auch der Gesamtzweite zum Abschluss der Deutschland Tour in Erfurt jubeln: Sonny Colbrell

01.09.2019So holte Heming Bonuspunkte gegen Alaphilippe und Pedersen

(rsn) - Der Weltranglistenerste Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und Mads Pedersen (Trek – Segafredo), der Zweitplatzierte der Flandernrundfahrt im letzten Jahr, fuhren während der 3

01.09.2019Geschke: “Buchmann und ich hätten miteinander reden sollen“

(rsn) - In Eisenach ging es am Ende der 3. von vier Etappen um den Gesamtsieg bei der Deutschland Tour. Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) und Simon Geschke (CCC) mischten ganz vorne mit. Doch es r

01.09.2019Für Ackermann kommt es am Sonntag auf die ersten 80km an

(rsn) - Den Sprint um den Etappensieg in Halberstadt zum Auftakt hat er eindrucksvoll gewonnen. Doch am Freitag und Samstag lief es für Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) alles andere als nach Plan:

Weitere Radsportnachrichten

04.11.2025Visma holt MTB-Talent Sadnik auf die Straße und Riedmann geht

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor

(rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u

04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training

(rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b

04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“

(rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp

04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“

(rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure

04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour

(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France

04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

04.11.2025Reif für den Zirkus? Leknessund glänzt auf der Bühne

(rsn) - Andreas Leknessund hat auch im kommenden Jahr noch einen Vertrag beim norwegischen Team Uno-X Mobility. Doch auch wenn dieser Kontrakt ausläuft und nicht verlängert werden sollte - wovon bei

04.11.2025Aus Meijering wird künftig Meijer

(rsn) - Die Niederländerin Mareille Meijering wird künftig unter dem Namen Mareille Meijer unterwegs sein. Die 30-jährige Teamkollegin von Liane Lippert und Marlen Reusser beim spanischen Movistar-

04.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

03.11.2025Roglic über Lipowitz: “Natürlich kann er mithalten“

(rsn) – Für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) ging die Saison endgültig mit dem Tour-Kriterium in Singapur zu Ende. Der 35-Jährige feierte 2025 – aus seiner Sicht - "nur“ drei

03.11.2025Van der Poel testet noch unveröffentlichtes Canyon-Rad

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) wurde bei einer Trainingsausfahrt auf einem noch unveröffentlichten Canyon-Rad gesichtet. Der Niederländer, der auch in Spanien einen Wohnsitz hat

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine