Polen-Rundfahrt: Neuer Rekord in Katowice

Mezgec mit 82 km/h zum Sieg: “Heute kam alles zusammen“

Foto zu dem Text "Mezgec mit 82 km/h zum Sieg: “Heute kam alles zusammen“"
Luka Mezgec (Mitchelton - Scott) hat auf der 2. Etappe der Tour de Pologne erstmals seit 2014 wieder einen Sieg auf WorldTour-Niveau feiern können | Foto: Cor Vos

05.08.2019  |  (rsn) - Luka Mezgec (Mitchelton - Scott) hat auf der 2. Etappe der 76. Tour de Pologne nicht nur erstmals seit 2014 wieder einen Sieg auf WorldTour-Niveau feiern können. Damals jubelte der Slowene in seiner besten Profisaison gleich fünf Mal auf höchstem Niveau, Krönung war dabei die Schlussetappe des Giro d’Italia, auf der er sich in Triest gegen Giacomo Nizzolo und den mittlerweile zurückgetretenen Tyler Farrar durchsetzte.

Am Sonntag nun ließ der mittlerweile 31-jährige Mezgec nach 152,7 Kilometern von Tarnowskie Góry nach Katowice im Massensprint Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) und Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) hinter sich und erzielte auf der leicht abfallenden Zielgeraden zudem noch einen neuen inoffiziellen Rekord.

Wie die Organisatoren mitteilten, wurde der Etappengewinner 200 Meter vor dem Ziel mit der Geschwindigkeit von 82,16 km/h gemessen. Damit brach Mezgec die bisherige Bestmarke von 80,8 km/h deutlich, die seit 2014 Jonas Vangenechten hielt. Der Belgier hatte damals Marcel Kittels drei Jahre alten Rekord von 78,3 km/h übertroffen.

"Das war ein großartiger Sieg für mich, ich komme ja nun schon seit mehreren Jahren hierher (zur Polen-Rundfahrt) und war schon Zweiter, Dritter, Fünfter, viele Male in den Top Ten, aber ein Sieg hat mir noch gefehlt“, strahlte Mezgec nach seinem insgesamt fünften Erfolg im Trikot des Mitchelton - Scott-Rennstalls, zu dem er nach drei Jahren bei Giant-Alpecin zur Saison 2016 gewechselt war.

“Ich habe nicht auf die großen Namen geachtet"

Die ganz großen Siege gelangen Mezgec seitdem nicht, am Sonntag aber machte er im hektischen Finale alles richtig und ließ die deutlich stärker eingeschätzte Konkurrenz überraschend hinter sich. “Heute kam alles zusammen und ich hatte auch ein bisschen Glück, dass ich immer am richtigen Hinterrad war und eine gute Position für meinen Sprint fand - und ja, alles passte und zum Glück habe ich gewonnen“, sagte der Slowenische Meister von 2017, der von Gavirias Hinterrad aus seinen Sprint mit rasendem Tempo fuhr und weder vom Kolumbianer noch vom zu spät reagierenden Ackermann noch gestellt werden konnte.

“Ich habe nicht auf die großen Namen geachtet, weil jeder Sprint ein neues Spiel, eine neue Lotterie ist“, erklärte Mezgec, der bei seiner siebten Teilnahme an der Tour de Pologne erstmals ganz oben auf dem Podium einer Etappe stand. “Ich wusste, wann ich antreten musste, und dass ich in einem Sprint wie diesem von hinten kommen musste, weil man an der Spitze viel mehr arbeiten muss als an zweiter Position.“

Ganz aus heiterem Himmel kam der Sieg in Katowice allerdings nicht. Bereits bei der Slowenien-Rundfahrt in seiner Heimat entschied Mezgec die dortige 2. Etappe für sich - der gestrige Erfolg war allerdings weitaus höher einzuschätzen. “Das fühlt sich gut an“, sagte er im Ziel. “Ich habe ja jetzt schon eine Weile versucht, in einem WorldTour-Rennen einen Sieg einzufahren. Ich bekomme hier ja nicht so viele Chancen, weil wir so viele Sprinter im Team haben“, sagte Mezgec mit Blick auf Teamkollegen Daryl Impey oder Matteo Trentin.

Der Südafrikaner und der Italiener kehrten mit jeweils einem Etappensieg von der Tour de France zurück und es ist wenig wahrscheinlich, dass sie nun auch bei der Vuelta a Espana zum Einsatz kommen. Das könnte bei der letzten großen Rundfahrt des Jahres die Chance für Mezgec sein. Mit seinem gestrigen Sieg in Katowice hat er der Teamleitung ein starkes Argument geliefert, ihn für die Vuelta zu berücksichtigen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

12.08.2019Bjorg Lambrecht wird am Dienstag beerdigt

(rsn) - Bjorg Lambrechts Leiche wird am Dienstag in dessen belgischem Heimatort Knesselare beigesetzt. Weil mit mehreren Hundert Trauernden gerechnet wird, soll am Friedhof des Ortes zwischen Brüssel

10.08.2019Geschke: Bergtrikot als Belohnung für ein offensives Rennen

(rsn) - Simon Geschke (CCC) hat bei der 76. Tour de Pologne quasi nebenbei das Bergtrikot erobert. Der 33-jährige Freiburger sammelte auf der abschließenden 7. Etappe an allen fünf Bergwertungen Pu

09.08.2019Sivakov tritt in Kwiatkowskis Fußstapfen

(rsn) - Zwar fehlte Titelverteidiger Michal Kwiatkowski wegen Formschwäche bei der 76. Tour de Pologne. Sein Team Ineos durfte sich dennoch über den Gesamtsieg freuen, für den Pavel Sivakov sorgte

09.08.2019Sivakov Gesamtsieger, Mohoric holt 7. Etappe, Geschke Bergkönig

(rsn) - Pavel Sivakov (Ineos) hat die 76. Polen-Rundfahrt gewonnen. Der Russe kam auf der abschließenden 7. Etappe über 153,5 Kilometer von Bukovina Resort zur Bergankunft in Bukowina Tatrzanska mi

09.08.2019Majka: “Das Klassement wird noch ordentlich durchgerüttelt“

(rsn) - Seite an Seite erreichten Rafal Majka und Davide Formolo das Ziel der gestrigen 6. Etappe der Polen-Rundfahrt. Der Pole wurde nach 160 Kilometern von Zakopane nach Koscielisko zehn Sekunden h

09.08.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

08.08.2019Vingegaard tauscht in Koscielisko Gelb-Schwarz gegen Gelb

(rsn) - Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) riss den rechten Arme nach oben und zeigte im Moment des größten Triumphs seiner bisher noch kurzen Profilaufbahn gen Himmel. Mit dieser Geste gedachte der

08.08.2019Vingegaard mit erstem Profiseg ins Gelbe Trikot

(rsn) - Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) hat die 6. Etappe der 76. Polen-Rundfahrt gewonnen und mit seinem ersten Profisieg das Gelbe Trikot übernommen. Der 22-jährige Däne ließ sich über 160 Ki

08.08.2019Lambrecht starb an Leberriss und inneren Blutungen

(rsn) - Der am Montag auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt bei einem Sturz ums Leben gekommene Bjorg Lambrecht ist nach Angaben seines Teams Lotto Soudal den Folgen eines massiven Leberrisses erlegen

08.08.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 8. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

07.08.2019Für Ackermann ist die Ankunft von Bielsko-Biala einen Tick zu schwer

(rsn) - Am Ende fehlte ihm der Punch, um die starke Arbeit seines Teams zu vergolden: Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) konnte in Bielsko-Biala nicht mit den Besten mitspurten. Die leicht ansteigend

07.08.2019Mezgec kann nicht nur Hochgeschwindigkeit

(rsn) – Luka Mezgec kann nicht nur die Hochgeschwindigkeitssprints – bei seinem Erfolg am Sonntag wurde er mit 82km/h gemessen – sondern auch bergauf bei Gegenwind hat der Slowene einen ordentli

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine