Sieg beim Brabantse Pijl 34 Jahre nach seinem Vater

Van der Poel gewinnt das Rennen, das ihm am meisten liegt

Foto zu dem Text "Van der Poel gewinnt das Rennen, das ihm am meisten liegt"
Mathieu van der Poel (Corendon - Circus) gewinnt beim Brabantse Pijl| Foto: Cor Vos

17.04.2019  |  (rsn) - Wie der Vater, so der Sohn. Diese Floskel dürfte in Zukunft noch häufiger Anwendung bei Mathieu van der Poel (Corendon - Circus) finden. Der Shootingstar der diesjährigen Klassikersaison feierte beim Brabantse Pijl (1.HC) nach 196 Kilometern den nächsten beeindruckenden Sieg – 34 Jahre, nachdem sein Vater Adrie an gleicher Stelle gewann. Im Finale setzte sich der 24-Jährige im Vierersprint auf der Kuppe der Schlusshelling gegen namhafte Konkurrenten wie Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), Vorjahressieger Tim Wellens (Lotto Soudal) und Michael Matthews (Sunweb) durch. Ein Ausrufezeichen zu Beginn der Ardennenklassiker.

"Ich bin sehr glücklich und auch stolz, mit drei großen Namen das Finale bestritten zu haben und es so zu beenden. Es ist wie ein Traum“, sagte van der Poel im Siegerinterview und ergänzte: "Ich bin wirklich glücklich und habe vor dieser Klassik-Saison gesagt, dass dieses Rennen am besten zu mir passt. Ich bin froh, dass ich das beweisen konnte.“ Direkt nach der Zieldurchfahrt war der mehrfache Cyclocross-Weltmeister noch entkräftet an einem Absperrgitter zu Boden gesunken und kämpfte sichtlich mit den Anstrengungen der letzten Kilometer.

Dabei hatte er seine Klasse zuvor einmal mehr unter Beweis gestellt. Hinauf zur 700 Meter langen Schlusshelling Schavei fuhr er erst einer Tempoverschärfung von Matthews hinterher, setzte sich anschließend an die Spitze des Quartetts und führte die Gruppe auf die Zielgerade. Seinen Sprint zog er 150 Meter vor dem Ziel souverän von vorne durch – seine Begleiter konnten seiner Beschleunigung nicht ansatzweise etwas entgegensetzen. Es war der erste niederländische Erfolg beim Brabantse Pijl seit Michael Boogerd 2003 und van der Poels zweiter großer Eintagessieg nach Dwars door Vlaanderen in dieser Saison.

Einen kleinen Verbalaustausch gab es nach der Linie zwischen Alaphilippe und Matthews – Letztgenannter fühlte sich beim Antritt des Franzosen ans Hinterrad von van der Poel in die Bande gedrängt und vermeintlich um seinen Sprint gebracht. Einen Verstoß sah die Rennjury in dem Vorfall allerdings nicht.

So lief das Rennen

Eine achtköpfige Spitzengruppe bestehend aus Dries De Bondt (Corendon-Circus), Frederik Backaert (Wanty-Gobert), Francesco Bongiorno (Neri Sottoli-Selle Italia-KTM), Arjen Livyns (Roompot-Charles), Edward Planckaert (Sport Vlaanderen-Baloise), Andrea Peron (Novo Nordisk) und Ludovic Robeet (Wallonie-Bruxelles) bestimmte zunächst über weite Strecken das Renngeschehen. Das Finale wurde auf einem 23 Kilometer langen Rundkurs um die Zielstadt Overijse ausgefahren – jeweils mit den drei schweren Hellingen Holstheide, Ijskelderlaan und Schavei am Ende. An der Helling Hagaard, 68 Kilometer vor dem Ziel, gingen die beiden belgischen Teams Lotto Soudal und Deceuninck – Quick-Step mit Tosh Van der Sande und Mikkel Honore erstmals in die Offensive. Auch van der Poel probierte es an dieser Stelle und schloss alsbald zu den beiden Fahrern auf – allerdings harmonierte das Trio nicht.

Weitere, wenig erfolgreiche, Attacken gab es in der Folge von Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal), Petr Vakoc (Deceuninck – Quick-Step) und Marc Hirschi (Sunweb). 30 Kilometer vor dem Ziel war auch das Unterfangen der Fluchtgruppe zu Ende. Eine Attacke von Darly Impey (Mitchelton-Scott) läutete einen Kilometer später dann das Finale ein, an der Helling Hertstraat 17 Kilometer vor dem Ziel bekam er Gesellschaft von Alaphilippe, van der Poel, Wellens und Matthews. Die entscheidende Gruppe für den Rennausgang hatte sich gebildet, an der Helling Holstheide elf Kilometer vor dem Ziel konnte nur Impey das Tempo nicht mehr halten.

Auf den Schlusskilometern versuchte vor allem Alaphilippe seine Rivalen abzuschütteln, insbesondere van der Poel war jedoch stets sofort am Hinterrad des Franzosen. Gemeinsam erreichte das Quartett die finale Helling Schavei – mit dem Sprintsieg am Ende durch van der Poel. Lambrecht erreichte das Ziel mit elf Sekunden Rückstand auf Position fünf, Flandern-Sieger Alberto Bettiol (EF Education First) führte eine weitere Gruppe auf Platz sechs eine Sekunde später über die Linie.

Weitere Radsportnachrichten

19.04.2025Martin auch Bester der Tour du Jura, Buchmann stark

(rsn) – Guillaume Martin (Groupama – FDJ) hat einen Tag nach seinem Sieg bei der Classic Grand Besançon Doubs (1.1) bei der Tour du Jura gleich noch einen draufgelegt. Er war im steilen Schlussan

19.04.2025“Rentenvertrag“ für Vos

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

19.04.2025Pogacar will in “Trebellins“ und Gilberts Fußstapfen treten

(rsn) – Am Sonntag findet die 59. Ausgabe des Amstel Gold Race (1.UWT) im Südosten der Niederlande statt. Und wie fast immer, wenn Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) am Start steht, sind alle

19.04.2025“Ausgequetschter“ van Aert verlor wieder den Sprint

(rsn) – Es war das Traumszenario der Belgier. Die beiden heimischen Topstars Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) und Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) hatten sich beim Pfeil von Brabant (1.

18.04.2025Evenepoel gelingt beim Brabantse Pijl perfektes Comeback

(rsn) – Nach seiner langen Verletzungspause ist Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vor heimischem Publikum ein perfektes Comeback geglückt. Der 25-jährige Belgier entschied nach 162,6 Kilomet

18.04.2025Highlight-Video des 65. Brabantse Pijl

(rsn) – Besser hätte das Comeback nach langer Verletzungspause nicht verlaufen können. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat vor heimischem Publikum den 65. Brabantse Pijl gewonnen und seine

18.04.2025Highlight-Video der Schlussetappe des Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat erstmals in seiner Karriere ein Mehretappenrennen für sich entschieden. Der 27-jährige Augsburger gewann nach einer starken Vorstellung den 7.

18.04.2025Ein großer Tag: Zimmermann gewinnt den Giro d´Abruzzo

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) hat am Schlusstag des 7. Giro d’Abruzzo (2.1) nichts mehr anbrennen lassen und sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung eines Etappenren

18.04.2025Longo Borghini macht in Overijse ihren Sturz von der Ronde vergessen

(rsn) – Zwölf Tage nach ihrem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt hat sich Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ) eindrucksvoll zurückgemeldet und beim 10. Brabantse Pijl (1.Pro) souverän die Titelvert

18.04.2025Niewiadoma hofft auf Solo-Szenario am Cauberg

(rsn) - “Einsam bist du klein“ gilt für Kasia Niewiadoma sicherlich nicht. Dennoch ist die Polin mit ihren Teamkolleginnen von Canyon – SRAM – zondacrypto “gemeinsam stark“. Bei der 11. A

18.04.2025Nys verzichtet auf Brabant und fordert in Huy Pogacar heraus

(rsn) – Während Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) der vom Mittwoch auf den Freitag vor dem Amstel Race verschobene Termin des Brabantse Pijl so gut in den Plan passt, dass er sich zum zweiten

18.04.2025Van Aert peilt in Overijse seinen 50. Profisieg an

(rsn) – Beim 65. Brabantse Pijl (1.Pro) sind alle Augen auf Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) gerichtet. Der Belgier gibt nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand und wird prompt zu

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Maroc (2.2, MAR)
  • Tour du Loir et Cher (2.2, FRA)
  • Liege-Bastogne-Liege U23 (1.2u, BEL)
  • Tour du Jura (1.1, FRA)