Paris-Nizza-Interview mit dem Bora-Profi

Konrad: “Es war wie im Inneren einer Waschmaschine“

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Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) auf der 2. Etappe von Paris-Nizza | Foto: Cor Vos

11.03.2019  |  (rsn) - Nachdem er beim gestrigen Auftakt von Paris-Nizza mehr als eine Minute eingebüßt hatte, kam Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) auf der 2. Etappe zeitgleich mit den meisten anderen Klassementfahrern ins Ziel. Beim Ausfahren auf der Rolle beantwortete der Österreicher radsport-news.com einige Fragen zum Rennen.

Patrick Konrad, es war schon beim Zuschauen ein echt harter Tag, wie war es beim Fahren?
Patrick Konrad: Ich denke, es war noch härter auf dem Rad. Ich sehe gerade, wir hatten einen Schnitt über 50 km/h. Es war brutal schwer, vom ersten Kilometer Kampf um die Positionen. Es war wie im Inneren einer Waschmaschine. Es war von den Gruppen her ein ständiger Mix. Und wenn du dann einen Fehler machst in der Windkante, dann bist du weg. Es war ein extrem schwieriger Tag, von der Geschwindigkeit her, aber auch für den Kopf. Am Schluss ist dann noch einmal alles zusammengerollt. Auf dem letzten Kilometer ist dann noch eine Gruppe gegangen, aber okay. Ich glaube, der Felix (Großschartner) hat wieder keine Zeit verloren. Ich habe auch auf den einen oder anderen Klassementfahrer etwas gut machen können. Ich habe ja gestern leider eine Minute verloren. Von der Gesamtwertung her ist noch viel offen. Morgen ist wieder ein Tag für den Sam (Bennett). Da werden wir wieder um ein Etappenergebnis mitfahren.

Nach den zwei Tagen gestern und heute: Wie gut sind Sie inzwischen in der Disziplin Windkantenfahren? Es gab ja zwei umfangreiche Lektionen gerade...
Konrad: Ja, klar. Ich bin vor zwei Jahren hier schon gefahren, und da haben wir noch mehr Wind und Regen gehabt. Es ist ein bisschen eine Übungssache, und auch eine Glückssache. Die Etappe gestern, bei der ich die Minute gekriegt habe, die hat mich heute früh noch richtig geärgert. Es war ein völlig unnötiger Verlust. Heute sollte das auf keinen Fall wieder passieren. Ich habe deshalb ein bisschen mehr investiert. Lieber ein bisschen mehr investieren auf den Windkantenetappen als einmal zu wenig. Es liegt mir eigentlich gar nicht so schlecht.

Ist Paris – Nizza, so wie wir es jetzt erleben, mehr etwas für die reinen Bergfahrer, weil ja noch der Col de Turrini kommt, oder kann man unterwegs so viel Zeit verlieren, dass man das auf dem Turrini gegen komplette Fahrer wie Kwiatkowski gar nicht mehr reinholen kann?
Konrad: Vor zwei Jahren bin ich in die dritte Etappe mit, ich glaube, 20 oder 25 Minuten Rückstand reingegangen. Ich hatte auf den ersten beiden Etappen schon so viel verloren. Diese Rundfahrt hier ist auf keinen Fall etwas für die reinen Bergfahrer. Du musst schon ein kompletter Rundfahrer sein, damit du da vorn mitfahren kannst. Oder ein bergfester Zeitfahrer, der in den Bergen mithalten und im Flachen in der Windkante gut mithalten kann. Ich glaube, Paris – Nizza ist eine sehr ausgewogene Rundfahrt, wo für jeden etwas dabei ist und wo jeder mit ein bisschen Glück und guter Form vorn reinfahren kann.

Ein Wort zu den schmächtigen Kolumbianern: Bernal und Quintana beispielsweise geben hier doch eine überraschend gute Figur ab, oder?
Konrad: Die fahren sehr gut, ja. Aber da konzentriert sich auch die komplette Mannschaft nur auf sie. Sie tanzen nicht auf zwei Hochzeiten, haben nur das Klassement und nicht die Etappensiege im Auge. Das macht natürlich einen Unterschied, denn du hast dann die komplette Mannschaft zur Verfügung, und brauchst auch keine Kräfte sparen für das Leadout im Sprint. Das spielt ihnen in die Karten. Aber gut, du fährst nicht bei einer GrandTour vorne rein, wenn du nicht auch Druck im Flachen machen kannst. Mich wundert es nicht, dass die jetzt so gut fahren.

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