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05.12.2018 | (rsn) - Zum ersten Teamtreffen von Arkéa-Samsic in Rennes in der vergangenen Woche reisten André Greipel und Robert Wagner gemeinsam in die Bretagne. Es wird allerdings bis Ende Januar dauern, ehe die beiden Deutschen erstmals Seite an Seite im Renneinsatz sein werden. "Wir werden ein oder zwei Rennen der Mallorca Challenge fahren", kündigte Wagner im Gespräch mit radsport-news.com an.
Während der 36-jährige Greipel bereits am 21. Januar in Gabun bei der Tropicale Amissa Bongo sein Debüt im Trikot des französischen Zweitdivisionärs geben wird, lässt sich der ein Jahr jüngere Deutsche Meister von 2011 etwas mehr Zeit mit dem Saisoneinstieg. "Ich kann erst seit zwei Wochen richtig trainieren und habe noch nicht die nötige Form", erklärte Wagner, der sich Ende September bei der Tour de l'Eurométropole einen Abriss des hinteren rechten Kreuzbandes zugezogen hatte. Nach der erforderlichen Operation, die in Köln vorgenommen wurde, musste er sechs Wochen an Krücken gehen.
Mittlerweile kann der im belgischen Kelmis lebende Magdeburger zwar wieder mehrere Stunden täglich trainieren, muss aber auch noch seinem Physiotherapeuten in Aachen Besuche abstatten. "Ich bin auf einem guten Weg, vor allem wenn man bedenkt, dass ich nur noch einen ‘halben Oberschenkel‘ hatte. Allerdings bin ich muskeltechnisch noch nicht da, wo ich sein will."
Deshalb wird Wagner nach der Mallorca Challenge ein weiteres Trainingslager beziehen, ehe es zusammen mit Greipel im Februar zur Oman-Rundfahrt geht. "Danach wird das Rennprogramm weiter besprochen. Aber wir beide werden wohl die Katalonien-Rundfahrt als Vorbereitung auf Paris-Roubaix", so Wagner, der sich ganz besonders auf den Start bei seinem "Lieblingsrennen" über das berüchtigte Kopfsteinpflaster freut, das er zuletzt 2017 bestritt.
Damals war er noch im Trikot von LottoNL-Jumbo unterwegs. Nach acht Jahren verließ er zum Saisonende den niederländischen WorldTour-Rennstall, vor allem deshalb, weil sich Greipel bei seinem neuen Team für seinen routinierten Landsmann stark gemacht hatte. Schließlich geht es darum, bei Arkéa-Samsic für Greipel einen Sprintzug aufzubauen, der es mit der Weltklasse-Konkurrenz aufnehmen kann.
Wie wird Greipels Sprintzug aussehen?
Bis dorthin ist es allerdings noch ein weiter Weg, da der Rennstall von Manager Emanuel Hubert zu einem guten Teil aus Kletterspezialisten besteht, an erster Stelle natürlich Warren Barguil, der Bergkönig und zweimalige Etappengewinner der Tour de France 2017. Als ausgewiesene Sprintspezialisten gelten lediglich die beiden deutschen Neuzugänge sowie der junge Niederländer Bram Welten, der in seiner ersten Profisaison vor allem im Herbst mit einigen Spitzenergebnissen wie Platz fünf bei der Kampioenschap van Vlaanderen oder Rang vier bei Paris - Bourges auf sich aufmerksam machen konnte.
"Mit Bram haben wir ein echtes Talent", lobte Wagner den 21-Jährigen, mit dem er sich wohl die Rolle des letzten Anfahrers teilen wird. "So viele Optionen haben wir nicht, die meisten im Team fahren besser berghoch." In welcher personellen Besetzung der Sprintzug antreten wird, ist noch nicht klar. Wagner jedenfalls erhofft sich mit Greipels Ankunft einen "Schub für das ganze Team" und verglich die Situation mit der vor zwei Jahren bei Bora-Hansgrohe: "Als Sagan verpflichtet wurde, verbesserten sich Fahrer wie Andreas Schillinger, Rüdiger Selig oder Christoph Pfingsten nochmal deutlich. So etwas erhoffe ich mir auch bei uns. Schließlich hat André allein mehr Siege eingefahren, als das Team in seiner ganzen Geschichte vorzuweisen hat."
Zumindest sollte die Bilanz Ende 2019 deutlich besser ausfallen, als 2018, als Fortuneo Samsic - wie das Team bis vor Kurzem noch hieß - trotz des Barguil-Transfers gerade mal zwei Siege gelangen. "Wer Andre verpflichtet, der will Siege. Ich bin auch überzeugt, dass er gleich welche holt. Die Chancen in Gabun stehen schon sehr, sehr gut", deutete Wagner an, dass hinter Greipels frühem Saisonstart die Hoffnung der Teamleitung auf motivierende frühe Erfolgserlebnisse steht, die wie eine Initialzündung wirken sollen. "Andre ist zwar genau wie ich in fortgeschrittenem Alter, und da wird es nicht leichter. Ich wüsste aber nicht, warum er nicht gleich zuschlagen sollte. Für das Team wäre das besonders wichtig."
Siege werden erwartet
Mit welcher Erwartungshaltung der Rennstall in die Saison geht, wurde schon beim ersten Teamtreffen in Rennes deutlich. "Niemand sagt dir: Du musst gewinnen. Aber jeder weiß, dass Siege erwartet werden", so Wagner, der eine positive Bilanz der sechs ersten gemeinsamen Tage zog. "Wir wurden sehr herzlich empfangen und mit großem Respekt aufgenommen, André sowieso. Da merkte man gleich: Hier kommt ein richtig großer Fahrer", sagte Wagner, der von seinem langjährigen Freund, mit dem er erstmals seit gemeinsamen Zeiten beim Team Köstritzer (2002-2004) wieder in einer Mannschaft steht, überrascht wurde.
"Ich habe sehr über ihn gestaunt, er hat schon Gespräche auf Französisch führen können. Er ist da im Vorteil, weil er in seiner Schulzeit vier Jahre Französischunterricht hatte. Ich dagegen hatte nur ein paar Vokabeln gelernt, weshalb bei mir meistens Bahnhof angesagt war." Die Tatsache, dass er eine neue Sprache lernen muss, bereitet Wagner allerdings keine großen Sorgen. "Ich bin kein Sprachidiot, das geht schon. Mal schauen, wie der Stand der Dinge in einem Jahr ist."
Doch noch eine Tour de France vor der Brust?
Dann könnte sein neues Team auch schon die Bewerbungsunterlagen für die WorldTour abgegeben haben. Schließlich kündigte General Manager Hubert in Rennes selbstbewusst an, dass die erste Liga des Radsports das große Ziel für 2020 sei. Nach Wagners Auffassung durchaus ein realistisches Vorhaben. "Das Team ist eine der reicheren ProKonti-Mannschaften, aber ich habe nicht erwartet, dass sie so gut strukturiert sind. Es fehlt uns an nichts", betonte er. Dennoch sei die Atmosphäre "familiär. Das ist das Schöne am Team."
Wagners persönlicher Plan sieht ab nächster Woche ein zehntägiges Trainingslager im spanischen Calpe vor, ehe am 8. Januar die Team-Präsentation in Rennes am Sitz des Rennstalls ansteht. "Danach werde ich dort bleiben und trainieren." Schließlich geht es Ende Januar auf die Baleareninsel zur Mallorca Challenge.
Noch kein Thema ist für Wagner die Tour de France, auch wenn Arkéa Samsic mit dem elfmaligen Etappengewinner Greipel und Barguil im Aufgebot natürlich beste Chancen auf eine Wildcard zur 105. Auflage der Frankreich-Rundfahrt haben dürfte. "So weit will ich noch gar nicht vorausschauen. In April oder Mai wird sich herauskristallisieren, wohin der Weg führt. Ich habe zwar gesagt: Ich will nie wieder zur Tour. Aber wenn die Form passt, dann nehme ich gerne auch nochmal an der Frankreich-Rundfahrt teil", sagte er. Angesichts seiner Erfahrung und dem Mangel an erfahrenen Sprintern dürfte unter normalen Umständen kein Weg an Wagner vorbeiführen.
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