Kolumbianer gewinnt in Villars

Nur Roglic kann Bernals Klettertempo im Zeitfahren mitgehen

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Egan Arley Bernal (Sky) hat das Bergzeitfahren der Tour de Romandie gewonnen. | Foto: Cor Vos

27.04.2018  |  (rsn) - Egan Arley Bernal hat beim 9,9 Kilometer langen Bergzeitfahren der 72. Tour de Romandie von Ollon hinauf nach Villars eine weitere Kostprobe seines riesigen Potentials gegeben. Der 21-jährige Kolumbianer vom Team Sky absolvierte den von der Startrampe weg direkt bergan führenden Kampf gegen die Uhr über fast 800 Höhenmeter in 25:10 Minuten und war damit zwar nur vier Sekunden schneller als der im Gelben Trikot des Gesamtführenden fahrende Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) und 18 Sekunden als Richie Porte (BMC), deklassierte aber den Rest des Pelotons förmlich.

Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo), der zwischenzeitlich selbst im Hot Seat des Schnellsten gesessen hatte, lag am Ende als Vierter bereits 48 Sekunden zurück, Rui Costa (UAE Team Emirates) als Fünfter 1:06 Minuten.

Der Schlüssel zum Sieg lag für Bernal in perfekter Krafteinteilung. Nach 4,5 Kilometern lag er an der Zwischenzeitmarke noch zehn Sekunden hinter dem dort Schnellsten, Porte. Doch der Australier konnte in der zweiten Rennhälfte nichts mehr zulegen, während Bernal und vor allem Roglic dort erst richtig aufdrehten. Der Slowene war auf den letzten Kilometern sogar nochmal fünf Sekunden schneller als Bernal, nachdem er an der Zwischenzeit bereits neun Sekunden hinter dem Kolumbianer gelegen hatte.

"Mein Trainer sagte mir, dass ich mich auf meine eigenen Zahlen konzentrieren sollte. Die Zeiten der Anderen würden nichts machen", sagte Bernal. "Das habe ich versucht und habe gewonnen. Darüber bin ich sehr glücklich."

Einen starken Auftritt zeigte auch der deutsche Hoffnungsträger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe). Er verlor zwar ganze 1:30 Minuten auf Bernal, das reichte aber trotzdem noch für einen neunten Platz. Diese Position hält der Ravensburger nun auch im Gesamtklassement. Dort hat er 1:42 Minuten auf Roglic, der seine Führung um sechs Sekunden gegen Bernal verteidigen konnte. Porte ist mit 27 Sekunden nun Gesamtdritter.

Wie schwer der 785 Höhenmeter überbrückende Anstieg war, offenbarten die Rückstände im hinteren Teil des Feldes. Während Bernal nur etwas über 25 Minuten unterwegs war, brauchte der Letztplatzierte Boy van Poppel (Trek-Segafredo) 35:05 Minuten für die 9,9 Kilometer.

Nicht am Start gestanden hatte Auftaktsieger Michael Matthews. Sein Sunweb-Team benannte den Grund für das Aus des Australiers in einer Pressemitteilung mit Erschöpfung. Schon auf der 2. Etappe, die er als Vierter beendete, hatte sich Matthews schwach gefühlt. Ob sein Aus etwas am Plan, am Dienstag bei Eschborn-Frankfurt zu starten, ändert, ließ Sunweb noch nicht verlauten.

Am Samstag wartet in der Schweiz die wohl entscheidende 4. Etappe über 149 Kilometer von Sion nach Sion über fünf kategorisierte Anstiege - darunter drei der 1. und zwei der 2. Kategorie. Vom letzten Bergpreis der 1. Kategorie in Les Collons 1.796 Meter über dem Meer sind es 27 Kilometer bergab ins 512 Meter hoch gelegene Ziel nach Sion. Da die Schlussetappe am Sonntag mit Ziel in Genf wieder eher etwas für die Sprinter wird, müssen Bernal und Porte am Samstag am Les Collons-Anstieg attackieren, um Roglic den Gesamtsieg noch streitig zu machen.

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