Jakobsen gewinnt Scheldeprijs vor Ackermann

200 actionreiche Kilometer und am Ende jubelt wieder Quick-Step

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Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors) gewinnt den Scheldeprijs. | Foto: Cor Vos

04.04.2018  |  (rsn) - Wie von den Organisatoren erhofft, war die 106. Austragung des Scheledprijs (1.HC) besonders actionreich. Dazu trug aber in erster Linie nicht die Streckenänderung mit Start in den Niederlanden bei, sondern die Rennjury, die eine 30 Fahrer starke Gruppe um Dylan Groenewegen, Arnaud Demare und Tony Martin aus dem Rennen nahm, weil diese unerlaubterweise eine geschlossene Bahnschranke passierte hatte.

Den Sieg sicherte sich nach 200 Kilometern von Terneuzen nach Schoten im Sprint einer noch 30 Fahrer umfassenden Gruppe der Niederländer Fabio Jakobsen, der bereits für den 24. Saisonerfolg von Quick-Step Floors sorgte. Zweiter wurde der Pfälzer Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe), gefolgt von Christopher Lawless (Sky), der das Podium komplettierte. Hinter dem Belgier Jens Debusschere (Lotto Soudal) und dem Franzosen Jeremy Locroq (Vital Concept) fuhr Max Walscheid (Sunweb) auf Rang sechs, der Österreicher Marco Haller (Katusha-Alpecin) wurde Zehnter.

"Wenn man als Team anfängt zu gewinnen, dann glaubt das ganze Team daran und jeder Fahrer will dazu beitragen. Für mich ist es unglaublich, dass ich hier heute den Scheldeprijs gewonnen habe", kommentierte Jakobsen seinen zweiten Saisonsieg.

"Das ganze Team war von Anfang an sehr aufmerksam. Wir waren eigentlich immer vorne dabei, als sich in der Windkante das Feld öfter teilte. Am Ende waren wir mit fünf Mann in der Gruppe, und besonders Michael Schwarzmann und Christoph Pfingsten haben einen tollen Job gemacht, mich vorne zu halten. Im Sprint war ich dann links etwas eingebaut, da hab ich im Gerangel fast die Bande tuschiert. Trotzdem denke ich, der zweite Platz war heute das Maximum, mehr war nicht mehr zu machen nach dem harten Rennen", kommentierte Ackermann das Ergebnis.

Top-Favorit und Titelverteidiger Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) ging diesmal leer aus. Den Rekordsieger stoppte zwölf Kilometer vor dem Ziel ein Defekt, in dessen Folge es der fünfmalige Gewinner des Sprinterklassikers nicht mehr nach vorn schaffte. Kittel kam letztlich mit drei Minuten Rückstand ins Ziel.

Nachdem sich in einer hektischen ersten Rennstunde keine Ausreißer absetzen konnten, fand sich nach knapp 50 Kilometern eine fünf Fahrer starke Spitzengruppe um die Belgier Guillaume Van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert) und Sean De Bie (Verandas Willems). Das Quintett fuhr sich zur Hälfte des Rennens einen Vorsprung von vier Minuten heraus.

Derweil machten sich nach einer Teilung des Feldes 30 Fahrer auf die Verfolgung der Spitzengruppe. Allerdings hatte es die prominent besetzte Gruppe um Tony Martin (Katusha-Alpecin) sowie die Favoriten Groenewegen (LottoNL-Jumbo) und Demare (Groupama-FDJ) zu eilig und überquerte einen geschlossenen Bahnübergang. Das bestrafte die Jury mit der Disqualifikation der gesamten Gruppe.

Durch das hohe Tempo schloss das deutlich reduzierte Peloton mit etwa 45 Fahrern zur Van Keirsbulck-Gruppe auf, so dass 70 Kilometer vor dem Ziel alle Ausreißer gestellt waren.

Kurz nachdem die niederländisch-belgische Grenze passierte wurde, attackierten Antoine Duchesne (Groupama-FDJ) und Owain Doull (Sky) und fuhren sich zügig einen Vorsprung von 90 Sekunden heraus. Auf die 18 Kilometer lange Schlussrunde nahm das Duo allerdings nur noch gut 30 Sekunden an Vorsprung mit und eingangs der letzten Kopfsteinpflasterpassage waren die beiden wieder eingeholt.

Nicht mehr im Feld waren zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Defekten Alvaro Hodeg (Quick-Step Floors) und Kittel. Der Deutsche versuchte es noch mit Hilfe zweier Teamkollegen, nahm dann aber 6,5 Kilometer vor dem Ziel die Beine hoch. An der Spitze versuchte Jos van Emden (LottoNL-Jumbo), den Sieg mit einem Solo einzufahren, doch Sunweb sorgte dafür, dass der Zeitfahrspezialist wieder gestellt wurde.

Danach hielt der deutsche WorldTour-Rennstall für Walscheid das Tempo hoch, wurde drei Kilometer vor dem Ziel aber von Quick-Step Floors von der Spitze verdrängt. Die Belgier führten ihren Sprinter Jakobsen mustergültig auf die Zielgeraden, so dass der 21-Jährige nur noch vollenden musste.

Endstand:
1. Fabio Jakobsen (Quick-Step Floors)
2. Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) s.t.
3. Christopher Lawless (Sky)
4. Jens Debusschere (Lotto Soudal)
5. Jeremy Lecroq (Vital Concept)
6. Max Walscheid (Sunweb)
7. Timothy Dupont (Wanty Groupe Gobert)
8. Jonas Rickaert (Sport Vlaanderen)
9. Bam Welten (Fortuneo-Samsic)
10. Marco Haller (Katusha-Alpecin)

 

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