Weltmeister feiert seinen dritten Sieg

Sagan zieht bei Gent-Wevelgem mit Merckx und Boonen gleich

Foto zu dem Text "Sagan zieht bei Gent-Wevelgem mit Merckx und Boonen gleich"
Peter Sagan (Bora-hansgrohe) feiert seinen Sieg beim 80. Gent - Wevelgem. | Foto: Cor Vos

25.03.2018  |  (rsn) - Sollte es nach seinen jüngsten Auftritten etwaige Zweifel an seiner Form aufgetaucht sein, so hat sie Peter Sagan (Bora-hansgrohe) mit seinem dritten Sieg bei Gent - Wevelgem am Sonntag eindrucksvoll zerstreut. Nach seinem enttäuschenden 26. Rang am Freitag beim E3 Harelbeke präsentierte sich der Weltmeister am Sonntag in Top-Form und entschied die 80. Auflage des flämischen Klassikers über 251 Kilometer von Deinze nach Wevelgem im Sprint deutlich vor dem Italiener Elia Viviani (Quick-Step Floors) und dem Französischen Meister Arnaud Démare (Groupama-FDJ) für sich.

Beeindruckend war auch, wie sich Sagan seinen zweiten Saisonsieg holte. Nachdem er zunächst mit seinem Edelhelfer Marcus Burghardt nach der zweiten und letzten Überquerung des Kemmelberg den Sprung in die entscheidende Gruppe geschafft hatte, trat er auf den letzten gut 200 Metern vom Hinterrad des Belgiers Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) aus an und ließ in einem langen Sprint auf der äußersten linken Seite alle seine Konkurrenten hinter sich.

"Ich bin sehr froh und glücklich, heute hier gewonnen zu haben. Mein Team hat bis zum Schluss einen tollen Job abgeliefert. Es ist immer eine Lotterie, so ein Rennen zu gewinnen. Ich habe früh den Sprint gestartet, um nicht blockiert zu werden, und heute hatte ich die Beine, es durchzuziehen. Das Rennen war von Beginn an schnell, aber es war mein leichtestes Gent-Wevelgem, weil es bei Sonne und wenig Wind nicht so hektisch war“, sagte Sagan, der in Wevelgem in den vergangenen sieben Jahren nunmehr sechsmal aufs Podium gefahren ist, wobei er 2013, 2016 und 2018 nicht zu schlagen war. Damit zog der 28-Jährige  mit fünf anderen Profis gleich, darunter auch Eddy Merckx und Tom Boonen.

Dagegen war Viviani, der zunächst eingebaut war und auf den letzten Metern nur noch an Démare vorbeifahren konnte, im Ziel völlig geknickt - wohl auch deshalb, weil der Italiener die zahlenmäßige Überlegenheit des wieder sehr starken Quick-Step-Teams nicht mit einem Sieg krönen konnte.

Bei Sonnenschein, wenig Wind und Temperaturen um die zehn Grad dauerte es nach dem Start in Deinze rund 30 Kilometer, bis sich die Gruppe des Tages formierte. Frederik Frison (Lotto Soudal), Filippo Ganna (UAE Emirates), Jimmy Duquennoy (WB Aqua Protect Veranclassic), José Goncalves (Katusha-Alpecin) sowie Brian van Goethem und Jan-Willem Van Ship (beide Roompt - Nederlandse Loterie) fuhren sich in der ersten, flachen Rennhälfte einen Vorsprung von fast elf Minuten auf das Feld heraus, das es zunächst ruhig angehen ließ und in dem LottoNL-Jumbo und Groupama-FDJ für das Tempo sorgten.

Bis zum Catsberg, bei Kilometer 137 der erste der insgesamt elf Anstiege des Tages, hatten die Verfolger den Abstand aber bereits auf rund fünf Minuten reduziert, ehe bei der ersten Überquerung des nur 1,1 Kilometer langen, aber bis zu 22 Prozent steilen und über Kopfsteinpflaster führenden Kemmelberg Quick-Step Floors in Gestalt von Philippe Gilbert die Konkurrenz testete.

Der Zweite des E3 Harelbeke setzte sich an die Spitze des Feldes und verschärfte in der engen, kurvigen Abfahrt nochmals das Tempo. Doch erst auf den 4,7 Kilometern auf drei Schotterpisten - Hill 63, Christmas Truce und The Catacomb mit Namen -, die bei Kilometer 191 anstanden, nahm das Rennen so richtig an Fahrt auf. Hier gab BMC mit der Fahrern den Takt vor und sorgte für eine erste Teilung des Feldes. Doch auch diese Aktion blieb noch folgenlos.

Danach vergrößerte sich die Spitzengruppe zwischenzeitlich noch auf zehn Fahrer, da Julien Vermote (Dimension Data), Vyacheslav Kuznetsov (Katusha-Alpecin, Jelle Wallays (Lotto Soudal) und der Luxemburger Alex Kirsch (WB Aqua Protect Veranclassic) am Baneberg rund 40 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss schafften.

Das Finale wurde aber im Feld eingeläutet, und zwar durch eine Attacke von Burghardt und Guillaume Van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert) bei der zweiten Überfahrt über den Kemmelberg, an dem sich Sep Vanmarcke (EF-Drapac) auf die Verfolgung des Duos. In der Abfahrt teilte sich das Feld dann endgültig, wobei fast alle Favoriten in der ersten Gruppe dabei waren - Ausnahmen waren John Degenkolb (Trek-Segafredo) und Europameister Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), die danach eine vergebliche Aufholjagd starteten.

In der rund 30-köpfigen Spitzengruppe sorgte vor allem Quick-Step Floors mit Gilbert, Zdenek Stybar und Yves Lampaert auf den letzten 30 Kilometern dafür, dass sich der Vorsprung auf bis zu 50 Sekunden erhöhte. 25 Kilometer vor dem Ziel war auch die auf nunmehr wieder sechs Fahrer geschrumpfte Ausreißergruppe gestellt. Im Finale wurden alle weiteren Attacken vereitelt, wobei sich besonders Burghardt hervortat. Knapp einen Kilometer vor dem Ziel versuchte Vanmarcke, die Sprinter mit einem frühzeitigen Antritt zu überraschen, doch auch der Belgier wurde wieder eingefangen, ehe Sagan auf den letzten 500 Metern alles richtig machte und den Konkurrenten im Sprint keine Chance ließ und zeigte, dass er bereit für die Flandern-Rundfahrt am kommenden Sonntag ist.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.03.2018Van Avermaet: Bisher kein perfektes Jahr

(rsn) - Am 26. März 2017 hatte Greg Van Avermaet (BMC) bereits drei Klassikersiege auf seinem Konto: Der Belgier gewann Ende Februar zur Eröffnung der heimischen Straßensaison den Omloop Het Nieuws

26.03.2018Finale des Gent - Wevelgem der Frauen im Eurosport-Video

(rsn) - Lisa Klein (Canyon-SRAM) hat beim Gent-Wevelgem der Frauen (1.WWT) knapp den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn verpasst. Die Deutsche Meisterin musste sich am Nachmittag im fünften World

26.03.2018Sagans dritter Gent-Wevelgem-Sieg gutes Omen für die “Ronde“?

(rsn) - Sein dritter Sieg bei Gent - Wevelgem dürfte Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auch hinsichtlich der Flandern-Rundfahrt optimistisch stimmen. Sollte der Slowake abergläubisch sein, könnte er das

26.03.2018Degenkolb: “Ich war nicht gut genug positioniert“

(rsn) - Auf den letzten 30 Kilometern von Gent - Wevelgem kämpfte John Degenkolb (Trek-Segafredo) vergeblich. Wie etwa Europameister Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) auch hatte der 29-jährige De

26.03.2018Klein: “Ich war im Sprint zu spät dran“

(rsn) - Lisa Klein hat am Sonntag ein erstes dickes Ausrufezeichen bei den Klassikern gesetzt. Beim Gent - Wevelgem der Frauen sprintete die Deutsche Meisterin hinter der Italienerin Marta Bastianelli

25.03.2018Viviani weint in Wevelgem verpasster Chance hinterher

(rsn) - Obwohl sie am Ende eines langen Rennens auf das Podium sprinteten, sehen sich Elia Viviani (Quick-Step Floors) und Arnaud Démare (Groupama-FDJ) als Verlierer beim 80. Gent - Wevelgem. Schon b

25.03.2018Finale des 80. Gent - Wevelgem im Eurosport-Video

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ist bereit für die Flandern-Rundfahrt am kommenden Sonntag. In einem langgezogenen Sprint von der Spitze weg sicherte sich der Weltmeister bei Sonnenschein die 80

25.03.2018Sagan lässt im Sprint Viviani und Démare keine Chance

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) hat in Belgien bei der 80. Auflage von Gent - Wevelgem seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der Weltmeister setzte sich am Sonntag über 251 Kilometer von Deinze

25.03.2018Ausreißer verhindern Kanter-Sieg bei Gent-Wevelgem der U23

(rsn) - Die Deutschen haben sich bei der U23-Austragung von Gent-Wevelgem (1.NCup) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim sogenannten Kattekoers belegte der für die Nationalmannschaft startende Max Ka

25.03.2018Klein muss sich nur Bastianelli und D´Hoore geschlagen geben

(rsn) - Lisa Klein (Canyon-SRAM) hat beim Gent-Wevelgem der Frauen (1.WWT) knapp den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn verpasst. Die Deutsche Meisterin musste sich am Nachmittag im fünften World

25.03.2018“Ich bin nicht mehr ganz so weit von den großen Namen entfernt“

(rsn) - Etwas müde sei er, berichtet Jasha Sütterlin. Es ist der Vorabend zum Rennen Gent-Wevelgem und dem Movistar-Profi stecken in dieser Saison bereits fünf Etappenrennen in den Beinen. Für die

25.03.2018Degenkolb: “In einem Sprint rechne ich mir schon Chancen aus“

(rsn) - Vor mittlerweile vier Jahren gewann John Degenkolb erstmals einen der bedeutenden Frühjahrsklassiker. Bei Gent - Wevelgem 2014 ließ der Oberurseler im Sprint den Franzosen Arnaud Démare und

Weitere Radsportnachrichten

26.07.2025Genau das Richtige für Puncheure und Klassikerjäger

(rsn) - Die 20. Etappe der Tour de France bietet eine letzte Chance für Ausreißer und Angreifer, bevor es nach Paris geht. Auf den 184 Kilometern von Nantua nach Pontarlier müssen immerhin 2.850 HÃ

26.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

25.07.2025Ausreißer Arensman foppt Pogacar zum zweiten Mal

(rsn) - Es war leider nicht herauszufinden, ob das Nordlicht aus der Provinz Gelderland mit dem größten Coup der Fangemeinde des FC St. Pauli aus Hamburg vertraut ist. Als der Bundesligaklub aus dem

25.07.2025Erst kurz hinter der Ziellinie geriet das Gelbe Trikot in Gefahr

(rsn) – Im Ziel der 19. Etappe der Tour de France wurde es für das Gelbe Trikot doch nochmal brenzlig. Ein übereifriger Ordner stürmte auf Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) zu und rannte d

25.07.2025Gall jagte mit nur einem Gedanken hinauf nach La Plagne

(rsn) – Dass Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) einmal diese Worte sagen würde, hätte er sich wahrscheinlich auch nicht vorstellen können. “Vor dem Schlussanstieg haben meine Teamkolle

25.07.2025Aldag über Lipowitz‘ Geistesblitz in La Plagne: “Genial“

(rsn) - Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) ist dem Podestplatz bei der Tour de France 2025 einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Auf der 19. Etappe von Albertville nach La Pla

25.07.2025Die Aufgebote für die 4. Tour de France Femmes

(rsn) – Parallel zur vorletzten Etappe der Tour de France (2.UWT), die nahe der Schweizer Grenze ausgetragen wird, startet am 26. Juli im westfranzösischen Vannes die 4. Ausgabe der Tour de France

25.07.2025Visma verlängert mit Routinier Kelderman

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.07.2025Highlight-Video der 19. Etappe der Tour de France

(rsn) – Mit einem weiteren starken Auftritt hat Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) am drittletzten Tag der Tour de France den dritten Gesamtrang und das Weiße Trikot verteidigt. Bei

25.07.2025Aldag: “Wir sind erleichtert, das ist das richtige Wort“

(rsn) – Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hat die 19. Etappe der Tour de France 2025 gewonnen. Der Niederländer rettete wenige Meter Vorsprung auf Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Tad

25.07.2025Lipowitz bei zweitem Arensman-Sieg wieder voll auf Kurs Weiß

(rsn) – Auf 93 Kilometer war die 19. Etappe der Tour de France verkürzt worden. Und für Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) hätte sie keinen Meter länger sein dürfen. Der Etappensieger von Super

25.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 19. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)
  • Ethias-Tour de Wallonie (2.Pro, BEL)
  • Radrennen Frauen

  • Kriterium Offenbach (BLF, GER)