--> -->
19.03.2018 | (rsn) - Seit sechs Jahren ist der Oberösterreicher Christian Pömer beim Team Bora-hansgrohe als Sportdirektor tätig. Er hat sich der Entwicklung der jungen Athleten verschrieben und vor allem die von ihm in die Mannschaft geholten Österreicher Patrick Konrad, Gregor Mühlberger, Felix Großschartner und Lukas Pöstlberger zeigten in der aktuellen Saison bereits tolle Frühform.
Herr Pömer, wie haben Sie die ersten zwei Rennmonate auf der World Tour 2018 erlebt?
Christian Pömer: Mit dem Saisonauftakt bin ich super zufrieden. Gerade was meine Gruppe hat gezeigt, dass sie ihr Leistungsvermögen gut weiterentwickelt hat. Man sieht auch gut, dass sie die in den vergangenen Jahren gesammelten Erfahrungen jetzt umsetzen. Gerade Paris-Nizza war ein wirkliches Traumergebnis. Es hat mich für Patrick Konrad und Felix Großschartner riesig gefreut. Beide sind auf meine Empfehlung in unser Team gewechselt.
Bora-hansgrohe setzt besonders auf junge Athleten. Warum?
Pömer: Wir haben beim Giro d’Italia im letzten Jahr das Motto ausgegeben „Take Your Chances“. Es unterstreicht auch unseren Umgang mit unseren jungen Fahrern. Wir gehen auf ihre Bedürfnisse ein und bedienen sie mit Chancen und Möglichkeiten.
Seine Chance wahrgenommen hat beim letzten Giro d’Italia Lukas Pöstlberger. Was zeichnet ihn als Fahrer aus?
Pömer: Lukas Pöstlberger ist für mich ein Fahrer mit einem ausgeprägten Killerinstinkt und einer unglaublichen Motorleistung. Er hat die Chance, in die Riege der Champions aufzusteigen. Als einer der jüngsten Fahrer wurde er 2012 Österreichischer Meister und er konnte 2015 eine Etappe der Österreich-Rundfahrt gewinnen. Das ist nicht vielen gelungen und zeigt seine Qualitäten. Er ist ein starker Zeitfahrer zudem, ich traue ihm auch bei kurzen Etappenrennen viel zu, ihn zieht es aber zurzeit zu den Klassikern.
Welche Stärken bringt Gregor Mühlberger in das Team ein?
Pömer: Vom ersten Tag an hat er jeden begeistert. Er ist ein toller Allrounder, der auf jedem Terrain seine Stärken hat, und er kann auch mit schwierigen Rennsituationen gut umgehen, wie er bei der Strade Bianche unter Beweis gestellt hat.
Zuletzt hat Patrick Konrad groß bei Paris-Nizza aufgezeigt. Was sind seine Stärken?
Pömer: Nur ganz wenige Klassementfahrer verfügen über tolle Sprinteigenschaften. Patrick vereint das und hat auch schon auf der Bahn aufgezeigt. Er ist ein Fahrer, der alles kann, ob als Sprintanfahrer von Sam Bennett oder jetzt als Leader bei Paris-Nizza. Was ihn noch zusätzlich extrem auszeichnet, sind seine Verlässlichkeit und auch seine Loyalität.
Mit Felix Großschartner kam in dieser Saison ein vierter Österreicher in das Team. Wie haben Sie seinen Einstand erlebt?
Pömer: Er hatte sicher keine leichte Lehrzeit in den letzten beiden Jahren. Jetzt hat er den notwendigen Rückhalt in unserem Team gefunden und fühlt sich gut aufgehoben. Das hat er gleich in tolle Ergebnisse umgesetzt.
Mit diesen vier Fahrern und Ihnen hat das Team einen deutlichen rot-weiß-roten Anstrich. Was sind Ihre Ziele?
Pömer: Mein Ziel ist es, die Fahrer bei den Profis zu entwickeln. Das wollte ich auch damals schon in meiner Zeit in Österreich, aber da fehlten einfach die finanziellen Ressourcen. Bei Bora-hansgrohe wurde eine tolle, professionelle Struktur aufgebaut in den letzten Jahren, denn auch Ralph Denk hat mit bescheidenen Mitteln begonnen. Das verbindet uns, und von Beginn an der Zusammenarbeit war das Vertrauen in meine Arbeit groß. Ich konnte jetzt eine Gruppe mit einem starken österreichischen Kern aufbauen und freue mich schon, mit dieser Truppe in den Giro d’Italia zu gehen.
Welche österreichischen Fahrer werden beim Giro d’Italia voraussichtlich starten?
Pömer: Großschartner, Konrad und Pöstlberger sind im aktuellen Giro-Team. Natürlich kann sich die Zusammenstellung noch ein wenig ändern, aber so ist jetzt der Plan.
Was ist der größte Unterschied von einem World-Tour-Team zu den österreichischen Continental-Mannschaften?
Pömer: Vor allem der Betreuerstab ist der größte Unterschied zu den Continental-Teams, angefangen vom eigenen Koch bei den Rennen bis über Spezialisten in der Osteopathie und in der Physiotherapie die alle im Team angestellt sind.
Wird Ihr Team an der Österreich-Rundfahrt 2018 am Start stehen?
Pömer: Die Österreich-Rundfahrt passt uns zeitlich nicht in das Programm, was mir persönlich sehr leidtut. Wir müssen uns für die zweite Saisonhälfte vorbereiten, wollen wir unter den besten Teams in der Jahreswertung sein.
Ein weiteres Highlight aus rot-weiß-roter Sicht sind die Weltmeisterschaften in Innsbruck. Wie gefällt Ihnen die Auswahl der Strecken?
Pömer: Die Weltmeisterschaften streichen die radtouristischen Qualitäten von Österreich hervor. Auf diesem Kurs wird wohl ein Weltklassekletterer oder ein Toprundfahrer gewinnen. Eine Chance, die sich nicht oft bietet, und deshalb werden viele große Stars kommen.
Wen von Ihren österreichischen Fahrern würden Sie Chancen bei den Weltmeisterschaften zutrauen?
Pömer: Also ich wüsste mit Großschartner, Konrad und Mühlberger drei Kandidaten, denen der Kurs liegen kann. Als Team ist uns vor allem das Mannschaftszeitfahren wichtig, starten wir doch direkt vor der Haustüre eines Sponsors von uns.
18.11.2025Almeida: Bester Saison der Karriere soll weitere Steigerung folgen (rsn) – UAE – Team Emirates – XRG hat den noch bis Ende 2026 laufenden Vertrag mit Joao Almeida vorzeitig um weitere zwei Jahre verlängert. Das teilte der Rennstall von Toursieger und Weltmeist
18.11.2025Jayco verlängert mit Engelhardt, O’Brien und De Pretto (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Aussie-Duo für Decathlon: Haussler und Renshaw neue Sportdirektoren (rsn) – Nach seinem Abschied bei Red Bull – Bora – hansgrohe hat Heinrich Haussler eine neue Aufgabe auf WorldTour-Niveau gefunden. Der 41–jährige Australier wird künftig als Sportdirektor b
18.11.2025Widar gibt 2026 Debüt bei zwei Monumenten und der Vuelta (rsn) – Jarno Widar wird gleich in seinem ersten Profijahr ein anspruchsvolles Programm absolvieren. Wie der 20-jährige Belgier in einem Interview mit der Zeitung Het Laatste Nieuws ankündigte, ge
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk