Angeschlagener Schweizer will an Rennhärte feilen

Stüssi hat nicht die besten Erinnerungen an Etoile de Besseges

Von Christoph Adamietz

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Colin Stüssi (Amore e Vita) | Foto: Team Amore e Vita

30.01.2018  |  (rsn) - An den am Mittwoch beginnenden Etoile de Bessege (2.1) hat Colin Stüssi (Amore e Vita) nicht die besten Erinnerungen. Dennoch steht der Schweizer nun schon zum vierten Mal in Serie am Start der ersten französischen Rundfahrt des Jahres.

Nachdem er sich 2015 bei seiner Premiere gleich auf der 1. Etappe bei einem Sturz eine schwere Schulterverletzung zuzog und zwei Monate pausieren musste, schaffte er es 2016 bis zur 4. Etappe und erreichte im Vorjahr erreichte schließlich das Ziel - als 115. der Gesamtwertung. "Mit dem Profil, dem vielen Wind und der frühen Jahreszeit ist das für mich sicher nicht das ideale Rennen", befand Kletterspezialist Stüssi gegenüber radsport-news.com.

Auch bei der diesjährigen Ausgabe könnte das der Fall sein, zumal er gehandicapt an den Start geht. Vor einigen Tagen stürzte Stüssi im Training ebenso wie einige seiner Teamkollegen in einer rutschigen Abfahrt und zog sich dabei Prellungen und Schürfwunden am rechten Bein und rechten Arm zu. "Beim GP Marseillaise am Sonntag bin ich deswegen mit keiner guten Verfassung ins Rennen gegangen. Während des Rennens hatte ich fast durchgehend Schmerzen im rechten Oberschenkel", so der 24-Jährige der auf Position 37 ins Ziel kam.

Nach den gesammelten Rennkilometern zum Saisonauftakt will Stüssi sich nun beim Etoile de Bessege die "nötige Rennhärte" für die kommenden Aufgaben holen und "meine Fahrweise bei Seitenwind verbessern."

Der Wind dürfte nämlich auf den recht flachen Etappen eine wesentliche Rolle spielen. Sollte er an den ersten beiden Tagen keinen Einfluss auf das Rennen haben, so dürfte es in Beaucaire und Genereac Sprintankünfte geben, bei denen der Franzose Bryan Coquard (Vital Concpet) sowie die Belgier Kenny Dehaes (WB Aqua Protect Veranclassic), Timothy Dupont (Wanty-Groupe Gobert) und Roy Jans (Cibel) favorisiert sind.

Für Stüssi dürfte vor allem die 152 Kilometer lange Königsetappe rund um Besseges am dritten Tag interessant werden. Denn hier steht auf den ersten 100 Kilometern drei Mal der Kategorie1-Anstieg Col de Trélis auf dem Programm. "Auf diese Etappe habe ich ein Auge geworfen, sie wird mit dem Einzelzeitfahren am Schlusstag entscheidend sein", sagte Stüssi, der sich in den Bergen mit Lilian Calmejane (Direct Energie) und Tony Gallopin (AG2R) starker Konkurrenz gegenüber sieht.

Bevor der Kampf gegen die Uhr ansteht, sind am vorletzten Tag bei der Ankunft an der Mur du Laudun nohchmals die hügelfesten Sprinter und Puncheure wie Coquard oder Mauro Finetto (Delko Marseille Provence) gefragt. Im 10,7 Kilometer langen Zeitfahren von Alés, das eine zwei Kilometer lange Schlusssteigung beinhaltet, wird schließlich der Nachfolger von Titelverteidiger Calmejane ermittelt. Der Franzose setzte sich 2017 vor Gallopin durch, der damit drei Mal in Folge Gesamtzweiter wurde.

Nach dem Etoile de Besseges geht es für Stüssi voraussichtlich mit weiteren Etappenrennen in Frankreich weiter. So stehen die Tour la Provence (2.1) und die Tour du Haut Var (2.1) in seinem Kalender.

Dann bleibt auch Zeit, sich weiter in seinem neuen Team Amore e Vita einzuleben. "Das Team ist sehr seriös geführt und man weiß, was man will. Ich werde vom Staff und meinen Teamkollegen gut unterstützt. Da ich nun auch im Italienischen Fortschritte gemacht habe, kann ich mich nun auch besser mit meinen Teamkollegen verständigen. Ich bin sicher, dass ich eine gute Saison mit dem Team haben werde"; so Stüssi, der sich in Italien wieder für einen Profivertrag empfehlen möchte, nachdem dies zur Saison 2018 trotz zahlreicher Erfolge nicht geklappt hatte.

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