Im WM-Teamzeitfahren acht Sekunden hinter Sunweb

Wieder Silber - BMC ging auf den letzten Kilometern die Puste aus

Foto zu dem Text "Wieder Silber - BMC ging auf den letzten Kilometern die Puste aus"
BMC holte Silber im WM-Teamzeitfahren | Foto: Cor Vos

17.09.2017  |  (rsn) - Im vergangenen Jahr musste sich BMC im WM-Teamzeitfahren Quick-Step Floors um zwölf Sekunden geschlagen geben. Diesmal fehlten dem sechsköpfigen Aufgebot um den Australier Rohan Denis und den Schweizern Stefan Küng und Silvan Diller nur acht Sekunden zur Goldmedaille, die sich das deutsche Team Sunweb nach einem imponierenden Finale holte.

Dabei sah im Finale des 42,5 Kilometer langen Parcours von Bergen bis wenige Kilometer vor dem Ziel alles nach einem, wenn auch knappen, BMC-Sieg aus. Nachdem die Team-Zeitfahrweltmeister von 2014 und 2015 an der ersten Zwischenzeit noch auf Rang drei geführt worden waren, drehten Dennis & Co. im schweren mittleren Teil mächtig auf und wurden am Ende des 1,4 Kilometer langen und bis zu neun Prozent steilen Anstiegs zum Birkelundsbakken in der Zeit von 36:22 Minuten gestoppt - so schnell war keine der anderen 16 Mannschaften.

Und obwohl Sunweb im Schlussteil Sekunde um Sekunde gutmachte, lag BMC an der letzten Zwischenzeit bei Kilometer 38,1 noch vier Sekunden vor Giro-Sieger Tom Dumoulin und seinen vier Teamkollegen. Doch obwohl BMC das Finale ebenfalls mit noch fünf Fahrern in Angriff nahm, drehte Sunweb noch das Blatt und wandelte den Rückstand in einen Vorsprung von acht Sekunden.

"Natürlich sind wir enttäuscht. Wir kamen hierher zu gewinnen und die Jungs haben alles gegeben“, kommentierte Sportdirektor Jackson Stewart den fünften Medaillengewinn im sechsten WM-Teamzeitfahren. "Wir wussten, dass dasjenige Team gewinnen würde, welches die wenigsten Fehler machen würde“, sagte der US-Amerikaner und entdeckte zumindest zwei bei BMC. „Wir haben vielleicht von der vorletzten zur letzten Kurve überzogen und auf der Kopfsteinpflasterpassage lief es nicht so reibungslos.“

Eine andere Erklärung hatte Stefan Küng parat. "In einem Zeitfahren muss man sich dem Tempo des fünften oder sechsten Fahrers anpassen, weshalb wir ein bisschen rausnehmen mussten, um zusammen zu bleiben. Wenn du das tun musst, verlierst du zuviel Zeit und deshalb sind wir am Ende Zweiter geworden“, berichtete der Schweizer Zeitfahrmeister. "Wir sind aber auf Sieg gefahren und nicht auf Platz zwei. Wenn du aber alles gibst und einige Fahrer näher an ihrer Grenze sind, dann verliert man Jungs, aber am Ende mussten wir das in Kauf nehmen, weil wir ja wie gesagt hierkamen, um zu gewinnen.“

Dennis, neben Küng die zweite "BMC-Lokomotive“ an diesem Tag, bemühte sich um ein positives Fazit, nachdem das US-Team wie bereits in Doha 2016 einem Konkurrenten den Vortritt lassen musste. "Natürlich ist es etwas enttäuschend, Silber zu bekommen, aber wir sind hier in Norwegen immerhin das zweitbeste Team der Welt. Das Sunweb-Resultat ist überraschend, aber doch wieder auch nicht. Sie waren im ganzen Jahr stark und sie hatten heute hier ein großartiges Team am Start“, lobte der 27-Jährige die neuen Weltmeister.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.10.2017Straßen-WM in Bergen war ein finanzielles Fiasko

Bergen (dpa) - Eine Woche nach dem Finale der Straßen-WM von Bergen zeichnet sich ein finanzielles Fiasko ab. "Wir kommen definitiv in den Roten Bereich", sagte der zuständige Event-Manager H

30.09.2017Nibali lobt Ex-Teamkollegen: "Sagan bestmöglicher Weltmeister"

(rsn) - Peter Sagans dritter WM-Sieg in Folge hat unter den nicht mehr aktiven Stars wie Mario Cipollini oder Oscar Freire Diskussionen über das allgemeine Niveau im Feld ausgelöst. Vincenzo Nibali

29.09.2017Norwegische Bevölkerung hilft WM-Veranstaltern mit Spenden

(rsn) - Norwegen hat die Straßen-Weltmeisterschaften in Bergen gefeiert. Vor Ort wurde das Event zum Volksfest und das norwegische Fernsehen hat mit Studio-Sendungen bis in die Abendstunden berichte

29.09.2017"Sagans Überlegenheit zeigt, dass das Level nicht hoch ist"

(rsn) - Peter Sagan dominiert den Straßen-Radsport und hat am vergangenen Sonntag zum dritten Mal in Folge das Regenbogentrikot des Weltmeisters erobert. Dafür feiern ihn viele, doch ein Ex-Kollege

28.09.2017Cavendish: "Frauenrennen war das aufregendste der WM"

(rsn) - Mark Cavendish hat die Weltmeisterschaften von Bergen von Zuhause verfolgen müssen. Doch anstatt dem Event, bei dem er gerne selbst gestartet wäre, aus dem Weg zu gehen, schaute sich der Bri

26.09.2017Doumoulin: "Ich habe zu früh attackiert"

(rsn) - Nach zwei Goldmedaillen in den beiden Zeitfahren träumte Tom Dumoulin mit Blick auf das WM-Straßenrennen von Bergen von einem dritten Regenbogentrikot. Nach schweren 267,5 Kilometern kam der

26.09.2017Weltmeister Sagan fährt 2017 keine Rennen mehr

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe), der am Sonntag im norwegischen Bergen seinen dritten Weltmeistertitel in Folge einfuhr und damit Radsportgeschichte schrieb, wird dieser Saison keine Rennen mehr

25.09.2017"Ich war nicht der Stärkste, weil ich nicht gewonnen habe"

(rsn) - Für Cyril Guimard war die Angelegenheit klar: Julian Alaphilippe hätte seiner Meinung nach im WM-Straßenrennen von Bergen die Goldmedaille verdient und nicht Titelverteidiger Peter Sagan. F

25.09.2017Cassani: "Ich habe Moscon ins Schlepptau genommen"

(rsn) - Davide Cassani hat die Verantwortung für die Disqualifikation von Gianni Moscon nach dem WM-Straßenrennen von Bergen auf sich genommen. Der Italienische Zeitfahrmeister war auf der vorletzte

25.09.2017Das "fehlende" Finale des WM-Straßenrennens im Video

(rsn) - Die letzten vier Kilometer des WM-Straßenrennens, die gestern wegen eines Übertragunsproblems im TV nicht zu sehen waren, aus der Helikopterperspektive: Erst 500 Meter vor dem Ziel stellt di

25.09.2017Matthews: Am Salmon Hill zuviel Energie verschwendet

(rsn) - Vor sieben Jahren wurde Michael Matthews bei der Heim-WM in Geelong U23-Weltmeister. Gestern nun holte sich der Australier im Straßenrennen von Bergen seine bereits zweite Einzelmedaille bei

25.09.2017Kwiatkowski: "Habe bis zuletzt an das Regenbogentrikot geglaubt"

Als einer der Mitfavoriten auf den Straßenweltmeistertitel gestartet, musste sich Michal Kwiatkowski im norwegischen Bergen letztendlich mit Platz elf zufrieden geben. Die Enttäuschung ließ sich im

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine