Nach dem Triumph am Sierra de la Pandera

Majka: "Ich will noch eine Etappe gewinnen"

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "Majka:
Rafal Majka (Bora-hansgrohe) bejubelt auf der 14. Vuelta-Etappe den Tagessieg. | Foto: Cor Vos

03.09.2017  |  (rsn) - Der polnische Siegeszug bei der Spanien-Rundfahrt geht weiter. Nachdem Tomasz Marczynski (Lotto Soudal) bereits zwei Etappen gewinnen konnte, hat am Samstag nun auch Rafal Majka (Boras-hansgrohe) zugeschlagen. Der 27-Jährige beendete am Sierra de la Pandera seine Pechserie, die mit dem Sturz bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt begonnen hatte.

Majka war zur Tour de France als Mannschaftskapitän mit dem Ziel Podium angetreten. Auf der 9. Etappe wurden allerdings alle seine Träume jäh beendet. Der zweimalige Bergkönig der Tour musste nach einem Sturz das Rennen aufgeben und in der Heimat seine Verletzungen auskurieren. Dass die Enttäuschung in ihm tief saß, war verständlich, denn Majka hatte seine ganze Saison auf die Frankreich-Rundfahrt ausgerichtet und deswegen auch auf den Start beim Giro d’Italia – seinem Lieblingsrennen – verzichtet.

Nach der Pause kehrte er zur Tour de Pologne zurück, wo er Platz drei in der Gesamtwertung belegte, und konzentrierte sich danach auf die Vuelta a Espana. In Spanien erwischte der Bronzemedaillenträger der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro jedoch eine schwache erste Woche und wies schon nach dem fünften Teilstück einen Rückstand von über zwölf Minuten auf den Gesamtführenden Chris Froome (Sky) auf.

So musste die Sportliche Leitung von Bora-hansgrohe ihre Pläne ändern. Majka sollte sich seitdem auf einen Tageserfolg in den Bergen fokussieren. Auf der 14. Etappe war es endlich soweit. Der Kapitän gehörte einer zehnköpfigen Spitzengruppe an, in der auch sein Mannschaftskollege Patrick Konrad als wichtiger Helfer mitfuhr. Zehn Kilometer vor der Ziellinie, am Fuße des Schlussanstiegs, setzte sich Majka von seinen Begleitern ab und holte sich seinen insgesamt vierten Etappensieg bei einer Grand Tour.

"Ich fühle mich großartig und viel besser als in Frankreich, wo ich gestürzt bin. Nach Spanien bin ich zwar gekommen, um um das Podium zu kämpfen, aber ich hatte Probleme, die fast dazu geführt haben, dass ich nach Hause gefahren wäre“, sagte der strahlende Etappengewinner, dessen Bemühungen endlich belohnt wurden.

Seitdem er auf dem Weg nach Andorra (3. Etappe) 2:35 Minuten eingebüßt hatte, war Majka darum bem¬üht, auf den folgenden Bergetappen vorne dabei zu sein. Am Alto Xorret de Catí langte es bereits zu Rang drei. Diesmal ließ er alle seine Konkurrenten hinter sich. "Meine Freude ist nicht nur deshalb so groß, weil ich gewonnen habe, sondern auch deswegen, weil ich mich auf die Unterstützung meiner Kollegen verlassen durfte. Sie haben tolle Arbeit geleistet. Die Mannschaft vertraut mir, es tut gut, dass ich dieses Vertrauen zurückzahlen konnte. Ich war selbstbewusst, ich wusste, dass man heute etwas reißen kann, Patrick hat sein Bestes gegeben. Als ich merkte, dass Rui Costa langsam schwächelte, griff ich an. Auf den letzten Kilometern musste ich Vollgas geben, aber ich hatte starke Beine und hatte alles im Griff“, fügte Majka selbstbewusst an.

Dank dem Etappensieg kletterte Majka, der im Gesamtklassement mittlerweile mehr als eine Stunde Rückstand hat, in der Bergwertung auf Platz zwei, sein Rückstand auf den Führenden Davide Villella (Cannondale-Drapac) beträgt 21 Punkte. "Die Vuelta ist noch lang, es kann viel passieren. Ich werde versuchen, noch eine Etappe zu gewinnen“, ergänzte der Gesamtdritte von 2015, der sich zudem ein weiteres Ziel aussuchen könnte: das blau-weiße Trikot des besten Kletterers der Spanien-Rundfahrt, das er bisher noch nie mit nach Hause nehmen konnte.

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