Froome behält Rot – van Garderen im Pech

Marczynski holt mit Überzeugung den Ausreißer-Coup

Foto zu dem Text "Marczynski holt mit Überzeugung den Ausreißer-Coup"
Tomasz Marczynski (Lotto Soudal) | Foto: Cor Vos

24.08.2017  |  (rsn) - Am Ende durfte sich Tomasz Marczynski (Lotto Soudal) als Tagessieger einer turbulenten 6. Etappe der Vuelta a Espana über den größten Erfolg seiner Karriere freuen. Nach 204 bergigen Kilometern zwischen Vila-Real und Sagunt setzte er sich als sprintstärkster Fahrer einer dreiköpfigen Spitzengruppe gegen seinen Landsmann Pawel Poljanski (Bora-hansgrohe) und dem jungen Spanier Enric Mas (Quick-Step Floors) durch. Die Gesamtführung der Rundfahrt verteidigte Chris Froome (Sky) – mit Tejay van Garderen (BMC) verlor dagegen sein ärgster Verfolger im Klassement aufgrund von gleich zwei Stürzen etwas Zeit.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich wollte hier wirklich eine Etappe gewinnen – und nun habe ich es geschafft“, freute sich Marczynski im Ziel. „Im Finale waren wir zu dritt und von hinten kamen sie immer näher. Wir haben uns nur gegenseitig angeschaut, aber ich habe mir geschworen, keinen mehr attackieren zu lassen. Ich war den ganzen Tag in der Ausreißergruppe und wollte es zu Ende bringen“, war er von seinen Fähigkeiten überzeugt.

Schlüsselstelle der Etappe war der Puerto del Gabri (2. Kategorie) 25 Kilometer vor dem Ziel. Bis dahin diktierte eine fast 30 Fahrer starke Spitzengruppe das Rennen, gespickt mit namhaften Profis wie Bon Jungels (Quick-Step Floors), Marc Soler (Movistar), Giovanni Visconti (Bahrain-Merida), Jarlinson Pantana (Trek-Segafredo), Dani Navarro (Cofidis), Luis Leon Sanchez (Astana) und George Bennett (LottoNl-Jumbo). Ihr Vorsprung pendelte bei ungefähr drei Minuten.

Während die Spitzengruppe im letzten Berg des Tages auseinanderfiel, nutze weiter hinten unter den Favoriten vor allem Alberto Contador (Trek-Segafredo) den 9,3 Kilometer langen Anstieg, um seine Konkurrenten zu testen. Gleich mehrfach ging der Spanier in die Offensive und einzig Froome und van Garderen konnten seinen Antritten folgen. „Es war die perfekte Möglichkeit, um einige Klassementfahrer abzuschütteln. Ich wollte es hart machen, hätte mir allerdings mehr Zusammenarbeit gewünscht. Gerade solche Tage wie heute können mehr ausmachen, als eine Etappe zum Angliru“, erklärte Contador im Ziel seine Attacke.

Zusammen mit seinem Teamkollegen Pantano, der sich aus der Spitzengruppe zurückfallen ließ, konnte sich das Trio zunächst auch leicht absetzten und sammelte immer mehr Fahrer aus der ehemaligen Ausreißergruppe ein – bis van Garderen jäh durch einen Sturz in einem flacheren Teil des Ansteiges zurückgeworfen wurde.

Der Offensivdrang von Contador blieb in der Folge ebenfalls unbelohnt. In der Abfahrt konnten die anderen großen Namen um Esteban Chaves (Orica-Scott), Vincenzo Nibali (Astana), Fabio Aru (Astana) und Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) wieder aufschließen.

Im Kampf um den Tagessieg schafften es Marczynski, Poljanski und Mas sich mit einigen Sekunden Vorsprung über den Gipfel des Puerto del Gabri zu retten. Diesen Vorsprung verteidigte das Trio bis zum Ziel zäh vor der Verfolgergruppe um Contador und Froome – und sprintete den Tageserfolg schließlich unter sich aus. Acht Sekunden später erreichten Luis Leon Sanchez und Jan Polanc (Team Emirates) das Ziel, 26 Sekunden nach dem Sieger überquerten die 18 Fahrer um Froome, Contador und Chaves den Zielstrich.

Nicht dabei: van Garderen. Der US-Amerikaner kam während der Verfolgung noch ein weiteres Mal in der Ausfahrt aus einem der zahlreichen Kreisel zu Fall. Seinen Rückstand konnte er im Ziel aber zumindest auf 20 Sekunden zu den restlichen Favoriten limitieren. In der Gesamtwertung fiel er allerdings auf Position vier (+0:30) zurück. Neuer Gesamtzweiter hinter Froome ist Chaves (+0:11), dahinter folgt Van Garderen‘s Teamkollege Nicholas Roche (+0:13).

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2017Führt Froome Team Sky zu Gold im WM-Zeitfahren?

(rsn) - Im vergangenen Jahr verpasste Team Sky mit Rang vier im WM-Mannschaftszeitfahren in Doha/Katar das Podium um 17 Sekunden. Diesmal wollen Chris Froome & Co. zum Auftakt der 84. UCI-Straßenwelt

11.09.2017Grandiose Bilanz: Quick-Step holt 16 GrandTour-Etappensiege

(rsn) - So erfolgreich wie in dieser Saison war Quick-Step Floors noch nie bei den GrandTours. Nicht weniger als 16 Etappensiege fuhr das belgische Team beim Giro d’Italia, der Tour de France und de

11.09.2017Froome: Kommendes Jahr das Giro-Tour-Double im Programm?

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat sich am letzten Tag der 72. Vuelta a España nicht damit zufrieden gegeben, sein Rotes Trikot des Gesamtführenden sicher über die Ziellinie in Madrid zu bringen. Der 3

11.09.2017Highlight-Video der Schlussetappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Die Schlussetappe der 72. Vuelta a Espana war nur zu Beginn ein Schaulaufen für Chris Froome (Sky). Der Brite, der sich erstmals in seiner Karriere die Gesamtwertung der dritten GrandTour des

10.09.2017Trentin jubelt in Madrid – Gesamtsieger Froome holt auch Grün

(rsn) - Schlussakt bei der Vuelta a Espana 2017. Die letzte Etappe über 117,6 Kilometern von Arroyomolinos in die spanische Landeshauptstadt nach Madrid gewann schließlich Matteo Trentin (Quick-Step

10.09.2017Zakarin reif für einen Grand Tour-Sieg?

(rsn) - Strahlende Gesichter bei Katusha Alpecin. Aufgrund des dritten Platzes von Ilnur Zakarin war die Stimmung so aufgehellt, wie die Sonne vom Madrider Himmel herunterbrannte. Sogar der mächtige

10.09.2017Trentin gewinnt Schlussetappe, Froome Gesamtsieger

(rsn) - Matteo Trentin (Quick-Step Floors) hat am letzten Tag der 72. Vuelta a España seinen vierten Tagessieg bejubeln können. Der 28 Jahre alte Italiener entschied am Sonntagabend die abschließen

10.09.2017"Unangemessenes Verhalten": Vuelta für Eiking vor Schlussetappe beendet

(rsn) - Odd Christian Eiking (FDJ) ist nicht mehr zur letzten Etappe der Vuelta a Espana angetreten. Wie sein Team via Twitter mitteilte, sei der Norweger gestern durch ein "unangemessenes Verhalten"

10.09.2017Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Start der 72. Vuelta a Espana in Nimes sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 10. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkrankungen o

10.09.2017Der Pistolero auf Pericos Spuren

(rsn) - Alberto Contador hat mit seinem tollen Sieg am Angliru eine glanzvolle Radsport-Karriere vollendet. Aber eines ist ihm nicht gelungen: Seine letzte Vuelta a Espana auf dem Podium zu beenden. E

10.09.2017Nibali: "Bin froh, meinen zweiten Platz verteidigt zu haben"

(rsn) - Der Rückstand von 1:37 Minuten auf Chris Froome (Sky) war nicht klein – aber wo, wenn nicht auf der Etappe zum berüchtigten Alto de L´Angliru hätte sich Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida)

10.09.2017Geht Kelderman den gleichen Weg wie Dumoulin?

(rsn) - Der vorletzte Tag der Vuelta a Espana scheint nicht der des Team Sunweb zu sein. Vor zwei Jahren stürzte Tom Dumoulin auf der schweren Bergetappe noch vom ersten auf den sechsten Gesamtrang a

Weitere Radsportnachrichten

04.11.2025Visma holt MTB-Talent Sadnik auf die Straße und Riedmann geht

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor

(rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u

04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training

(rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b

04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“

(rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp

04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“

(rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure

04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour

(rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France

04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

04.11.2025Reif für den Zirkus? Leknessund glänzt auf der Bühne

(rsn) - Andreas Leknessund hat auch im kommenden Jahr noch einen Vertrag beim norwegischen Team Uno-X Mobility. Doch auch wenn dieser Kontrakt ausläuft und nicht verlängert werden sollte - wovon bei

04.11.2025Aus Meijering wird künftig Meijer

(rsn) - Die Niederländerin Mareille Meijering wird künftig unter dem Namen Mareille Meijer unterwegs sein. Die 30-jährige Teamkollegin von Liane Lippert und Marlen Reusser beim spanischen Movistar-

04.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

03.11.2025Roglic über Lipowitz: “Natürlich kann er mithalten“

(rsn) – Für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) ging die Saison endgültig mit dem Tour-Kriterium in Singapur zu Ende. Der 35-Jährige feierte 2025 – aus seiner Sicht - "nur“ drei

03.11.2025Van der Poel testet noch unveröffentlichtes Canyon-Rad

(rsn) - Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) wurde bei einer Trainingsausfahrt auf einem noch unveröffentlichten Canyon-Rad gesichtet. Der Niederländer, der auch in Spanien einen Wohnsitz hat

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine